𝑐𝒉𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑒𝑖𝑔𝒉𝑡𝑒𝑒𝑛

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"Barry, ich steige nicht auf dein Motorrad. Wir fahren mit dem Auto." sagte ich. Auf der Fahrt, ging ich die ganze Zeit durch, was ich sagen sollte. Ich hätte für ihn da sein sollen. Doch ich verkroch mich im Haus und verzweifelte an Selbstmitleid.

Vor dem Krankenhaus angekommen, hörte ich auf zu laufen. "Komm schon. Lia, er brauch dich." kam aufeinmal JJ um die Ecke. Am liebsten würde ich ihn ignorieren, doch er Umarmte mich schon. "Gut." sagte ich leise und öffnete die Tür. Als ich zum Aufzug ging, merkte ich, wie mein Herz anfing zu pochen.

Ich ging den Gang entlang, zu Rafe's Zimmer. Es stand keiner vor der Tür, deswegen dachte ich, es seien alle drin. Doch dann kam JJ. "Er hat alle weg geschickt, als er sah, dass du nicht da warst." Ich nickte und klopfte an der Tür. Ich öffnete diese und sah direkt in Rafe's Gesicht. Es fingen an, Tränen über mein Gesicht zu laufen. "Es tut mir leid." sagte ich leise, doch er verstand es. "Komm her." sagte er lächelnd.

Er setzte sich auf, doch verzog dabei sein Gesicht. "Bleib liegen." sagte ich sofort und ging auf ihn zu und saß mich zu ihm. Er fing an auf zu lachen. "Ich will dir aber ins Gesicht sehen und dich küssen." sagte er und küsste mich darauf. "Das habe ich nicht verdient. Ich war nicht für dich da. Ich habe nicht nach dir gesehen." sagte ich. "Aber jetzt bist du da. Das reicht mir." Er legte sich wieder hin und zog mich zu ihm. Ich legte mein Kopf auf seine Brust.

Nach ca. 2 Stunden wachten wir auf, da der Arzt rein kam. "Ich möchte sie nicht stören, aber wir müssen Herr Cameron durchchecken." sagte der Arzt lächelnd. "Ich bin schon wach." sagte ich noch mit Augen zu. Ich hörte Rafe lachen. Also zwang ich mich auf und ließ mich im Sessel fallen, der im Raum war.

Nach dem der Arzt, wieder mit Rafe zurück kam, war es still. "Warum hast du die anderen weggeschickt?" fragte ich. "Ich wollte in diesem Moment nur dich sehen." sagte er und starrte dabei, auf die Wand. "Ich hab, als du geschlafen hast, deinen Arm gesehen. Willst du drüber reden?" fragte nun Rafe. Och schüttelte den Kopf. "Jetzt geht es um dich." sagte ich lächelnd. Um ehrlich zu sein, wollte ich einfach nicht drüber reden. Diese Woche war die Hölle.

Zurückblick letzte Woche
Das einzige, dass ich getan habe, war in die Leere starren und weinen. Daran denken, was nun passiert. Wird alles wieder gut? Wird es schlimmer? Wird Rafe es überleben? Werde ich es überleben? Fragen, nach Fragen. Und keine von denen konnte ich mir selbst beantworten. Noch vor ein Tagen war alles gut. Rafe und ich waren Glücklich. Doch was ist in der Zeit passiert?

Ich schaute Fotoalben von mir an. Topper und ich als Kinder. Wir waren unzertrennlich. Fotos mit meinen Eltern, mit unseren verstorbenen Hund. Ich muss mir unbedingt einen neuen kaufen. Dann gingen meine Hände, zu den Fotoalben von Rafe. Er sah so unbeschwert und fröhlich aus. Selbst Ward, sah auf den Bildern Glücklich aus. Ich legte sie weg und dachte nach. Wie können die ganzen Gedanken aus meinem Kopf verschwinden? Ein Brief. Also fing ich an schreiben.

An meine Eltern. Ihr seid wortwörtlich der Grund, weshalb ich lebe. Ich danke euch für alles. Eure Geduld, Liebe und allen anderen.
Topper. Wenn ich daran denke, wie wir damals sagten, dass uns nichts trennen kann, macht es mich glücklich, dich zu haben. Die ganzen Dummheiten, die wir machten.
JJ. Du bist und bleibst mein bester Freund. Und ich will nicht, dass wir uns irgendwann auf der Straße sehen und aneinander vorbei gehen, als seien wir fremde. Du wirst mir immer wichtig sein.
Pope. Du Genie. Auch wenn du manchmal überreagierst, bist du der schlauste von uns.
Kie. Sarah. Ich danke euch, für alle Gespräche die wir hatten. Ob positiv oder negativ. Danke.
John B. Du bist mir genauso wie der Rest, ans Herz gewachsen.
Ich danke auch Barry. Der mich nach Hause gebracht hat, trotz, dass er mich kaum kennt. Und dass er mir zugehört hat.
Und nun zu Rafe. Die Liebe meines Lebens. Ich brauche niemanden anderen an meiner Seite, nur dich. Dich und deine Liebe, deine Witze. Deine Art und Weise, wie du meinen Namen sagst. Ohne dich könnte ich nie wieder glücklich sein. Ich weiß, dass ich nicht einfach bin, aber ich weiß auch, dass wir alles schaffen. Zusammen.

Danach ging es mir etwas besser, denn ich war motiviert, etwas zu essen. Die restlichen Tage lag ich im Bett und hoffte, dass jemand nach mir sieht. Doch da ich auf keine Anrufe oder Nachrichten reagierte, interessierte es anscheinend niemanden. Mir ging immer wieder durch den Kopf, dass ich eigentlich bei Rafe sein sollte.

Jetzt
"Rafe?" fragte ich leise. Er schaute zu mir und nickte. "Ich liebe dich und das werde ich immer." "Ich liebe dich auch." antwortete er und schaute zur Decke hoch. Ich merkte, dass ich ihn enttäuscht hatte. Doch ich ging nicht. Nein. Ich machte den Fehler nicht noch einmal. Also saß ich schweigend da und versuchte nicht an letzte Woche zu denken.

"Es wird wieder. Ich soll noch ca. eine Woche hier bleiben und dann darf ich nachhause." weckte mich eine Stimme. Als ich aufwachte, sah ich die Pogues, Rose und Wheezie. Ich wollte am liebsten aufstehen und wieder weg rennen. Ich hasste es irgendwie, mit zu vielen Menschen, in einem Raum zu sein. Am schlimmsten ist es, wenn jeder einen anschaut, genau wie jetzt.

Ich schaute alle fragend an. Der erste, der mich anlächelte war JJ. "Na Dornröschen." sagte er lachend. "Wir dachten, du wachst gar nicht auf." sagte JJ weiter. "Nun bin ich es." antwortete ich und zwang mir ein lächeln auf die Lippen.


hopes and fears | a Rafe Cameron ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt