4. Kapitel

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Xingqiu POV

„Oh“, sagte Razor, als sein Magen knurrte. Wir saßen, immer noch zitternd vor Kälte, im Gasthaus. Die Hausfrau hatte Bennett mitgenommen, ihm einen Arzt übergeben. Wir mussten die Nacht wohl hierbleiben.
„Hunger? Ich auch... Chongyun, hast du Geld dabei?“, fragte ich, sah zu dem Blauhaarigen neben mir, der mich immer noch eiskalt ignorierte.
„Nein“, sagte er, hielt sich die Hände an den Bauch.
„Ach verdammt“, knurrte ich, stand auf, lief nach vorne.

„Verr Goldet... Liebste Dame?“, lächelte ich.

Sie sah von ihrem Buch auf. Ich streichelte die Katze, die sich miauend an mir rieb.

„Also... Wir haben im Moment leider nicht die nötigen Mittel, um unseren wunderschönen und angenehmen Aufenthalt zu finanzieren... Und... Wir ehm. Wir würden gerne trotzdem in den Genuss eures wundervollens Essens kommen“

Sie zog eine Augenbraue hoch.

„Können Sie es anschreiben? Ich verspreche, ich zahle es sofort zurück, wenn wir Zuhause sind“, sagte ich dann mit ernsterer Stimme.
„Kein Ding“, sagte sie, schrieb etwas auf einen Zettel.
„Sie sind die Beste“, lächelte ich, lief zurück.
„Leute kommt. Essen fassen“

Razor sprang auf und Chongyun, dem schon die Augen zufielen, folgte uns schnell. Als wir die Treppen hinunter liefen, um uns an ein stilleres Örtchen zu setzen, sahen wir dass der  Tisch schon besetzt war.
Dort saß, ein Stück Mandeltofu essend, der Yaksha.
Er sah zu uns, zog die Augenbrauen zusammen. Chongyun machte große Augen, sah ihn begeistert an.

„Gäste dürfen nicht hier runter“, sagte der Yaksha, verschränkten die Arme.
„Tut uns Leid, wir dachten, hier wäre niemand“, sagte ich. Der Yaksha, der eher unter dem Namen Xiao bekannt war, war wirklich etwas sehr interessantes. Am liebsten würde ich einmal mit ihm trainieren. Doch wir alle wussten auch, wie gefährlich er war.

„Oh“, sagte Razor, sah ihn ebenfalls mit großen Augen an.
Xiao sah zu seinem Teller, schob sich das letzte Stück in den Mund. Dann nahm er den leeren Teller, erhob sich.
Er lief an uns vorbei, blieb kurz stehen und sah zu Chongyun. Dieser sah mit großen Augen zurück.
Kurz sah es aus, als würde Xiao etwas sagen wollen, doch dann lief er weiter, die Treppen hoch und weg war er.
„Er stark“, sagte Razor.
„Ich würde so gerne mit ihm trainieren“, sagte Chongyun mit einem Funkeln in den Augen. Ich blähte die Wangen auf.
„Jaja, er ist cool, blabla“, machte ich.
„Genau. Du bist nicht mal annähernd so cool wie er“, sagte er.
Ich trat auf seinen Fuß.

„Nicht...Streit. Wieso ihr Streit?“, fragte Razor, setzte sich an den Tisch.
„Wir streiten doch gar nicht“, winkte ich ab, setzte mich schnell auf den Platz, auf dem Xiao saß.
Chongyun schnaubte, setzte sich neben Razor.
„Ich hoffe, Bennett geht es bald besser“, sagte er.
„Hoffe ich auch... Aber Yunyun, ernsthaft. Wieso zum Teufel bist du da hin gegangen?“, fragte ich.
„Ich hab doch gesagt, dass ich trainiere“, murrte der Angesprochene.
„Ja, aber... So lange? Und guck mal, was für ein Schlamassel du angerichtet hast!“

Chongyun sagte nichts mehr. Eine Weile saßen wir still da.
„Hast du Zuhause aufgeräumt?“, fragte er dann.
Ich sah zur Seite, fing an zu pfeifen. Als ob ich aufgeräumt hätte.
„Man! Ich geh erst Heim wenn da aufgeräumt ist! Mit dieser Unordnung ziehst du noch den Unordnungs-Dämon an!“, murrte Chongyun.
„Bitte was?! Unordnungs-Dämon? Komm schon, das ist komplett bescheuert“
„Den gibt es“
„Gibt es nicht“
„Es gibt ihn!“
„Nein, niemals“
„Wer kommt aus einer Exorzisten Familie?! Ich weiß es wohl besser als du!“
„Ich bin schlauer als du, ich weiß alles besser“
„Ein Dreck bist du schlau!“
Ich beugte mich vor, schnippte ihm gegen die Stirn.
„Da drin ist gar nichts. Hast du gehört, wie hohl das war?“, grinste ich.
Chongyun wurde knallrot, erhob sich.
In dem Moment kam eine hübsche Bedienung, die uns ein Tablett vor die Nase stellte.
Razor, der ziemlich unbeholfen aussah, sah nun mit leuchtenden Augen auf das Essen.
„Ist das scharf?“, fragte Chongyun.
„Kalte Nudeln“, lächelte die Bedienung. „Verr Goldet hat mir Bescheid gesagt“
„Ahh... Gut“, seufzte er.
Die Bedienung ging, ich streckte Chongyun die Zunge raus.
„Wieso warst DU überhaupt in Drachengrat?“, murmelte er, als wir anfingen zu essen.
„Ehhh. Tja. Weiß auch nicht genau“, sagte ich, stopfte mir schnell die gebrateten Makrelen in den Mund.
„Er sich Sorgen gemacht. Um Yunyun“, sagte Razor.
„Hey! Hab ich gar nicht! Lüge. Lüge!“, sagte ich schnell.
Chongyun sah zu mir, grinste dann.
„Was grinst du so?“, fragte ich beleidigt.
„Ach, nur so“, sagte er, hörte sich plötzlich sehr gut gelaunt an und aß glücklich seine Nudeln.
Ich blähte die Wangen auf, seufzte dann aber erleichtert. Gut, dass wir uns nach einem Streit so schnell wieder vertragen konnten... Nicht, dass es mir unglaublich wichtig wäre, oder so, aber ich lebte schließlich mit ihm zusammen. Da wäre das etwas problematisch, wenn wir verstritten wären...

„Uhum“, räusperte sich jemand und die Bedienung stand vor uns.
„Wir haben nur zwei Zimmer frei. Das eine hat nur ein großes Bett, das andere zwei kleinere... Tut uns echt Leid.. Wir versuchen einen Schlafsack oder eine Matte aufzutreiben... Sieht allerdings schlecht aus“
„Wir nehmen das mit den zwei Betten. Passt schon“, sagte ich.
„Tut mir Leid“

Sie verbeugte sich, gab uns den Schlüssel und lief dann davon.
„Ich kann auf dem Boden schlafen“, seufzte Chongyun.
„Ich Boden“
„Niemand schläft auf dem verdammten Boden“, seufzte ich, erhob mich.

Razor und Chongyun folgten mir, nachdem sie aufaufaßen.
„Aber... Wir sind zu dritt?“, fragte Chongyun.
Mein Herz stolperte, als ich mich umdrehte und zu ihm sagte: „Ja und? Wir schlafen in einem Bett, fertig“

Chongyun sah mich fragend an, dann wurde er knallrot. Ich sah ihn mit großen Augen an.
„Was wirst du so rot?“, fragte ich überrascht.
„W-Was?! Bin ich gar nicht. Hier ist es warm... Heiß! Ja, ziemlich heiß“
Ich schüttelte den Kopf, stand nun vor dem Zimmer. Mein Herz schlug viel zu schnell, meine Hände wurden total schwitzig. Ich schaffte es nicht mal, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Was war denn jetzt los?! Wieso war ich so nervös, hä?! Wurde ich krank oder was?!

Endlich schaffte ich es mit dem Schlüssel die Tür aufzuschließen und stieß die Tür auf, wodurch ich stolperte, fiel und es mich der Länge nach auf den Boden legte.
„Alles okay?“, fragte Razor besorgt.
Ich rappelte mich schnell auf, spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss und klopfte mir den Staub von der Kleidung.
„Jaja“, sagte ich.
Chongyun gab ein erstickendes Geräusch von sich, sah mit zusammengepressten Lippen zur Seite.
Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
Er sah kurz zu mir und sein Körper fing an zu beben.

„Wenn du lachst, kick ich dich heute Nacht vom Bett“, sagte ich warnend.
Chongyun drehte sich um, presste sich die Hand auf den Mund.
Okay, das war peinlich. Ja, ich gab zu, das war wirklich echt peinlich.
„Okay. Okay. Ich geh mich zuerst frisch machen... “, schnaubte ich, lief durch das kleine Zimmer, Richtung Badezimmer. Als ich ins Bad ging, die Tür abschloss, hörte ich Chongyun schließlich losprusten. Mir war immer noch heiß, und als ich in den Spiegel sah, sah ich, dass mein ganzer Kopf knallrot war.
„So ein Mist“, fluchte ich. Was war mit mir in letzter Zeit nur los?!

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Da ich zurzeit nicht so viel Zeit zum uploaden habe, hab ich jetzt beschlossen, längere Kapitel hochzuladen^^ Ich hoffe das passt für alle :3
Und danke fürs Lesen 🥺ich hatte wirklich schon Angst, dass niemand meine Story lesen will❤️🥺💙

Liebe oder Impuls? ~ Chongyun x Xingqiu | GenshinImpactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt