Kapitel 22

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Am nächsten Morgen machte ich langsam meine Augen auf und schaute mich langsam um. Zuerst wusste ich nicht wo ich mich befand.

Doch dann als ich kurz meine Augen schweifen lies, sah ich den Klamottenhaufen auf dem Schreibtischstuhl und den mir allzu bekannten Kleiderschrank, in dem ich mich mal versteckt hatte. Bei dieser Erinnerung musste ich grinsen. Hach, das war mir so peinlich, als Noah mich dort auffand.

Nachdem ich lang genug in die Vergangenheit abgeschweift bin, wollte ich mich etwas strecken aber ich konnte nicht. Denn Noah hat seine Arme um mich geschlungen und schlief anscheinend noch tief und fest.

Trotz dass er schlief, hat er mich ziemlich fest im Griff, als ich versucht habe mich von ihm loszureißen.

„Noah, lässt du mich bitte los. Ich muss dringend auf's Klo." sprach ich zu ihm. Er nuschelte irgendwas in meinen Nacken und kuschelte sich noch mehr an mich ran.

„Noah!" mahnte ich ihn. „Wenn du mich nicht gleich loslässt, dann mach ich ins Bett." fügte ich hinzu und drehte mich leicht zu ihm um. Seine verstrubbelten Haare standen kreuz und quer, doch er sieht trotzdem gut aus.

„Ist schon gut." sagte er leise und ließ mich los. Als er dann etwas zur Seite gerückt ist, rieb er an sein zuerst an seinen Augen und öffnete sie dann. Ich hatte keine Ahnung was los war aber Noah sah mich an und grinste.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an und schaute dann in die Richtung, wo er hinblickte. Mir war klar, dass auf meinen Rücken starrte aber ich hatte keine Ahnung, was daran so witzig sein sollte. Ich verrengte mich so sehr um endlich sehen zu können, was er meinte. Dann riss ich geschockt meine Augen auf. Mein T-Shirt ist nach oben gerutscht und er konnte auf meinen Hintern schauen.

Sofort zog ich mein T-Shirt runter und sah beschämt weg. Dann stand ich auf und achtete darauf, dass mein Oberteil nicht wieder hochrutscht. Gut, dass ich im Bad bin, denn sonst hätte er meine rosa gefärbten Wangen gesehen.

„Mila! Das muss dir doch nicht unangenehm sein." schrie Noah durch's Zimmer. Nachdem ich mir schnell meine Shorts drüber warf und meine Zähne putzte, ging wieder zurück.

„Man Mila. Das hätte dir doch nicht peinlich sein sollen. Ich habe schon viele Hintern gesehen." meinte Noah lächelnd und setzte sich auf. Ich verdrehte meine Augen und suchte nach meinem Oberteil.

Diese Aussage musste natürlich kommen, ist ja nicht so, dass er mich damit eigentlich verletzt. Denn damit zeigt er mir, dass er schon viele Mädchen vor mir bzw. nach mir hatte und ich nur eine von vielen bin.

Leicht gereizt von mir selbst, dass ich an sowas gedacht hatte, griff ich nach meinem Top und lief wieder ins Bad, um mich fertig umzuziehen. Drinnen machte ich schnell mir einen Zopf, um mir meine zerzausten Haare zu bändigen, dann verließ ich wieder das Bad und stapfte aus dem Zimmer. Dabei bemerkte ich, dass Noah mich mit verwirrtem Blick verfolgte. Ich war in dem Moment einfach nicht in der Lage mit ihm zureden.

Vielleicht lag das auch an mir, weil ich mir selbst die Laune vermiest hatte. Unten in der Küche machte ich selbstständig und bediente mich an den Sachen. Als ich gerade dabei war mir einen Kaffee zu machen, hörte ich wie Noah die Treppen runterlief und in die Küche reinkam.

„Auch einen gefällig?" fragte ich ihn. Ich stand zwar mit dem Rücken zu ihm, doch ich wusste, dass er genickt hatte. Dann griff ich nach den beiden Bechern und stellte die auf den Esstisch, dabei kam ich Noah in die Quere. Er hat sich in meinen Weg gestellt hatte und fasste mich an die Schultern.

„Mila, was war vorhin los? Bist du sauer auf mich?" fragte er und sah mir in die Augen. Ich musste schlucken. Noah hatte mich noch nie so konfrontiert.

Strangers, again.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt