7. Kapitel

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Xingqiu POV

Letzten Endes war Chongyun derjenige, der aufräumte. Währendessen ging ich zur Bank und danach noch Zutaten einkaufen.
Zuhause angekommen, bereitete ich das Abendessen zu.
„Siehst du, ich mach was zu Essen, als Dank dafür, dass du aufgeräumt hast“, rief ich Chongyun zu.
Er stellte sich neben mich.
„Wehe du machst da was scharfes rein“
„Mach ich nicht! Wirklich. Siehst du? Da ist nichts scharfes dabei“, sagte ich und deutete auf die Zutaten neben mir.
Er verengte die Augen zu Schlitzen.
„Na dann... Ist ja gut... Ich geh ein Bad nehmen“
Er lief davon, ich lächelte ihm hinterher. Dann drehte ich mich um,  holte das Salz aus dem Schrank und hielt inne. Das scharfe Gewürz... Es juckte mir so sehr in den Fingern... Würde er dann wieder so etwas tun...? Ich konnte immer noch nicht vergessen, wie er an meinem Hals knabberte... Es hatte sich gut angefühlt... Ich wollte nochma-

Panisch schlug ich den Schrank zu. Was dachte ich denn da!? Was war denn mit mir los?! Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Wieso hatte ich solche Gefühle? Chongyun... Konnte es etwa sein?..
Ich hob mir überrascht die Hand an den Mund, spürte, wie ich errötete. Ich fühlte mich wie... Die Protagonistin des Buches, das ich letztens gelesen hatte... Die Prinzessin der Geschichte... Sie war verliebt gewesen... Diese Gefühle... Schmetterlinge im Bauch... Herzklopfen... Immer an der Seite dieser bestimmten Person zu sein... Alles mit dieser einen Person zu erleben, bis ans Lebensende... War er es etwa? War er etwa mein vorherbestimmtes Schicksal?! War er mein vom Schicksal bestimmter Liebha-

„Xingqiu? Hast du Seife gekauft?“,, ertönte Chongyuns Stimme.
Ich quiekte erschrocken auf, sah ihn überrascht an. Er hob fragend die Augenbrauen.
„N-Nein! Was? Seife? Ja doch, im Schra-“
Erst jetzt bemerkte ich, dass er nur mit einem Handtuch um seine Hüften gebunden vor mir stand. Ich starrte auf seinen Oberkörper, spitzte die Lippen.
„Seit wann hast du denn so viele Muckis?“
Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„I-Ich hab eben trainiert“, sagte er, peinlich berührt.
„Oho? Sind die auch echt? Lass mich mal anfassen“, grinste ich, lief zu ihm und piekte ihm in die Seite.
„He! L-Lass das!“, sagte er, versuchte mir auszuweichen, doch ich hörte nicht auf.
„Xingqiu! Pass au-!“
Ein Knall, er griff nach meinem Arm, und wir lagen auf dem Boden. Sein Handtuch wehte weg, ich lag auf ihm, unsere Köpfe stießen aneinander.
„Aua“, murrte ich, rieb mir den Kopf.

„HALT!“, rief Chongyun, als ich mich aufrappeln wollte, hob mit beiden Händen mein Gesicht fest.
„Was denn?“, fragte ich erstaunt.
Er war knallrot.
„Gibst du mir das Handtuch?“, fragte er.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er vollkommen nackt unter mir lag. Dann grinste ich.
„Xingqiu? Bitte?“, fragte er, fast schon ängstlich.
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals.
„Jetzt bist du dran“, schnurrte ich, beugte mich vor und biss leicht in seinen Hals.
Er zuckte erschrocken zusammen, ich fing an zu schwitzen. Was tat ich da eigentlich?! Ich wollte mich nur an ihm rächen, aber... Mein Herz schlug so schnell... Ich war so unglaublich nervös, dass ich mich fast gar nicht traute, grinsend zu ihm zu schielen. Was war nur los mit mir?! Das war... So untypisch für mich!
„Xi..Xingqiu! Da wird mir warm!“, schimpfte Chongyun, drückte mit seinen Händen gegen mich.
„Das ist nur meine Rache!“, sagte ich und fing an, an seiner Haut zu saugen. Sie war so weich... Irgendwie kühl...
Der Blauhaarige unter mir quiekte erschrocken auf, drückte mich schließlich energisch von sich und schnappte sich das Handtuch. Mit knallrotem Kopf sah er mich an. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, in meiner Magengegend kribbelte es angenehm. Und da bemerkte ich es. Ich fühlte mich tatsächlich wie die Protagonistin des Buches. War ich etwa... Wirklich... Verliebt? Nachdenklich tippte ich mir gegen das Kinn. Verliebt sein... War bestimmt ganz schön? Romantisch picknicken beim Sonnenuntergang... Dem anderen Geschenke machen... Abend während die Zickaden zirpten, kuscheln, ein kühles Getränk trinken, über das Lieblingsbuch reden... Ich war vollkommen fasziniert von diesen Gedanken.

„Xingqiu?“, fragte Chongyun kleinlaut und riss mich aus meinen Gedanken.
„W-Was?“, fragte ich.
„L-Lass das mit der Rache, okay?“, sagte er beleidigt.
Ich legte den Kopf zur Seite. Verliebt sein war toll, bestimmt. Doch in so einen Idioten wie ihn? Nachdenklich starrte ich ihn an. Ich kannte ihn nun schon wirklich lange... Seit wir Kinder waren, waren wir immer zusammen. Er war immer so süß, wenn er ausrastete... Ihn zu ärgern machte so viel Spaß... Und Sorgen um ihn machte ich mir auch immer... Ja, eigentlich... Er war zwar ein Idiot, aber ein wirklich niedlicher Idiot. Er verdiente es, dass man sich in ihn verliebt. Ich nickte. Ja, ja, das verdiente er. Er war einfach das pure Niedliche.

„Yuuuuunyuuuunnn!“, rief ich und warf mich auf ihn.
Er taumelte ein paar Schritte zurück, legte die Arme um mich, dass wir nicht umfielen.
„W-Was? Ich meine das echt ernst!“, sagte er.
„Ist okay, ich mach keine Rache mehr“, sagte ich, grinste ihn an.
Er war immer noch rot.
Eine kurze Weile standen wir so da. Ich mochte es wirklich sehr, ihm so nahe zu sein, ihn zu berühren.Das löste dieses angenehme Kribbeln in mir aus. Und er roch so gut. Einfach nach diesem speziellen Chongyun Geruch. Und er war schön kühl.
„Ehm... Was ist denn?“, fragte Chongyun dann.
Ich öffnete die Augen, sah zu ihm. „Was denn?“
„Also... Ich muss echt baden, sonst wird alles so spät... Wieso willst du jetzt kuscheln?“
Mein Herz stolperte in meiner Brust, das Blut schoss mir in den Kopf, ich drückte ihn weg.
„Du Idiot! Ich will gar nicht kuscheln! Du bist nur schön kühl und mir war warm... Jetzt geh schon baden“, grummelte ich, stellte mich zurück an den brodelnden Kochtopf.
„Aber nachher können wir doch weitermachen oder?“, fragte er und zupfte nervös an seinen Fingern.
Ich sah ihn überrascht an.
„Ach? Hat da jemand Kuschelbedarf?“
„Sch-Schon etwas“, murmelte er.
„Seit wann denn daaaas?“, kicherte ich.
Chongyun wurde knallrot. „T-Tja... Keine Ahnung... Ich, eh, geh dann mal!“
Und weg war er.

Ich seufzte, beschäftigte mich weiter mit dem Abendessen.
Wir waren schon immer gute Freunde gewesen, beste Freunde eben... Eigentlich hatte ich ihn schon immer mehr gemocht, als nur einen normalen Freund. Doch das Gefühl wurde in letzter Zeit immer stärker und stärker... Doch wie war das bei ihm? Er hatte nicht soo viele Freunde... Sagte er diese Dinge... Dass er kuscheln wollte, nur zu mir weil wir beste Freunde waren, oder hatte er ebenfalls Gefühle? Ich wusste es nicht...

Sollte ich es ihm sagen? Nein, mir wurden die Gefühle ja erst vor Kurzem bewusst. Ich sollte noch etwas warten... Aber dieses Verlangen... Und ich bemerkte, dass ich ein ziemlicher Romantiker war... Verträumt machte ich weiter das Essen, während ich mir vorstellte, wie  wir Abends oben auf dem Berg saßen, die letzten Sonnenstrahlen angenehm auf uns schienen... Arm in Arm... Die Vögel zwitscherten... Er mir über die Haare strich und leise flüsterte: "Xingqiu... Ich habe dich schon immer geliebt..."
Mein Herzschlag beschleunigte sich auf das fünffache und ich schüttelte schnell den Kopf, versuchte mich auf das Essen zu konzentrieren...
Doch es ging nicht. Es ging einfach nicht... Das einzige an das ich denken konnte... War Chongyun.

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Welchen AR habt ihr in Genshin? ^^ Wer is euer Main? Und wen habt ihr im Team? :)

Liebe oder Impuls? ~ Chongyun x Xingqiu | GenshinImpactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt