Geschenke

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„Oh Merlin! Ich bin so aufgeregt!", flüsterte Lisa nervös, als sie die Treppen zum Astronomieturm hinauf stiegen. „Danke, dass du mitkommst."

„Kein Problem, Professor Blake." Yara zwinkerte Lisa zu. Sie hatten die Stelle als Lehrerin für Astronomie wirklich angenommen. Severus hatte nur geseufzt und genickt, als Yara ihm den Vorschlag unterbreitet hatte. „Du brauchst gar nicht aufgeregt zu sein. Die Schüler sind nett, bis auf ein paar Slytherins, aber das bekommst du schon hin."

Als die beiden jungen Frauen oben ankamen, waren die Schüler bereits dort. Yara wurde von allen begrüßt und die neue Lehrerin neugierig beäugt. Es wurde wie immer getuschelt und geschwatzt, hier und dort gegähnt.

„Ruhe jetzt." Bei Yaras Worten verstummten die Schüler und richteten ihren Blick auf sie. "Benehmt euch ein bisschen - wenigstens ein mal." Ein paar Schüler grinsten.

„Wie hast du das denn gemacht?", flüsterte Lisa.

„Übung.", antwortete Yara ebenso leise. „Meine Lieben, ich habe eine gute Nachricht für euch. Der Schulleiter hat eine Nachfolgerin für Professor Sinistra gefunden. Das ist Professor Blake." Alle begrüßten Lisa.

„Und wann kommt die gute Nachricht?", fragte ein grinsender Slytherin.

„Halten Sie sich zurück, Mr. Zabini. Ich schätze Professor Blake sehr und wenn ich erfahre, dass Sie sich ihr gegenüber ungebührlich verhalten, gibt es Strafarbeiten."

„Bei Ihnen immer gern.", grinste Blaise Zabini und Yara hob eine Augenbraue.

„Mr. Filch hat dafür weitaus mehr Zeit als ich."

Entsetzt sah Blaise Zabini sie an. „Was immer Sie wünschen, Professor."



Yara wurde von warmen Sonnenstrahlen geweckt, die ihr Gesicht wärmten.

Sie setzte sich in ihrem Bett auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Es war ein warmer Frühlingstag. Als sie aufstehen wollte, bemerkte sie es. Vor ihrem Bett lagen Päckchen. Sie seufzte und lächelte. Heute war ihr Geburtstag.

Sie stand auf und begutachtete die Geschenke am Fuße ihres Bettes. Darunter befand sich ein riesiges Paket von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, ein dickes, äußerst seltenes Buch über Geschichte der Zauberei und auch ein Brief, auf dem eine Adlerfeder lag. Sie hob ihn auf und brach das Siegel. Eine Silberkette fiel ihr in die Hände mit einem filigranen sternenförmigen Anhänger.

Yara Serafina Aira Tierra,

heute ist dein Geburtstag. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, an dem ich dich das erste Mal auf dem Arm hatte. Es war einer der schönsten Augenblicke meines Lebens und auch in dem deiner Mutter. Du warst so klein und zerbrechlich. Jetzt bist du schon eine ganze Weile selbstständig und kannst gut selbst auf dich aufpassen. Dennoch  sollst du wissen, dass ich immer über dich wachen werde - genau wie deine Mutter. Ich bedaure es, dass unsere Beziehung in den letzten Jahren nicht die beste war und ich bin froh, dass sie sich in den vergangenen Jahren gebessert hat.

Dein Geburtstag ist etwas ganz besonderes und ich wünsche dir nur das Beste. Wähle deine Wünsche weise.

Die Kette in diesem Umschlag habe ich einst deiner Mutter geschenkt, ich habe sie all die Jahre für dich aufgehoben. Sie soll dir gehören.

Als letztes möchte ich, dass du weißt, dass ich bin immer für dich bin, denn du bist meine Tochter und wirst es immer bleiben.

In Liebe, dein Vater

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie legte die Kette an und ging ins Bad. In einer halben Stunde begann der Unterricht. Ein Hauself brachte ihr das Frühstück. Es viel üppiger aus als sonst, sogar Himbeereis gab es. Diese Hauselfen wussten auch alles. Da würde man doch gerne öfter Geburtstag haben.



„Professor, stimmt es, dass das Zaubereiministerium noch andere geheime Abteilungen wie die Mysteriumsabteilung hat?"

„Wenn es sie geben sollte, dann wüsste ich nichts davon, Mr. Longbottom. Was aber nichts heißen muss, schließlich währen sie dann nicht geheim. Aber wie das eben immer so ist, erfährt man früher oder später von allen Geheimnissen, auch wenn das Ministerium sich alle Mühe gibt, nichts nach außen dringen zu lassen." Yara schmunzelte. „Weiß einer von Ihnen zum Beispiel, wie der Hogwartsexpress ins Leben gerufen wurde?" Alle schüttelten ratlos den Kopf. „Die Idee zum Hogwartsexpress stammt von der damaligen Zaubereiministerin Ottaline Gambol. Sie wollte einen diskreten und komfortablen Weg, die Schüler jedes Jahr nach Hogwarts zu bringen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde diese Idee auch umgesetzt. Wir, die Hexen und Zauberer, brauchten dafür allerdings eine Lokomotive der Muggel. Sie mussten sie also irgendwo „besorgen". Es waren 167 Gedächtniszauber notwendig und der größte jemals in Großbritannien verwendete Verbergungszauber um das alles geheim zu halten. Denn nicht nur die Lok mitsamt den Waggons wurde nach Hogsmeade gebracht, sondern auch der ganze Bahnhof. Das Ministerium gibt bis heute nicht zu, an diesem Vorfall beteiligt gewesen zu sein oder überhaupt davon Kenntnis zu haben."

Ein leises Klacken lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ein geschlossenes Fenster. Ein schwarzer Waldkauz klopfte mit dem Schnabel gegen die Scheibe.

„Die Stunde ist beendet." Die Schüler packten ihre Sachen zusammen. Yara ließ den Vogel hereinhüpfen und nahm ihm den Brief ab, den er im Schnabel trug. Er ließ den Brief fallen und verschwand sofort wieder in den dunkel werdenden Abendhimmel. Yara wartete, bis der Schüler das Zimmer verlassen hatte, dann öffnete sie den Brief.

Yara - Ein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt