I Love You!

1.7K 63 1
                                    

Ich glaube wenn ich nicht umgezogen wäre, nicht die Schule gewechselt hätte, würde ich niemals diese Abenteuer und die Stärke der Liebe erleben. Ich würde auch nicht zwischen echten und unechten Freunden unterscheiden können und vor allem würde ich niemals das Vertrauen und die Geduld schätzen. Aber was macht das schon für einen unterschied, wenn ich diese Geschichte für mich behalte oder erzähle? Der Unterschied ist, dass man durch meine Geschichte Sachen besser zu schätzen weiß, Menschen besser zu behandeln hat und stets die Augen offen hat, um keine Gelegenheit, die einem eine Sache erleichtert, zu verpassen. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, obwohl man manchmal es nur ändern möchte, würde es niemals klappen. Auch wenn, wäre alles im Ungleichgewicht und die Gegenwart und Zukunft würden sich negativ verändern. Schließlich ist die Vergangenheit eine Lehre für die Gegenwart und Zukunft. Was man in der Vergangenheit falsch gemacht hat, kann man in der Zukunft verbessern. Egal wie schlecht etwas einem scheint und wie tief man am Boden ist, es kann dann nur Berg auf gehen. Und so beginnt meine Geschichte, am Tag meines Umzuges. 

,,Ach komm schon Caro,  in Amerika fangen wir ein neues Leben an. Du musst glücklich ins neue Leben gehen", sagte Mom mit einem leichten Lächeln. 

,,Wie kann ich glücklich sein, wenn ich alles hier in Australien aufgeben muss ?", fragte ich entsetzt. 

Noch ein letztes Mal sah ich zum Haus, bevor wir los fuhren und ich mein halbes Leben in Australien hinter mir ließ. Ich lehnte meinen Kopf an das Fenster und beobachtete die vorbei fahrende Landschaft.  Als das Auto nach einer halben Stunde anhielt stiegen wir aus und gingen in den überfüllten Flughafen. Manche stießen mich, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren mich zu beschweren, denn ich musste mit meinen Eltern mithalten und versuchen sie nicht zu verlieren. Wir gaben schnell unser Gepäck ab und gingen ins Flugzeug rein. Ich setzte mich ans Fenster und neben mir nahm Dad platz. Ich nahm mein Handy und Kopfhörer aus meiner Jackentasche und steckte mir die Stöpsel in die Hören. Die erste Melodie des Liedes ertönte und meine Muskeln entspannten sich. Mein Atem verlangsamte und meine Augen schlossen sich. 

~

Wir gingen mit unseren Koffern aus dem Flughafen und Dad rief ein Taxi. Die meiste Zeit des Fluges schlief ich und bekam dementsprechend wenig mit. Ein Taxi hielt vor uns an und wir stiegen ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Taxifahrer vor einem großen und schönen Haus an. Wir stiegen aus und nahmen unsere Koffer aus dem Kofferraum. Ich stand einfach nur da und betrachtete das Haus. Das Haus müsste wahrscheinlich zwei Stockwerke haben und ein Dachboden, hat einen riesigen Garten und die Wände sind in Weinrot gestrichen worden. 

,,Mund zu, Schatz, es zieht", lachte Mom und schloss die Tür des Hauses auf. 

Mit leicht geröteten Wangen schloss ich meinen Mund und folgte ihr stumm in das Haus. Der Flur war in einer Cremefarbe gehalten, die Möbel waren aus hellbraunem Holz und der Boden waren mit Laminat ausgelegt. Ich erhaschte einen kurzen Blick in das Wohnzimmer, das in weiß gehalten war. In der Mitte des Raumes stand eine große Leder Couch, daneben stand ein kleiner aus Glas bestehender Couchtisch. Die Wände waren mit Tapeten, die mit Mustern versehen waren, bedeckt, gegenüber der Couch hing ein Plasma Fernseher, darunter ein kleiner weißer Schrank. Auf der anderen Seite war die Terrassentür und davor hangen weiße Vorhänge. Am Ende des Raumes stand ein großer Esstisch und daneben hing eine große Uhr und daneben kleine Familienfotos.

,,Und wie findest du es so?", Mom stellte sich neben mich und musste lächeln, als sie mein begeistertes Lächeln, sah, ,,Dein Zimmer ist im ersten Stock, die letzte Tür rechts." 

Ich nickte nahm meinen Koffer und trug ihn die Treppen hoch. Als ich endlich oben ankam ging ich zur letzten Tür auf der rechten Seite und öffnete sie. Mir klappte meine Kinnlage leicht runter. Die Wände sind Türkis gestrichen und die Möbel weiß. Ein großes Bett steht in der Mitte der Zimmers, der große weiße Kleiderschrank steht an der Wand, gegenüber von meinem Bett, der weiße Schreibtisch steht an der Wand, neben dem Fenster und eine kleine Kommode steht auf der rechten Seite meines Bettes. Meinen Koffer legte ich neben meinen Schrank und ging zum Fenster. Vom Fenster aus, konnte ich auf die Straße, die wie leer gefegt war, sehen. Meine Arme umschlungen meinen Oberkörper und ich wollte wieder zurück nach Australien. Die Erinnerung an Australien breitete eine leichte Gänsehaut auf meiner Haut. Ich drückte leicht meine Fingernägel in meine Arme und schloss meine Augen, um nicht gleich in Tränen auszubrechen. Auch wenn das Haus wunderschön war, konnte es nicht das Haus in dem ich aufgewachsen bin ersetzen. Tief atmete ich ein und hielt kurz die Luft an, um mich wieder zu beruhigen, bevor ich sie wieder auspustete. Mit dem Blick zu meinem Koffer entschied ich mich etwas abzulenken, indem ich meine Sachen auspackte und in den Schrank räumte. Als  dies endlich erledigt war setzte ich mich mit meinem Buch auf die Fensterbank und las, bis Mom ihren Kopf in mein Zimmer steckte.  

,,Wie ich sehe, hast du schon alles ausgepackt und eingeräumt. Dein Vater und ich gehen zu einem Italiener etwas essen. Möchtest du mitkommen?", wie ich sah, hat sie sich umgezogen, bevor sie in mein Zimmer kam. 

Kurz überlegte ich und bejahte schließlich ihre Frage. Ich zog mir eine blaue Jeans mit einem weißen schulterfreien Shirt an und zog dazu meine weißen Converser an. Meine glatten braunen Haare legte ich über meine Schultern und nahm mein Handy. Mit einem kurzen Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass es erst einmal 4 p.m. war. Ich ging runter zur Haustür, wo Mom mich schon erwartete. Zusammen mit Dad gingen wir zur Bushaltestelle, die nicht so weit von unserem Haus war. 

,,Weißt du den Weg zur Stadt?", stellte ich die Frage an Dad und er nickte nur. 

,,Paar Wochen bevor wir hier herziehen sollten, bin ich nochmal hier her geflogen, um zu schauen, ob auch alles seine Richtigkeit hat. Nebenbei hab ich ein wenig die Stadt studiert und die Wege mit dem Bus und Auto."

Die Sonne strahlte auf meine Haut und hinterließ eine angenehme Wärme. Der Bus kam endlich und wir stiegen ein. 

,,Gleich kommt deine neue Schule, kleines."

Der Bus fuhr zur nächsten Haltestelle. Daneben war ein großes Schulgebäude. Von außen sah sie wie jede normale Schule aus. Wie Schulen eben aussahen. Als wir endlich in der Stadt ankamen, stiegen wir aus und liefen zu einem Restaurant. Wir gingen rein und setzten uns an einen Tisch. Die Kellnerin kam und alle bestellten sich etwas zu essen, bis auf mich. Durch die Nervosität und Aufregung, wegen meinem ersten Schultag, verging mir jeglicher Hunger. 

,,Ich glaube ich hole mir einen Café von dort hinten", ich zeigte auf das kleine Café am Ende der Straße und Dad gab mir etwas Geld. 

,,Wenn wir früher fertig sind, warten wir vor der Tür auf dich."

,,Ihr müsst nicht auf mich warten", mit einem kleinen Lächeln stand ich auf und verließ den Italiener. 

Mit etwas gesenktem Kopf ließ ich zu dem kleinen Café. Von draußen konnte ich sehen, dass es nicht so voll war, wie ich vermutet hatte. Mit gehobenem Kopf ging ich in den kleinen Laden und stellte mich an. Bevor ich dran kam sah ich mich noch kurz um. Die Wände waren in einer Café Farbe gestrichen und die kleinen Ledersessel waren schwarz. 

,,Willkommen im Café d' Amour, wie kann ich Ihnen helfen?", ein Junge, der ungefähr in meinem Alter war, lächelte mich freundlich an und ich überflog kurz die Karte. 

,,Eine heiße Schokolade, bitte", sagte ich und lächelte leicht zurück. 

,,Wird gemacht", der Junge hatte dunkelbraune Haare, die etwas hoch gegelt waren, dunkelgrüne Augen und trug ein weiß-braun gestreiftes Hemd, was wahrscheinlich die Arbeitskleidung war. 

,,Und welchen Namen trägt das hübsche Mädchen?", fragte er mit einem schwarzen Filzstift in der Hand. 

,,Carolin", meine Wangen färbten sich etwas rot und ich sah peinlich berührt auf den Boden. 

Der Junge lachte nur leise und hielt mir kurz darauf einen Becher mit heißer Schokolade hin. Ich streckte ihm das Geld hin, jedoch winkte er nur ab. 

,,Für so ein hübsches Mädchen wie du, geht das natürlich aufs Haus", er Lächelte so sehr, dass sich seine weißen Zähne blicken ließen. 

,,Dankeschön", sagte ich immer noch mit roten Wangen und lächelte, bevor ich das Café verließ. 

Erschrocken blieb ich stehen und sah einem Jungen und einem Mädchen, die in meinem Alter waren und genau vor mir standen, an. Der Junge hatte den Arm um die Schultern des Mädchen gelegt und sah mich mit einem undeutlichen Blick an. 

,,Sorry", murmelte ich leise und ging an ihnen vorbei. Durch den beinahe Aufprall mit den beiden, zitterten immer noch meine Hände ein wenig. 

Ich trank etwas von meinem Getränk und setzte mich auf eine Bank, um auf meine Eltern zu warten. Als sie schließlich kamen und ich meine heiße Schokolade fertig trank, gingen wir zusammen wieder nachhause. 

I Love You ! (Jack Johnson FF ) *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt