Chongyun POV
Ich starrte auf meinen Teller.
„Gestern...“, fing ich an, hörte dann aber sofort auf zu reden.
„Gestern?“, fragte Bennett und biss ein Stück von der Fleischkeule in seiner Hand ab. „Mh! Lecker!“
„Also...“, begann ich den Satz, konnte aber einfach nicht zu Ende reden. Wie sollte ich das erzählen, was passiert ist? Wie sollte ich darüber reden? Ich wusste ja selbst nicht mal, wieso, weshalb, warum... Ich wusste einfach gar nichts...
Frustriert seufzte ich, ließ meinen Kopf auf den Tisch knallen.
„Ist dir zu warm hier?“, fragte meine Begleitung besorgt.
„Nein...“
„Du weißt ja, wenn du irgendwelche Sorgen hast, du kannst immer mit mir darüber reden!“, sagte er enthusiastisch und streckte den Daumen hoch.
„Hm. Sag mal. Hast du schon mal einen Erotikroman gelesen?“, murmelte ich.
Bennett riss die Augen auf, erstarrte, als er abbeißen wollte. Langsam ließ er die Keule in seiner Hand sinken.
„E-E-Ero...Oh? Ich wusste nicht, dass du sowas magst!“, flüsterte er.
„N-nein! Ich mag das gar nicht! Ich hab das noch nie gelesen!“, sagte ich schnell, wedelte mit den Händen. „Aber Xingqiu hat mich eben gefragt, ob ich mal so etwas gelesen habe...“
„Xingqiu?! Was für ein Schlingel“, sagte Bennett, stieß plötzlich mit seinem Ellenbogen gegen den Krug neben ihm, die Flüssigkeit breitete sich auf dem gesamten Tisch aus. Schnell sprang ich auf, da ich auch fast nass wurde.
„Tut mir Leid“, murmelte er, wollte es aufwischen, schaffte es dann aber irgendwie seinen Teller runter zu schmeißen. Da wir draußen saßen, ernteten wir nur einen genervten Blick von Gästen.„Nein! Meine Kroketten!“, wimmerte Bennett, sah auf den Boden.
„Schon gut, die kann man noch essen“, sagte ich und half ihm aufzuräumen, was zum Glück ziemlich schnell ging. Als wir wieder am Tisch saßen, ich den Saft vom Tisch rubbelte, schüttelte Bennett den Kopf.„Tut mir Leid... Dir macht das doch sicher kein Spaß mit mir abzuhängen, oder?“, seufzte er.
„Was? Natürlich tut es das!“, erwiderte ich. Er war ein guter Freund.
„Danke“, lächelte er. Dann beugte er sich zu mir rüber. „Also... Zu dem, eh, Roman... Ein mal hab ich tatsächlich einen gelesen. Ich war neugierig, und der stand in der Bücherei rum. Na ja, um ehrlich zu sein, haben Fischl und ich ihn geklaut... Aber erzähl das bloß niemals irgendwem!“
„Mach ich nicht, keine Sorge... Eh.. Und wie wars?“, fragte ich, nahm einen Schluck meines eiskalten Getränks.
„Hm. Ziemlich langweilig“Ich sah nachdenklich auf Bennetts Teller. Gut, die Tatsache, dass ich mit meinem besten Freund, den ich schon seit Kindheitstagen kannte, so etwas getan hatte, war schlimm genug. Aber, was mir nun auch noch Kopfschmerzen bereitete war, dass wir beide zwei junge Männer waren... Normalerweise... Musste das doch... Ein Mädchen, ein Junge sein?
„So etwas sollte man aber sowieso nur mit der Person machen, die man liebt!“, sagte Bennett und grinste. Ich verschluckte mich fast an meinem Getränk.
„Und wen liebst du?“, fragte ich schnell.
„R-“
Bennett verstummte, riss die Augen auf, schlug sich die Hände auf den Mund.
Ich zog die Augenbrauen hoch.
„R..?“
„W-Was? Nein! Niemanden...“
Ich lehnte fragend den Kopf schief.
„Wieso... Wieso willst du das wissen?“, fragte er nervös. Aus Angst, dass wieder gleich irgendein Missgeschick passierte, wedelte ich schnell abwehrend mit den Händen.
„Schon okay, du musst nichts sagen. Ich bin nur neugierig!“
„O-Okay...“
Damit war das Gespräch beendet und eine peinliche Stille entstand. Ich sah in den Himmel hinauf und sah, dass es dunkel wurde.
„Oh ne“, murmelte ich. Ich musste nach Hause. Dort, wo Xingqiu war...
„Musst du auch gehen?“, fragte Bennett.
„Jaa... Na ja, ich schau noch kurz bei Xiangling vorbei. Brauch neues Eis“, murmelte ich. Da ich in letzter Zeit ja öfter ausrastete, als mir lieb war...
„Grüß sie von mir!“
„Mach ich...“
Damit erhob ich mich und winkte Bennett, der seinen Rucksack schulterte, und mir zurück winkte.Es dauerte nur ein paar Minuten, da war ich am Restaurant angekommen.
Xiangling war gerade damit beschäftigt, Gemüse zu schnippeln.
„Heyo, Chongyun!“, begrüßte Koch Mao mich, ich nickte ihm höflich zu.
„Oh! Chongyun!“, rief Xiangling, „kommst du wegen dem Eis?“
Sie legte das Messer nieder, schnürte ihre Schürze auf.
„Genau“, sagte ich.
„Ich hols schnell!“, sagte sie, trippelte davon.
Ich beugte mich runter, lächelte Guoba an.
„Hey, Guoba“
Guoba hob eine Tatze.
„Hier!“, rief Xiangling, drückte mir eine Tüte in die Hand.
„Danke“, sagte ich lächelnd.
Eigentlich wollte ich gehen, doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Wie sollte ich mich Xingqiu gegenüber verhalten, wenn ich heim ging...?
„Irgendwas los?“, fragte Xiangling, legte den Kopf schief.
Ich starrte sie an. Mit ihr darüber reden? Nein, niemals.
„Nein“, murmelte ich.
„Streit mit Xingqiu?“
„Kein Streit“
„Gut. Hast du endlich gecheckt, dass er in dich verknallt ist?“
Fragend sah ich sie an, sie sah mir standhaft in die Augen. Plötzlich, erst ein paar Sekunden später, realisierte ich, was sie da eben sagte. Mein Herz überschlug sich, der Schweiß brach aus und ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss.
„W-W-Was?!“, stotterte ich.
„Yunyun, ernsthaft. Das checkt doch wirklich jeder, der mit euch abhängt“
„H-Halt mal! Was meinst du damit? H-Hä?“
„Du bist echt so ein Idiot. Unglaublich. Manchmal hab ich das Gefühl du kannst nur denken, wenn du ausflippst“
„Stopp, stopp, was soll das denn heißen? V-V..Ver... Was?!“
Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
„Pass mal auf, mein lieber Yunyun“, sagte Xiangling, legte mir einen Arm um die Schulter und grinste mich schelmisch an.
„Du bist zwar dumm, aber so dumm auch nicht, oder? Du weißt sehr wohl, was ich meine“
„... Könntest du mal aufhören, mich zu beleidigen?“, schnaubte ich beleidigt und drückt sie weg. Mir war so warm... Wieso hatte sie das eben gesagt...? Verknallt...!? Er!? In mich!?!?
„Du redest irgendeinen Mist schon wieder“
„Tu ich gar nicht. Hach, egal“, sagte sie und nahm wieder ihre Schürze.
„Hey! Nicht egal! Jetzt rede doch mit mir!“, sagte ich, riss ihr die Schürze aus der Hand. Mein Herzschlag konnte sich nicht beruhigen. Es klopfte so schnell, als wäre ich die Strecke vom Drachengrat nach Mondstadt gerannt. Am Stück. Ohne Pause.
„Jetzt wirst du wieder frech! Unglaublich!“, sagte sie, grinste aber.
„Xiangling, bitte... Ich kann so nicht nach Hause gehen! Gestern ist was echt peinliches und keine Ahnung... versautes passiert! Ich weiß nicht, wie ich mit ihm reden soll!“
„Versaut?“ Sie machte große Augen.
Ich kniff die Lippen zusammen, wischte mir über die Stirn, die schweißüberströmt war. Hier in der verdammten Küche war es aber auch unnormal heiß.
„Mist. Ich dreh durch“, knurrte ich.
„Okay, ganz ruhig. Erzähl mir einfach, was passiert ist, okay? Du weißt doch, ich bin immer für meine Freunde da“, sagte sie und lächelte mich zuckersüß an. Das beruhigte mich schon etwas. Vielleicht konnte ich ja nun wirklich gut mit ihr reden...
„Also.... E-Erstmal, wieso sagst du so etwas?“, stammelte ich.
„Dass er in dich verknallt ist?“
Mein Herz setzte für einen Moment aus.
„Ja“
„Weiß nicht. Hab das so im Gefühl. Eigentlich hat er viele Liebhaberinnen, aber er lehnt alle ab“
„Was?! Das hat er?“
„Jep. Und er scheint sich nur um dich zu sorgen. Oh, und er guckt dich immer so niedlich an“
„Xiangling, ernsthaft. Wir sind doch beide... Ich meine... Er ist ein Junge, und ich auch?“
„Na und?“
Völlig unbeeindruckt sah sie mich an.Ich schluckte.
„Das ist nicht schlimm?“
„Nein?“
„A-Aber...“
„Ihr habt doch auch diese süße Geschichte mit der Prinzessin und dem Dorfmädchen gelesen? Da waren auch beides Mädchen und haben sich geliebt! Also ich finde, man sollte lieben, wen man will. Nur weil Kinder machen nicht funktioniert... Ach, ist doch egal“, sagte Xiangling und lächelte dann. „Also... Du magst ihn also auch?“
In meinem Magen kribbelte es, ich knabberte nervös an meiner Lippe.
„N-Natürlich mag ich ihn! Ich wohne mit ihm zusammen und wir gehen oft auf Reisen!“, sagte ich, wackelte nervös mit meinem Bein.
„Du weißt, welches mögen ich meine. Liebst du ihn?“Das überforderte mich jetzt komplett. Ich blieb ein paar Sekunden stehen, krallte mir in den Arm. Alles drehte sich. Meine Sicht verschwamm. Dann rannte ich einfach aus der Küche. Raus aus dem Restaurant, schnappte panisch nach Luft, doch die kühle Nachtluft wollte einfach nicht in meine Lungen. Verliebt?! Er?! In Mich?! Ich in ihn?!
Nein... Nein, oder? Niemals?!
„Xingqiu...“, murmelte ich, fasste mir an den Kopf. Ein paar Leute, die über den Weg hier liefen, sahen mich schief an. Schnell lief ich weiter, atmete tief ein und aus. Nach Hause. Ich musste nach Hause...-----
Übrigens, ich mach jetzt ein bisschen Werbung hehe👀
Ich hab angefangen eine Genshin Internat AU zu schreiben. Würde mich mega freuen wenn ihr da mal reinschauen würdet 👉👈 ♥️
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Liebe oder Impuls? ~ Chongyun x Xingqiu | GenshinImpact
FanfictionEine Fanfiction zu Chongyun und Xingqiu aus Genshin Impact :) ~Switch!~ ---------------------NSFW-------------------- ~Yaoi! Don't like, don't read!~ Cover by : @mikanchiis on Twitter (I have the permission to use it :3) Falls jemand sieht, dass mei...