Strangers, again.

Kapitel 21

„Rose. Was suchst du denn?" fragte ich sie und stellte mich neben sie hin.

„Hi Mila. Was machst du denn hier?" erwiderte sie und kramte weiter im Kofferraum.

„Ich hab' dich hier zufällig gesehen und da dachte ich mir, ich schaue mal was du da so treibst." erklärte ich ihr.

„Achso. Ja ich suche die Jacke von David. Er findet sie nicht mehr und meinte sie sei aber im Kofferraum." berichtete Rose mir. Ich nickte und dann bemerkte ich, dass sie mein Nicken gar nicht mitbekommen kann, da sie mich nicht sieht.

„Ich glaube du findest die Jacke nicht da drinnen." sagte ich nach einer Weile. Rose beugte sich aus dem Auto wieder raus und sah mich verdutzt an.

„Wieso denkst du das?" fragte sie mich verwundert.

„Weil ich David vorhin gesehen habe. Mit der Jacke." erwiderte ich lächelnd. Ich musste bei ihrem Gesichtsausdruck so lachen. Rose wurde recht wütend und meinte, dass sie ungefähr 20 min nach dem verdammten Teil sucht und nicht fündig wurde. Daraufhin musste ich nur noch mehr lachen.

Hach Rose, wenn du nur wüsstest, dass du gleich vor Freude weinen wirst.

„Rose, jetzt lass uns zu David gehen." schlug ich ihr vor, machte den Kofferraum zu und schubste sie in die Richtung des Steges.

Mit verwirrtem Blick ging sie schon mal vor, während ich noch schnell die Boxen mitnahm und dann zu Rose lief. Etwas außer Atem holte ich sie dann ein und versuchte dann wieder regelmäßig zu atmen und versuchte die Boxen so zu halten, dass sie diese nicht sehen konnte. Das war nicht wirklich schwer, denn es ist so dunkel, dass sie es gar nicht bemerken konnte. Je mehr wir uns den Jungs nähern, desto schneller schlug mein Herz.

Agh, ich freue mich schon so sehr, dass ich selbst so aufgeregt bin wie David. Wir waren dann nur noch 5m von David entfernt und ich konnte schon erkennen, dass er ein paar kleine Windlichter angemacht hat, damit es etwas heller und romantischer wirkt. Meiner Meinung war das gar nicht so nötig, denn obwohl nur der Halbmond schien, war es dennoch recht hell. Vielleicht lag es daran, dass es eine klare Nacht war.

So, nur noch ein paar kleine Schritte und schon stand Rose vor ihm. Ich dagegen hatte mich schon vorher ein bisschen nach hinten fallen lassen, damit sie alleine zu ihm geht. Ich wartete auf das Zeichen von ihm. David nickte mir zu und ich drückte dann auf Play und schaltete die Boxen an. Es lief dann leise im Hintergrund „Somewhere only we know" von Keane.

Rose drehte sich nochmal zu mir um und sah hilfesuchend nach mir. Ich machte eine Handbewegung, die ihr zeigen sollte, dass sie nun endlich zu ihm gehen sollte. Sie sah ziemlich unsicher aus und ging dann langsam auf meinen Bruder zu. Dann stellte ich die kleine Box auf den Boden und stellte mich dann zu Noah, der sich etwas weiter weg von den beiden stand.

Als er mich sah lächelte Noah. Ich lächelte ebenfalls und schaute wieder zu Rose rüber, die gerade leicht Tränen in den Augen bekam, als sich David langsam vor sie hinkniete. Ich seufzte und hatte auch schon paar Tränen in den Augen. Das ist so schön und romantisch.

Wer hätte das gedacht, dass mein Bruder David mal so wird, ich nicht. Ich hätte drauf wetten können, dass er mit 40 immer noch in Bars geht und irgendwelche Bimbos abschleppt, die Vaterkomplexe haben oder so verzweifelt sind, dass sie mit jedem in die Kisten springen. Hart aber wahr. Aber ich bin sehr froh, dass David jemanden gefunden hat, den er wirklich über alles liebt. Klar, die beiden sind noch sehr jung aber wenn sie der Meinung sind, dass sie den richtigen Partner schon gefunden haben, was sollte ihnen dann noch im Weg stehen? Ich sah gerade wie Rose ihm zittrig ihre Hand gab, damit er ihr den Ring anstecken konnte.

Aw, das sah so süß aus. Jetzt kullerten mir auch schon ein paar Tränen über meine Wangen. Noah hat das wohl bemerkte und legte daraufhin seinen Arm um mich. Ich drehte mich um, klammerte mich um seinen Körper und konnte dabei seinen einzigartigen Duft riechen. Es war einfach sein Geruch. Undefinierbar, aber er riecht einfach so gut, ich könnte den ganzen Tag einfach nur mich an ihn klammern und dabei seinen Duft einatmen.