Jeanne Benoit

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Dunkelheit hatte sich um sie herum gelegt. Sie nahm das hier und jetzt nicht mehr wahr. Sie hing zwischen Realität und Traum fest. Wo sie genau war, konnte sie selbst nicht mehr feststellen. Doch die Angsterfüllten Reise in ihre Vergangenheit hörten nicht auf.  Die Bilder verfolgten sie. Die Bilder von den unzähligen Menschen denen sie das Leben genommen hatte. Die Augen die sie anstarrten waren leer und tot. Wie ihre eigenen. Und jede Nacht durch lebte sie den größten Alptraum. Sie fand sich immer unter Miro wieder. Miro er war der Nagel zu ihrem Sarg. Das wusste sie. Und wenn sie erneut die Gelegenheit bekommen könnte würde sie es endlich beenden. Sie würde ihrem Leben endgültig ade sagen und gehen. Es war niemand mehr da der auf sie wartete, niemand der nach ihr fragte, niemand der auch nur ein Fünkchen Zuneigung zu ihr hatte. Der Alltag war einfach fort gewischt und niemand fand auch nur einen Zugang zu ihr. Sie hatte ihren letzten Halt auf dieser Welt freigegeben in der Hoffnung sie könne nun abschließen aber ihre Hände und Füße konnte sie nicht mehr bewegen. Was wohl daran lag das diese Jacke die sie trug es verhinderte das sie die Füße frei bekommen konnte. Sie stellte keine Fragen mehr, denn Antworten bekam sie nicht. Von Niemanden und am wenigsten von sich selbst.  Außer Angst fühlte sie nichts mehr. Diese raubte ihr mit unter die Luft zum Atmen. Sie hoffte einfach darauf das ihr Kreislauf nicht mehr mit spielen würde und seine Dienste versagte aber dem war leider nicht so. Egal ob sie nun etwas gegessen und getrunken hatte oder auch nicht ihr Körper wehrte sich gegen ihren Wunsch. Sie bekam nicht mal mit das schon seit einigen Minuten eine Ärztin vor ihr stand.  "Miss David?" "Miss David?" Sie bewegte zwar den Kopf in die Richtung aber wahrnehmen war einfach außerhalb ihrer Fähigkeiten. "Ich heiße Jeanne Benoit. Ich bin ihre neue Ärztin!"  Bei diesem Namen zuckte sie leicht zusammen und jetzt war sie in der Lage diese Frau genauer zu betrachten. Sie kannte das Gesicht. Sie kannte es nur zu gut. Immerhin war sie die Jenige weshalb sie sich oft schlecht gefühlt hatte. Sie war der Grund warum es eine Zeit gab in der sie rasend vor Eifersucht war. Jeanne Benoit! Welch ein Zufall. "Miss David wie geht es ihnen heute?" Was für eine dumme Frage. Ziva schaute wieder anteilnahmslos aus dem Fenster vor dem sie Stundenlang saß. "Ich habe ihre Medikation geändert......es könnte sein da sie sich die nächsten Tage etwas müde und schlapp fühlen aber das vergeht."  Müde war sie jetzt schon. Schlapp davon konnte sie ein Lied singen was wollte diese Jeanne überhaupt von ihr? 

"Gebt Steven bescheid ich werde bei der nächsten Gelegenheit versuchen hier raus zu kommen." Miro war sich sicher er würde es schaffen. Und dann würden diese Agenten es bereuen. Die Schießerei hatte er überlebt und er wollte Rache. Nichts mehr als das. Und er wollte das diese Tochter von Eli David endlich starb. Sie sollte genauso leiden wie sein Vater. Er wollte diesen Tony finden und ihn büßen lassen das er dieses Spiel gespielt hatte. Er konnte es immernoch nicht begreifen wie es dazu gekommen war. Er konnte sich seinen eigenen Fehler nicht eingestehen. Seine Wut  war so blind das er alle seine Leute damit beauftragte alles über diese amerikanischen Agenten heraus zu bekommen und das hatten sie getan. Über jeden einzelnen. Und er war bereit zurück zu schlagen und dann seinen Plan erneut wieder auf zu nehmen.  Er wollte die Welt bezahlen lassen das sie so war wie sie war. 

Da saß Tony nun und schaute dieses kleine Mädchen an. Er konnte es immernoch nicht fassen und Gibbs saß neben ihm und war nicht minder erstaunt darüber. "DiNozzo was machst du jetzt?" "Ich habe keine Ahnung. Leia ist sauer sie ist diese Nacht ausgezogen. TJ nun warum sollte ich glauben das sie meine Tochter ist? Ich meine das geht doch garnicht ich meine es ist ......warte mal !" Tony rechnete nach. Doch es konnte sein. Aber das war doch nicht möglich. Einmal! Er war so in gedanken das Gibbs keine andere Möglichkeit sah seine linke Hand zu heben und einmal kräftig auf seinen Hinterkopf zu schlagen. "Danke Boss!" "Sie ist deine Tochter. Ziva würde in dieser Richtung nicht lügen." "Ziva!" Da war er wieder dieser Name und unweigerlich kamen seine Erinnerungen wieder. Doch diese Erinnerungen waren blutig und sie sah einfach schlimm aus. "Was meinst du hat sie dazu bewogen?" "DiNozzo was hatte diese Elisa gesagt?" plötzlich wachte TJ schreiend auf. "Mama? Mum? Wo ist meine Mum?" Tony war so geschockt das er nicht wusste was er machen sollte. Er schaute Hilfe suchend zu Gibbs, der sofort an die kleine ran gerutscht war. "Hey TJ ich bin Gibbs es ist alles okay." Welche Absurdnis es doch war. "Geht weg ich will zu meiner Mum!" Sie schlug um sich und rannte ins Bad. Tony war entsetzt sie war verzweifelt. "Geh schon!" war alles was Gibbs sagte. Tony stand auf und trat an die Badtür. Was sollte er tun? "Geh weg! Ich hasse dich!" Warum hasste dieses kleine Mädchen ihn? Was wusste sie wirklich?

Zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt