Anhörung

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Ich öffne meine Augen und blicke links und rechts. Ich bin nicht mehr Zuhause in meinem Bettchen. Nein. Wo bin ich denn?

Ach ja! Fck. Die Anhörung. Klar doch diese miesen Erpresser, nur wegen denen bin ich hier. In London. In einem drittklassigem Hotel an einer vielbefahrenen Straße mit viel Lärm, von dem ich langsam schon Kopfschmerzen habe.

Was soll ich bloß hier? Ich kann doch sowieso nicht aussagen oder? Ich hatte ja auch keine Anzeige erstattet. Würde mir überhaupt jemand Glauben schenken? Aber ganz klar ist nur, Johnny hat es getan. Er hat mich nunmal vergewaltigt. Vielleicht ist das jetzt einfach Karma. Vielleicht ist es von oben gewollt, dass ich jetzt doch noch meine Chance auf Gerechtigkeit bekomme. Vielleicht muss ich einfach gegen Johnny aussagen? Er hätte es ja nicht tun müssen, er hat keine Rechtfertigung dafür. Nenn mir jemand einen ich betone einen Grund um eine Vergewaltigung rechtzufertigen. Ich denke das kann niemand. Nicht einmal Johnny.

Oder es ist eine Prüfung und Gott will sehen, wie weit ich bereit bin zu gehen um meinem inneren Gefühl auf Johnnys Unschuld zu vertrauen. Denn sollte es tatsächlich einen guten Grund für alles geben, dann wäre es nur richtig Johnny zu schützen und den harten Weg zu gehen.

Trotzdem. Sollte man nicht immer die Wahrheit sagen. Und das ist schon hart genug. Vielleicht wollte ich auch bloß keine Anzeige erstatten, weil das der schwerere Weg gewesen wäre. Ich bin mir sicher. Das ist meine zweite Chance. Und ich werde sie nutzen! Tut mir leid Johnny, aber die Wahrheit muss ans Licht!

Ring. Ring. Ringggggg.

F: "Hola!"

Conner: "Hallo? Frau Smith?"

F: "Ja. Ja ich bin's."

Conner: "Sind sie fertig? Der Wagen steht unten."

F: "Fast. Ich muss mich nur noch anziehen."

Conner: "Wir sehen uns dann im Gericht. Seien sie pünktlich!"

Gerade wollte ich antworten, dann war die Leitung auch schon wieder tot. Typisch. Diese Anwältin MS. Conner war wirklich seltsam. Sie war die Anwältin von Heard und drängte mich zu dieser Aussage gegen J.D.

Schnell warf ich mir meinen Lieblingspullover 'be kind', zu deutsch sei freundlich bzw. großherzig über. Verbessert mich wenn ich falsch liege.
Anschließend noch Haare kämmen eine fesche karierte stretch Hose und tada. Nur noch Schuhe und fertig. Bereit für Großes.

Ich war ganz alleine nach London gekommen. Meinen Eltern hatte ich gesagt, ich müsste für ein paar Tage nach Augsburg einiges erledigen. Konnte ja schlecht die Wahrheit sagen.

Ich verließ mein Zimmer und bald darauf saß ich im Wagen und fuhr davon. Dieser brachte mich zu einem Hintereingang des Gerichts, dort wurde ich schon von zwei Securities empfangen die mich ins Gebäude geleiteten. Kennt ihr das wenn ihr irgendwo seit und euch fragt: Was mach ich hier? Genau so fühle ich mich jetzt.

Schon krass. Irgendwo hier muss er sein. Johnny Depp aka wife beater. Naja noch. Das will er ja anfighten. Mit mir wird ihm das wohl kaum gelingen. Warum hatte er das überhaupt getan? Die Klage muss doch schon gelaufen sein, als er mich dazu zwang mit ihm zu schlafen. Das wäre ja total hirnrissig von ihm seine Klage für Sex zu untergraben.

Schon wieder ein Hinweis auf seine potentielle Unschuldigkeit. Creepy.

Ich wurde an den Rande eines Gerichtssaals gebracht. Dort wurde ich kaum das ich da war schon in den Zeugenstand gerufen. Als mein Name erklang und ich mich langsam nach vorn bewegte, waren alle Augen auf mich gerichtet und ich ließ meinen Blick während dem Gehen durch den Saal schweifen. Und dort traf ich auf ein Augenpaar von dem ich dachte ich würde es nie wieder sehen. Johnnys.
Sein Blick wirkte starr, wie versteinert.
Sein Mund war leicht geöffnet und es schien als wäre er in einer Schockstarre und dabei alle seine Hoffnungen an einen Sieg über Bord zu werfen und stattdessen Panik auszurufen.

Ich hingegen versuchte mich zu sammeln, ganz ruhig zu bleiben und mich auf das Wesentliche zu fokussieren.

Als ich Platz nahm und versuchte mich zu beruhigen, würde es ganz leise im Saal und mir wurden erste Fragen zu den Umständen gestellt. Zu unserem Treffen in Venedig. Ich versuchte die Geschichte mit dem Alkohol größtenteils unter den Teppich zu kehren, da Johnny in ihr nicht wirklich vorteilhaft rüber kam. Doch dann ging es richtig los...

Conner: "Ist es wahr, dass sie wenige Wochen nach dem Treffen von Mr. Depp entführt wurden?"

Bevor ich zur Antwort ansetzte ließ ich meinen Blick nochmal über die Anwesenden schweifen. Er blieb bei Johnny hängen. Dieser schaute nur starr in den Boden, als hätte er nicht die Kraft noch oben und in meine Augen zu sehen. Als hätte er Angst. Ich wendete meinen Blick nicht mehr ab von ihm und setzte dann zur Antwort an...

F: "Ich wurde entführt, ja. Aber! Ich kann ihnen nicht sagen ob es Mister Depp zu verantworten hatte."

Nachdem ich das gesagt hatte schnellte sein Kopf schlagartig hoch und er blickte mir direkt in die Augen. Ich konnte Überraschung, aber auch Schmerz und Schuld daraus lesen. Nach dem kurzen Blickkontakt schaute er auch schon wieder stur in den Boden.

Conner: "Nach der Entführung fanden sie sich aber in Los Angeles wieder richtig? Bei Mr. Depp. Dies geht zumindest aus den Angaben des LAPD hervor."

F: "Das ist korrekt."

Johnny schien sich zunehmend zu verkrampfen. Sein Kiefermuskel war gut zu sehen, sodass man daraus die Anspannung ablesen konnte.

Conner: "Daraus lässt sich doch schließen, dass Mr. Depp sie entführt haben muss."

F: "Das lässt sich nicht sicher sagen. Allerdings muss ich anmerken, dass Mr. Depp mich sehr warmherzig empfangen hat und nicht auf eine Entführung angewiesen wäre. Schließlich hatte er meine Telefonnummer und hätte mich jederzeit anrufen können."

Wieder ein kurzer Blick von Johnny, dann wieder Boden.

Conner: "Aus den Akten des LAPD geht ebenso hervor, dass man Sie nackt und gefesselt mit Mr. Depp im Bett gefunden hätte. Die Officer in dem Einsatz schließen eine Vergewaltigung nicht aus und halten sie für am Wahrscheinlichsten."

Johnny wurde bei diesen Worten noch kleiner und schien nur noch im Boden versinken zu wollen.
Einmal tief durchatmen, dann die richtige Antwort geben.

F: "Ich denke wir alle haben unsere dunklen Geheimnisse. Ich fasse es für sie Mal so zusammen. Wir haben etwas viel getrunken und dann wollten wir eben etwas ausprobieren. Zu keiner Zeit war es nicht einvernehmlich."

Bei diesen Sätzen schnellte Johnnys Kopf hoch und sein Blick voll mit Überraschung, Verwunderung und Schock traf den Meinen. Ich hatte es getan. Ich hatte vor Gericht gelogen.

Conner: "In Ordnung, aber hatten sie das Gefühl Mr. Depp würde ihnen gegenüber unkontrolliert. Hätten sie ihn stoppen können wenn sie wollten?"

F: "Hätte ich mich gewehrt, bin ich mir ganz sicher, dass er es gelassen hätte. Nie habe ich einen gefühlvolleren, achtsameren oder liebevolleren Menschen getroffen."

Johnnys Augen wurden noch weiter.
Ms. Conner hingegen funkelte mich aus zwei Schlitzen an, sie schien stinksauer und in Rage. Sie musste mich hassen. Schließlich hatte ich ihnen ihrer besten Chance beraubt.

Conner: "Keine weiteren Fragen."

Hey meine lieben Lesedepps😂 ich hoffe das Kapi ist nach eurem Geschmack. Lasst gern einen Stern da☺️

A Bad good Dream(JohnnyDeppFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt