16. Kapitel

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Xingqiu POV

„Wie? Du gehst für eine Weile?“, fragte Chongyun mit großen Augen, als ich meine Kleidung in eine Tasche stopfte.
„Nicht für eine Weile. Nur höchstens zwei Tage. Länger bleib ich da nicht, egal wie sehr sie betteln werden“, antwortete ich, stopfte weiter. Der Blauhaarige sah mit kritischem Blick auf meine Tasche.
„Du stopfst da aber echt viel rein für 2 Tage“
„Ja, ich hab eben große Bedürfnisse“, sagte ich und grinste dann. „Schaffst du überhaupt alleine ohne mich-“, fing ich dann an und stoppte wieder.
Schon wieder wollte ich es tun. Wieso konnte ich nicht anders, als ihn immer ärgern zu wollen?

„Na klar“, sagte er nur und winkte ab. Tatsächlich lag er gerade im Bett und las ein Buch. Das war selten bei ihm, dass er sich mal entspannte.
„Was liest du eigentlich?“, fragte ich.
„Den Erotikroman“
Ich kniff die Augen zusammen. Hatte ich mich da gerade verhört?
„Du hattest ja echt viele unter deinem Bett“, sagte er, grinste frech, wurde nun aber leicht rot.

„Wa...Moment... WAS?!“, rief ich und warf mich blitzschnell auf ihn, nahm ihm das Buch weg.
„He! Lass mich! Hattest du mir nicht gesagt, dass ich mir das mal ausleihen soll?!“, rief er, streckte seinen Arm mit dem Buch hoch.
„Was soll das, dass du unter meinem Bett nachschnüffelst?!“, meckerte ich und streckte mich nach oben zu dem Buch, doch er drehte sich so, dass ich nun plötzlich irgendwie unter ihm lag.
„Schwert, Seide und nächtliche Spielchen“, las Chongyun vor.
„Yunyun! Lass das jetzt!“, quengelte ich, drückte gegen ihn.
„Interessant, dass du so etwas magst“
„Wieso bist du so frech? Hast du was scharfes gegessen?“
Er spitzte beleidigt die Lippen, sah zu mir runter.
„Nein, aber es wird Sommer“

Es war wahr, dass er im Sommer immer etwas komisch drauf war, weil es so warm wurde. Aber trotzdem... Was sollte das denn? Ich seufzte. Dann fiel mir auf, dass ich gerade unter ihm lag, er sich nur mit einem Arm abstützte und mit der anderen Hand die Buchseiten umblätterte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich musste daran denken, als er mich geküsst hatte und-
„Hey. Ist das bequem?“, beschwerte ich mich und hoffte, er würde nicht hören, wie nervös ich war. Oder wie laut und schnell mein Herz pochte...
„Ich muss das machen, sonst nimmst du mir das Buch weg“, kam die Antwort.
„Lies laut vor“
Er zuckte zusammen, wurde knallrot. „W-Was?“
„Ja, wenn du schon so frech bist, dann hab mal die Eier in der Hose und lies laut vor“, sagte ich und grinste.
Da drehte er sich endlich von mir runter, setzte sich auf und drückte das Buch an seine Brust.
„Nichts da..M-Mit vorlesen“, sagte er.
„Warum?“
„Och man, Xingqiu“
Ich beugte mich zu ihm vor und legte die Hände um das Buch.
„Hergeben. Das ist mein Lieblingsbuch und ich brauch das, wenn ich weg bin“
„Für was?“, fragte er kritisch.
„Wie gesagt, ich habe große Bedürfnisse“

Da machte er große Augen, sein Griff wurde lockerer und ich riss es ihm aus den Armen.
„Hey!“, beschwerte er sich.
„Wenn du so unbedingt einen Erotikroman lesen willst... dann hier“, sagte ich, lief zu meinem Bett und kniete mich davor auf den Boden. Ich zog eine alte Box unter dem Bett hervor und wühlte darin herum.
„Das hab ich selbst geschrieben“, sagte ich und gab ihm einen Stapel Blätter.
„D-Du hast einen Eroktikroman geschrieben?!“, fragte er mit großen Augen.
„Eher eine Fortsetzung zu der Geschichte mit der Prinzessin, die sich in dieses arme Mädchen verliebt hat. In meiner Geschichte leben beide noch, und haben eben viel Spaß zusammen“, grinste ich.
Da errötete der liebe Chongyun wieder.
„Also dann, viel Spaß. Ich muss los“, sagte ich und schulterte meine Tasche.
„Na gut, bis dann. Lass dich von deinem Vater nicht ärgern“, sagte er.
„Ach, dieser alte Zimtsack“, murrte ich, wollte schließlich aus dem Zimmer laufen, da rief er plötzlich und etwas zögerlich meinen Namen.
Als ich mich verwirrt umdrehte, lief er auf mich zu und schloss mich plötzlich in seine Arme.

Mein Herz setzte für einen Moment aus, nur um dann in dreifacher Geschwindigkeit wild weiter zu schlagen.
„Danke, Xingqiu“, murmelte er.
„D-D...D...Verdammt...“, stotterte ich und drückte ihn dann weg. „Danke für was, bitte?!“
„Dass du... Akzeptierst, dass ich mehr Zeit brauche, um über meine Gefühle Bescheid zu wissen. I-Ich gebe mir bereits größte Mühe, um diese Gefühle verstehen zu können...“, murmelte er.
„Du bist ein Idiot“, seufzte ich, strich mir nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Las er deshalb Erotikromane, oder was?
„Wenn du wieder da bist, gebe ich dir eine Antwort“, sagte er plötzlich.
Ich riss die Augen auf.
„Yun... Du musst dich zu nichts zwingen, okay? Alles ganz langsam“, sagte ich zittrig.
Er schüttelte den Kopf.
„Nein... Ich will nicht, dass es dir deshalb schlecht geht, ja? Und ich glaube, ich weiß es sowieso schon...“

Oh... Oh, Hilfe. Das war zu viel für mich.

„A-Alles klar! Bis dann...Dann bis..dann!“, rief ich, lief schnell, rannte schon fast aus dem Zimmer und legte mir die Hand panisch auf den Mund. Ich war so nervös. So unglaublich nervös. Mein Herzschlag beruhigte sich absolut nicht mehr. In meinem Magen tanzten die Schmetterlinge. Er wollte mir in zwei Tagen eine Antwort geben?!


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Kurze Werbung meinerseits, ehe~
Ich hab einen Oneshot zu Chongyun und Xingqiu geschrieben! Er heißt "Goodbye Chongyun", und wie der Titel schon verrät, ist das Ganze etwas tragischer 😂 Falls ihr Lust habt schaut jedoch gerne rein :)


Ebenfalls wichtig zu erwähnen, allzu lange wird die FF nicht mehr gehen! Ich denke es werden noch 3-5 Kapitel kommen ^^
Nochmal Danke an all meine Leser! ❤️💖🙏

Liebe oder Impuls? ~ Chongyun x Xingqiu | GenshinImpactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt