Kapitel 5

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Keuchend sah sie ihm in die Augen und fiel zu Boden. Ihr Shirt färbte sich dunkelrot und aus ihrem Augenwinkel lief eine kleine Träne. Sie hörte auf zu atmen und ich hielt mir meine Hand vorm Mund. Tränen liefen über meine Wangen und mein Atem war unregelmäßig. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich musste mich übergeben, konnte es jedoch nicht. Brand sah sie mit einem gespielt bemitleideten Blick an. 

,,Hab ich dich nicht gewarnt?", fragte er die Tote und sah sie mit einem kleinen Lächeln an.

Sie regte sich kein bisschen und sah mit ihren emotionslosen Augen zur mir. Mir wurde nur noch übler und ich beobachtete Brand weiter. Jus Hand legte sich auf meine Schulter und wir sahen uns an. Er war kreidebleich im Gesicht und sah mich mit einem geschockten Blick an. Mittlerweile hat sich eine kleine Blutlache auf dem Waldboden gebildet. Brand ging in die Hocke und strich Angi ein Haar aus ihrem Gesicht. 

,,Du hättest das eben nicht tun sollen, kleines, du hättest es lieber für dich behalten sollen", sprach er leise, aber immer noch laut genug, dass ich es verstehen konnte. 

Brand säuberte das Messer mit dem Shirt von Angi. Er strich ihr über ihre Wange und Lippen. 

,,Dieses Geheimnis wirst du wahrscheinlich keinem mehr sagen können, stimmt's ?", fragte er sie und bekam logischerweise keine Antwort. 

Er blieb so sitzen und beobachtete sie weiter. Mein Blick schweifte von Brand und Angi zu Jus, der eine Kopfbewegen machte und mit seinen Lippen 'Komm wir gehen' formte. Ich nickte nur leicht und lief benommen zu ihm. Ohne wirklich zu achten worauf ich lief, lief ich auf ein Stock, der in zwei Teile brach. Natürlich machte es ein lautes Geräusch und ich blieb sofort stehen. Mein Blick lag sofort auf Brand, der langsam aufstand und sich umsah. Er kam langsam in meine Richtung und ich wusste nicht was ich tun sollte. Er kam mir immer näher und ich fiel so sehr in Panik, dass ich anfing zu rennen. Nicht wissend ob er mich sah, rannte ich in eine beliebige Richtung. Die Sehnsucht von diesem Ort weg zu kommen war stärker als alles andere. Atemlos blieb ich hinter einen Baum und versteckte mich. Kurz schloss ich meine Augen um meinen unregelmäßigen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mein Herz schlug so fest gegen meine Brust, das diese schon anfing zu schmerzen. Das Adrenalin durchströmte meine Adern und meine Hände und Knie fingen an zu zittern. Mit dem Saum meines Pullis wischte ich die immer wiederkehrenden Tränen weg und versuchte den riesen Kloß, in meinem Hals, los zu werden. Als ich mich einigermaßen beruhigte legte sich plötzlich eine Hand auf meinen Mund. Vor Schreck schrie ich gegen sie und mein Puls stieg wieder in die Höhe. 

,,Ich bin es", hörte ich die beruhigende Stimme von Jus an meinem Ohr und beruhigte mich langsam wieder.

Justin entfernte seine Hand von meinem Mund und sah mir in die Augen. Es war nichts außer unser unregelmäßigen Atem zu hören, als unsere Ohren Schritte wahrnahmen. Ich nahm seine Hand hielt sie fest und je näher die Schritte kamen, desto mehr drückte ich seine Hand. Er zog mich langsam irgendwo hin, aber darauf bedacht, nicht erwischt zu werden. Wir schlichen uns von einem Baum zum anderen. 

,,Komm raus du entkommst mir nicht ", sagte Brand. 

In diesem Moment hatte ich echt angst vor ihm. In diesem Moment realisierte ich, dass ich mit einem Mörder zusammen war. 

,,Was sollen wir machen ?", flüsterte ich zu Jus. 

,,Ich lenke ihn ab und du rennst aus dem Wald, zu mir nachhause", stellte er klar, jedoch ich wollte widersprechen, doch ließ es einfach sein. 

Er zählte bis drei und rannte dann irgendwo hin. Ich hörte nur noch wie Brand ihm hinterher rannte und ich nutzte diese Gelegenheit um weg zu rennen. Ich rannte aus dem Wald und kam auch schnell an der großen Wiese an. Ich schaute zum Himmeln, der einen dunklen ton hatte. So schnell ich konnte rannte ich zu Justins Haus und blieb atemlos vor der Tür stehen. In meinen Taschen suchte ich nach den Schlüsseln, merkte jedoch, dass es nicht mein Haus war. Mit zitterndem Körper setzte ich mich auf eine der drei Stufen und wippte nervös mit meinem Bein. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er angerannt und forderte, dass  ich sofort aufstehen sollte und wir im Haus verschwinden sollten, bevor er uns noch sah. Drinnen schlossen wir alles ab und trafen uns wieder im Wohnzimmer. Aufgebracht lief ich durch die Gegend und konnte mich einfach nicht beruhigen. 

I Love You ! (Jack Johnson FF ) *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt