Kapitel 27

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Ich fasse es immer noch nicht. Sind die beiden jetzt ein Paar. Ich würde mal davon ausgehen, weil sie ja bestimmt nicht einfach so händchenhaltend rumlaufen oder? brabbelte die Klugscheißerin.

Augenrollend seufzte ich. Ja, ja das ist wohl die plausibleste Erklärung. Aber trotzdem. Sie war doch so glücklich mit Kyle. Kyle ist so ein lieber Kerl, warum tut sie ihm das an? Hat sie denn nicht gesehen, wie sehr er sie mochte?

Anscheinend nicht. So sieht's wohl aus. Aber warum hat mir dann niemand etwas davon erzählt?

Ich mein' die beiden sind sehr gute Freunde von mir. Wieso haben sie mir das dann verschwiegen? War ich die letzten Tage, Wochen so mit mir selbst beschäftigt, dass ich das nicht mit bekam? Klar, ich war oft mit Noah unterwegs, aber doch nicht so oft, dass ich das mitbekommen könnte.

Ugh. Seufzend, lief ich die Korridore entlang schnurstracks in mein Zimmer und ließ mich erstmal auf's Bett fallen.
Lange blieb ich nicht liegen, denn ich setzte mich wieder auf und hockte mich an meinen Schreibtisch. Ich ging nochmal meine Präsentation durch, um nochmal sicher zu sein, dass ich auch ja nichts vergessen hatte.

Danach klappte ich zufrieden meinen Laptop zu und drehte mich mit meinem Stuhl um. Ich wollte eigentlich mit Kira heute einen Mädelsnachmittag machen, doch wie es scheint, wird wohl nichts draus. Dabei hab' ich mich echt drauf gefreut, zusammen essen zu gehen und auf die spannenden Geschichten aus New York zu hören.

Was soll's, ich werde sie so oder so später wegen Josh ausquetschten. Ich vertrieb mir die restliche Zeit bis ich mich mit Noah zu essen treffe damit, dass ich das Zimmer aufräume, meine ganzen Unterlagen ordentlich sortiere und staple.

Nachdem ich das gemacht hatte, machte ich mich langsam fertig. Duschen, anziehen, schminken. Fertig. Gerade als ich meine Schlüssel, Portmonee und mein Handy und meine Tasche stopfe, ging die Tür auf und Kira kam hereinspaziert.

„Oh, hi Mila. Und wie waren deine Ferien so?" begrüßte sie mich mit einem Lächeln und schmiss sich dann auf's Bett.

„Ganz schön. Und wie war New York?" erwiderte ich und machte meine Tasche zu.

"Es war unglaublich schön dort. Ich wünschte ich würde auch dort studieren. Diese Stadt steckt voller Inspirationen. Das ist einfach der Wahnsinn!" schwärmte sie.

„Und wo bzw. mit wem bist jetzt verabredet?" fragte Kira mich, setzte sich auf und wackelte wissend mit ihren Augenbrauen.

„Ich treff' mich mit Noah." erklärte ich ihr und warf meine kleine Umhängetasche schwungvoll auf meine Schulter.

„Uh, ist das etwa ein Date? Läuft da wieder was zwischen euch?" bombardierte sie mich sofort mit Fragen und stand sogar auf. Ich nickte, ging dann zu meiner Kommode und verteilte mit meinem Parfum ein paar kleine Spritzer an meinen Handgelenken und meinem Hals.

„Oh mein Gott! Erzähl mir alles!" forderte sie mich auf, lief auf mich zu, packte mich an den Schultern und sah mir fest in die Augen.

„Sag' mir nicht, ihr seid wieder ein Paar?" meinte Kira und sah mich einem breiten Grinsen an. Sie wartete gar nicht auf eine Antwort sondern umarmte mich stürmisch und schrie hysterisch herum.

„Na endlich! Das hat aber echt lang' gedauert. Ich dacht' schon, ich müsste bei euch nachhelfen. Ich kann's gar nicht fassen, dass du mir das nicht gesagt hast. Ich freu' mich so für euch beide." nuschelte sie in mein frischgewaschenes Haare und hüpfte während sie mich drückte umher.

„Ok, ok Kira. Bitte beruhig' dich wieder." bat ich sie und drückte sie langsam wieder von mir weg.

„Tut mir leid. Ich bin nur froh, dass ihr euch wieder gefunden habt." sagte Kira lächelnd.

Strangers, again.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt