Was bleibt

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  Erst jetzt bemerkte sie den Schmerz an ihrem Bein und an ihrem Bauch. Was war das? Sie riss sich die Kleidung vom Leib. Sie sah die Nähte und strich über ihren Bauch. Es tat weh und sie zuckte unweigerlich zusammen. Jetzt kamen die Erinnerungen wieder. Was Miro ihr erneut angetan hatte. Erneut hatte er sie angegriffen und erneut hatte sie sich nicht wehren können. Dann kam alles wieder. Jeder einzelne Moment schoss in ihren Geist. Doch nun war sie bereit zu kämpfen. Für sich und ihre Tochter. Sie musste sie finden. Die Beruhigungsmittel hatten sie zwar außer Gefecht gesetzt aber nun war sie munter und es war tief in der Nacht. Sie versuchte sich auf zurichten und der Schmerz in ihrem Bauch zog sie erstmal zurück auf ihr Bett. Doch so etwas würde sie nicht aufhalten können. Jetzt nicht mehr. Hier ging es um ihr eigen Fleisch und Blut und darum musste sie kämpfen. Und sie wollte kämpfen. Sie startete einen neuen Versuch und nun stand sie auf ihren Beinen. Sie schlich sich wieder ins Bad und zog sich ihre Kleidung an. Dann versuchte sie ihre Tür zu öffnen. Offen! Sie schaute vorsichtig hinaus. Keiner war zu sehen. Nur die irren Schreien einiger anderer Patienten. Sie hallten weit über die Flure doch sie kannte nur einen Weg. Sie musste raus hier.Sie musste ihr Baby finden. Doch zu ihrem Glück waren die Außentüren verschlossen. Und wie sollte sie am Pförtner vorbei kommen? Sie überlegte einen kurzen Moment. Doch diese wurden von näher kommenden Schritten unterbrochen. Sie verschwand hinter der nächsten Tür. Perfekt. Das Wäschelager. Und was läge näher als sich einen weisen Kittel zu schnappen und so zu tun als wäre sie eine Ärztin? Aber welchen Grund könnte ein Arzt haben im Kittel das Haus zu verlassen? Sie hatte nicht viel Zeit sie musste es wagen. Sie begab sich auf den Weg und siehe da schon nach wenigen Minuten atmete sie das erstemal seit Monaten wieder bewusst frische Luft ein. Was für ein Gefühl. Dennoch brannte die Kälte auf ihrer Haut. Sie schaute sich kurz um und schon war sie in der Dunkelheit verschwunden. Doch das ihre Flucht nicht unbemerkt geblieben war wusste sie nicht. Ihre Instinkte waren noch immer geschärft aber noch lange nicht wieder fit. Sie bekam ihren Verfolger nicht mit. Jedenfalls jetzt noch nicht.

Bilder schossen durch seinen Kopf. Bilder aus längst vergangenen Tagen. Bilder von seiner Mutter und ihm bei Kinobesuchen. Weihnachten mit seinem Vater, der ihn einfach allein gelassen hatte in diesem Hotel. Schießereien. Kate wie sie ihm gegenüber saß. Gibbs wie er in seinem Keller danach fragte was in Berlin geschehen war. Weite Landschaften die er nicht gleich zu ordnen konnte und dann dieses Haus. Ziva wie sie ihn an sah als er an ihrer Tür stand in Israel. Der Abschied von Ziva. Die Wochen und Monate der Sehnsucht kamen alle in einem Bild wieder in sein Hirn. Dann der Moment wo er sie unter sich gesehen hatte. Der Moment wo er sie im Bad gefunden hatte. TJ wie sie ihm sagte das sie zu ihrer Mum wollte. Gibbs der an seinem Schreibtisch saß und zufrieden grinste. Mc Gee der mal wieder an seiner Tastatur fest geklebt war. Bishop die auf dem Schreibtisch saß. Wie er Leia kennen gelernt hatte. Die Trennung. Der Hass. Die Liebe. Die Traurigkeit. Alles übermannte ihn gerade jetzt in der Stunde wo er um sein Leben kämpfen musste. gegen das Gift in seinem Körper. Gegen das absterben der Nervenzellen in seinem Kopf. Die Bilder wurden weniger von Minute zu Minute und doch blieb immer ein Gesicht erhalten. Diese Augen die ihn traurig anschauten um ihm zu sagen er müsse gehen, das sie es allein tun musste. Das blieb. Sein Körper zitterte und Schweißperlen waren deutlich noch imemr auf seiner Haut zu erkennen. "was haben wir hier?" "Der Patient ist vor 8 Stunden eingeliefert worden mit einer Stichwunde am Bein, mit Prellungen und Knochenbrüchen. Aber das ist alles halb so schlimm das Gift was durch die Stichwunde in seinen Körper gelangt ist ....wir finden kein Gegenmittel!" "Ich habe sowas schon mal gesehen. Das ist ein Nervengift. Haben sie einen Test gemacht?" "Ja positiv auf Neurotoxizität." "Schlangengift! Da werden wir ein Gegenmittel finden müssen. Lassen sie die Art der Neurotoxizität bestimmen sonst verlieren wir ihn in den nächsten 10 Stunden." "Ja Dr. Borne." Und so begann die Suche nach einen Heilmittel für Anthony DiNozzo. Selbst Abby und Palmer sowie Ducky machten was sie konnten. Jeder der auch nur im entferntesten etwas mit Biologie oder Neurobiologie oder Chemie zu tun hatte machte sich ans Werk. Und Insgeheim gaben sie Ziva dafür die Schuld. Eine Schuld die sie nie wieder bereinigen konnte. Aber wie Absurd es auch war auf der anderen Seite waren sie froh das sie am Leben war und das sie wussten wo sie war. Doch war sie da auch noch?  


Zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt