6. Kapitel

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Xingqiu POV

Ich tippte nervös mit dem Finger gegen den Tisch.
„Wo ist dieser Idiot nur?!", fauchte ich.
„Haah... Gut geschlafen", schnurrte Razor. Bennett saß nun auch wieder bei uns. Es war früher Morgen und wir warteten auf unser Frühstück. Danach wollten wir aufbrechen. Doch Chongyun war immer noch nicht da, seit er gestern Nacht abgehauen war...
Als ich an gestern dachte, schoss mir sofort das Blut in den Kopf. Ich kniff die Augen zusammen. Vergessen. Einfach vergessen. Ich würde so tun, als wäre das niemals passiert...

„Xiao?"
Dieser Name riss mich aus meinen Gedanken, die mein Herz schneller schlugen ließen, und sah auf. Die hübsche Bedienung stand vor uns, nickte, nachdem Bennett den Namen fallen ließ.
„Ich glaube, dass die Beiden drüben im Wald sind und trainieren"
Ich zog die Augenbrauen zusammen. Warte. Was? Wer!? Xiao und... Chongyun?!

„Pfft. Wieso sollte der ehrenswerte Yaksha mit diesem Idioten trainieren gehen?", seufzte ich.
Genau in diesem Moment setzte sich plötzlich noch jemand zu uns an den Tisch. Chongyun. Er sah zu Bennett.
„Hey. Gehts dir gut?", fragte er.
„Oh. Ja. Tut mir Leid für die Umstände", seufzte Bennett.
Ich würde Chongyun jetzt am liebsten eine reinhauen. Was ignorierte der Idiot mich immer so?!
„Wo warst du? Weißt du, dass wir bald wieder aufbrechen wollen?", beschwerte ich mich.
Er schielte zu mir. „Ich war.... etwas trainieren. Und ja, ich weiß, deshalb bin ich ja jetzt hier"
Ich wollte etwas sagen, starrte auf seine Lippen, konnte nicht wegsehen. Mir war nie aufgefallen, dass sie so wohl geformt waren... Und sich auch gut anfühlen... Denn gestern... Gestern hatte er mich ge...

„AAAH! Du nervst! Du nervst so was von! Immer muss man sich Sorgen um dich machen! Wie ein kleines Kind bist du!", fauchte ich und bewarf ihn mit Servietten.
Chongyun hob schützend seine Hände vor sein Gesicht, wandte sich dann Razor zu, der fragte: „Warst du mit... dem Starken trainieren?"
Da glitzerten die Augen des Blauhaarigen, er nickte.
„Es war zwar nicht lang, aber ich habe viel gelernt... Er ist ein strenger Lehrer, bei dem man sich anstrengen muss!"

Das regte mich so auf, wenn er von anderen schwärmte... Mir gingen die Servietten aus und ich ignorierte den Drang, ihm eine zu verpassen.
Unser Frühstück wurde vor unsere Nasen gestellt, ich fing an zu essen.
„Wir gehen danach. Habt ihr alles gepackt?", fragte ich, während ich aß.
„Jepp! Ich hatte... Ohnehin nichts mehr", lachte Bennett, kratzte sich am Kopf.
„Nächstes Mal... Du nicht alleine Drachengrat", sagte Razor besorgt.

Chongyun sah zu mir. Ich starrte zurück. Was denn? Wieso starrte der mich so an? Plötzlich wurde er rot. Ich riss die Augen auf, sah schnell weg und aß weiter. Was wurde der so rot?!
Als ich aufgegessen hatte, stand ich auf, knallte die Schüssel auf den Tisch.
„Auf auf! Ich will endlich Heim..."

~

Nachdem wir uns von Bennett und Razor verabschiedeten, da sie Richtung Mondstadt liefen, liefen wir nach Liyue.
Keiner von uns sagte ein Wort. Chongyun hatte einen Sonnenschirm über sich, den er so drehte, dass ich nicht mal sein Gesicht sehen konnte.
Ich seufzte. Es war wirklich extrem warm, nicht einmal ich hatte nun Lust, seinen Schirm zu klauen. Allerdings... Die Sonne knallte erbarmungslos auf mich herab...
„Ey. Lass mich auch unter den Schirm. Ich bekomm einen Sonnenbrand", sagte ich, "Du weißt ja, direkte Sonnenstrahlen sind Gift für meine weiche, schöne Haut!"

Chongyun hob den Schirm etwas, ich stellte mich zu ihm runter. Als ich zu ihm schielte, sah er standfest nach vorne, hatte nicht einmal wie sonst auf meinen selbstverliebten Spruch reagiert.
„Du warst also echt mit diesem Xiao trainieren?", fragte ich.
„Jaa... Ich dachte, dass er vielleicht weiß, wie ich der Yang-lastigkeit entfliehen kann"
„Und?"

Meine Begleitung schüttelte den Kopf. „Allerdings hat er mir beibringen können, wie man sich ein bisschen mehr kontrollieren kann"
D

araufhin schielte er zu mir und wurde wieder leicht rot.

Mir schoss das Blut in den Kopf, unter dem Schirm spürte ich die Wärme nicht mehr so sehr, doch nun brach wieder der Schweiß aus.
Wieso konnte der Idiot nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert?! Nein, er machte ein riesiges Drama draus!

„Pass mal auf, Yunyun. Mir ist das egal, wenn du manchmal ausrastest. Ich weiß ja, was ich tun muss, okay? Also steiger dich da nicht zu sehr rein. Ist schon okay... Verstanden?! Vergiss das jetzt endlich. Mir egal, wenn du irgendwas tust, was peinlich ist"
Chongyun lächelte vorsichtig. „Okay... Danke"

Ich seufzte, schnippste ihm gegen die Stirn. Gut, das wäre geklärt... Hoffte ich zumindest.
Wir liefen weiter, nicht mehr allzu weit entfernt konnte man schon die Stadt Liyue erkennen.
„Hast du eigentlich aufgeräumt?", fragte Chongyun.
„Öh... Hmm... Ne, hab ich nicht", sagte ich, grinste.
„Man, Xingqiu! Das machst du aber sofort, wenn wir Zuhause sind!"
„Jaja, mal gucken... Ich muss erstmal das Geld zur Bank bringen, dass ich Verr Goldet jetzt schulde"
Chongyun seufzte. "Du Idiot", sagte er dann lachend.

Liebe oder Impuls? ~ Chongyun x Xingqiu | GenshinImpactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt