𝑐𝒉𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑠𝑒𝑣𝑒𝑛𝑡𝑒𝑒𝑛

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Der Arzt kam aus Rafe's Zimmer. Wir schauten ihn alle wartend an. "Hallo, ich glaube ich kann gleich zur Sache kommen. Herr Cameron hat ein  Schädel-Hirn-Trauma. Er liegt erstmal im Koma. Wir können nicht sagen, wann er aufwachen wird, aber wir werden unser bestes tuen." erklärte der Arzt. "Er wird doch wieder aufwachen?" fragte ich als erstes.

"Ich möchte nichts versprechen." sagte er und schaute mich bemitleidend an. Danach ging er. Ich wollte am liebsten anfangen zu schreien. Er hatte uns noch nicht mal gesagt, ob wir ins Zimmer dürfen. Also überlegte ich nicht lange und ging einfach rein.

Er lag friedlich im Bett und schlief. Doch die Frage ist, wie lange, wird er schalfen? Ich stand wie vereist, vor dem Bett und starrte auf Rafe. Ich konnte nichts für ihn tun. Ich merkte in mir, wie kalt ich wurde. So als würde ich keine Gefühle zulassen können. Ich wollte nicht daran denken, dass er nie wieder aufwachen könnte. Rose's Hand, auf meiner Schulter holte mich zurück.

"Er wird wieder." sagte Rose leise. "Sagt sowas nicht, wenn ihr es nicht garantieren könnt." antwortete ich. Ich hörte mehrere Schritte. Anscheinend Sarah und die anderen. Ich ging kurz zu ihn und nahm seine Hand. Flüsterte in sein Ohr, dass ich ihn liebe und ging. Ich ging an den anderen vorbei, die gerade los reden wollten. Ich konnte es nicht. Es waren zu viele Menschen. Auch wenn sie meine Freunde sind.

Ich wusste, er wird nicht so schnell aufwachen und dies machte mir Angst.
Ich hatte Angst, er könnte sterben.
Ich hatte Angst, ich würde ihn für immer verlieren.
Ich hatte Angst, er würde aufwachen, doch könnte sich nicht an mich erinnern.
Ich hatte Angst, dass die Stimme, in meinem Kopf, gewinnen könnte.

Als ich zuhause war ging ich ins Bad und waschte mein Gesicht, mit kalten Wasser. Danach fing ich an, das Haus zu putzen. Ich musste mich ablenken. Ich machte Musik an und versuchte nicht, mit mir selbst ein Gespräch anzufangen. Als ich das Schlafzimmer aufräumte kam doch der nächste Schock. Neue Briefe aus dem Gefängnis. Sie waren geöffnet. War Rafe wieder bei Ward?

Ich schüttelte den Kopf. Dies war jetzt nicht wichtig. Wichtig war, dass er Wach wird. Doch warum bin ich dann nicht bei ihm? Weil du dir die Schuld gibst. Ja, dass tat ich. Ich hätte ihn einfach mein Auto geben sollen. Da wäre es vielleicht nicht so schlimm.

Du weißt, du wirst der Untergang für jeden. Alle wollen das Beste für dich. Doch du bist nicht das, was sie brauchen. Du solltest an der Stelle von Rafe sein.
Fuck, was soll das? Ich atmete einmal ein und wieder aus. Doch es half nicht. Ich stand nun wieder im Bad und schaute in den Spiegel. Du bist kaputt und hast noch nicht mal einen Grund. Du lässt deinen Freund in Stich. Er hat besseres verdient. Er wollte dir einen Antrag machen. Und was machst du? Du machst es kaputt. Ich schie mein Spiegelbild an.

Ich machte das ganze dunkel. Alle Vorhänge zu und saß mich auf den Boden und brach in Tränen aus. Ich kann das alles nicht ohne Rafe.

Eine Woche später *TW: Selbstverletzung
Ich verließ das Haus nicht, hab vielleicht mal einen Apfel gegessen. Über Rafe's Gesundheit hatte ich mich nicht Informiert. JJ meinte nur, er sei gestern aufgewacht. Doch ich ging nicht zu ihn. Rafe ging es besser und er lebt. Diese Nachricht ließ mich diese Woche, dass erste mal lächeln. Ich ging den Satz immer wieder durch. 'Rafe lebt und ihm geht es gut'.

Ich wurde durch ein Klingeln, aus meinen Gedanken geholt. Ich wollte erst nicht reagieren, doch es hörte nicht auf. Also zwang ich mich, aufzustehen.

"Barry?" fragte ich komplett verwirrt. "Guten Tag, Prinzessin. Du warst nicht bei Rafe und ich dachte, wenn es niemand anderes macht, sollte ich mal nach dir schauen." sagte er lächelnd und ging einfach rein. "Mir geht ea gut. Du kannst wieder gehen." sagte ich, so glaubwürdig wie möglich. "Sieht man." antwortete er und zeigte auf die Vorhänge.

"Rafe hat als erstes nach dir gefragt. Und als niemand antworten konnte, was mir klar, keiner von ihnen war hier. Und wie ich sehen konnte, brauchst du jemanden." dabei zeigte er nun auf mein Unterarm. "Ich bin froh, dass du noch lebst." sagte er nun. "Ich musste einfach nur fühlen, dass ich noch lebe." antwortete ich und ging dabei über die Schnittwunden an meinem Arm. Sie waren klein und ich hatte auch nicht all zu doll geschnitten. "Fuck, bitte besuche Rafe. Das würde euch beiden gut tuen." sagte Barry. "Ich hab ihn alleine gelassen. Ich kann nicht. Sorry." sagte ich und ging zur Tür. "Du solltest gehen."

"Ich gehe nirgendwo hin. Denkst du, nach der scheiße mit dem Ritzen lasse ich dich alleine?" fragte er nun besorgt. "Ich wüsste nicht, was es dich interessiert. Wir sind noch nicht mal Freunde." antwortete ich. "Du bist Rafe wichtig und er ist ein Freund von mir. Ich weiß wie viel du ihm bedeutest. Du hast meinen besten Kunden gestohlen." sagte er am ende etwas lachend. "Ist doch alles scheiße." sagte ich und ging mich umziehen.

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Ich hab es vom Auto- zum Motorradunfall geändert.

hopes and fears | a Rafe Cameron ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt