Sie betraten das Büro des Schulleiters, in dem sich bereits Harry, Ron, Hermine und Leanne eingefunden hatten.
„...dann kam sie wieder und hatte die Kette dabei. Sie wollte mir nicht sagen, woher sie die hatte, wer die ihr gegeben hatte. Ich wollte, dass sie sie einfach liegen lässt, aber sie war so anders! Sie wollte die Kette unbedingt zu Ihnen bringen...", schluchzte Leanne. Severus Snape ging zum Schreibtisch des Schulleiters und legte die Opalkette dort ab, die er in ein Tuch gewickelt hatte. „Dann haben wir die Drei Besen verlassen..." Die Gryffindor schien nicht weiter sprechen zu können.
„Sie liefen hinter uns zum Schloss. Katie hat...es war schrecklich!", setzte Hermine fort und Albus Dumbledore nickte verständnisvoll.
„Katie hat die Kette nur ganz kurz berührt.", brachte Leanne zwischen zwei Schluchzern hervor.
„Sie können gehen. Danke.", sagte er mit sanfter Stimme.
„Was...was passiert jetzt mit Katie?"
„Sie wird im St. Mungo behandelt.", erwiderte der Schulleiter auf Harrys Frage. Die vier Gryffindors verließen das Büro und schlossen die Tür hinter sich.
„Diese Kette ist mit Sicherheit von Draco Malfoy." Yara zögerte. Sie wusste, dass Draco Malfoy den Auftrag hatte, den Schulleiter zu töten. Doch solche Aktionen...war er so verzweifelt, dass er andere in Gefahr brachte? Der Druck den Voldemort auf ihn ausübte, auf einen Schüler, musste enorm sein. Der Junge war im Unterricht unkonzentriert und seine Leistungen litten darunter erheblich. Yara ließ ihn im Unterricht vollkommen in Ruhe.
„Wir können nichts tun, ohne den Jungen in Gefahr zu bringen. Niemand darf herausfinden, dass wir von diesem Auftrag wissen. Und noch können wir uns nicht ganz sicher sein, dass Mr. Malfoy diese Kette wirklich mit dem Fluch belegt hat." Der Blick des Schulleiters richtete sich auf sie. „Yara, ich weiß, dass du bereits Miss Bell geholfen hast..."
„Albus, bitte, ich..." Yara rang mit sich. Sie hatte kaum noch Kraft und sie wusste, worauf der Schulleiter hinaus wollte.
„Das können Sie nicht verlangen, Dumbledore. Ich habe sie fast hier her tragen müssen und ich habe keine Lust sie auch noch in den Krankenflügel zu schaffen.", mischte sich Severus Snape ein.
„Wir müssen uns sicher sein...Das heißt, wenn du noch die Kraft dazu hast." Bittend sah der Schulleiter sie an. Yara seufzte.
„Ich halte das für zu gefährlich. Wir haben Glück, dass Miss Bell noch lebt.", stellte Severus Snape in gewohnt distanzierten Tonfall fest.
Yara wusste nicht, ob es Dummheit war oder irgendein irrsinniger Drang sich zu beweisen. Vielleicht war es auch einfach nur der Wunsch zu helfen...
Ihre Hand zitterte, als sie sich der Kette näherte. Als sie den verfluchten Gegenstand berührte, durchflutete sie Kälte. Ihre Kräfte schwanden weiter. Sie spürte den Fluch, fühlte die persönliche Note. Jeder Zauber war anders, da jeder Zauberer seine Persönlichkeit in seine Zauber einfließen ließ. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie stolperte zurück. Sie spürte, dass sie jemand auffing und stützte. Die schwarzen Punkte vor ihren Augen verschwanden allmählich wieder.
„Es...es ist Draco Malfoy.", bestätigte sie leise und war froh, dass ihr ehemaliger Zaubertrankprofessor sie aufrecht hielt.
„Danke." Er ließ sie auf der bequemen Couch vor ihrem Kamin herunter und richtete sich wieder auf.
„Das war dumm und selbstmörderisch."
Yara lächelte erschöpft. Sie hatte kaum noch die Kraft die Augen offen zu halten. „Höre ich da eine Spur Sorge heraus?"
„Dumbledore hätte das nicht zulassen dürfen. Du warst nicht mehr ganz bei Kräften und hättest du nicht mehr die nötige Selbstbeherrschung gehabt, hätten wir dich gleich mit ins St. Mungo schaffen können!"
Das war gerade ein Kompliment gewesen, dachte Yara belustigt. „Machst du gerade mir Vorwürfe oder dem Schulleiter?"
„Euch beiden. Er darf deine Fähigkeiten nicht um jeden Preis ausnutzen. Der Orden würde eine der wenigen Personen verlieren, vor denen der Dunkle Lord noch einen Hauch von Respekt hat und das können wir uns nicht leisten."
Es klopfte an seine Bürotür. Sicher war es Yara Garden, die ein letztes Mal zu ihren Strafarbeiten erschien. Er hatte sich mittlerweile geschworen, ihr nie wieder Strafarbeiten aufzuerlegen. Sie war stur und tat ohnehin nie, was er ihr aufgab.
Die Tür öffnete sich vorsichtig. Die Gryffindor kam leise herein und schloss die Tür hinter sich wieder. Severus Snape musterte sie nur kurz und musste sich zwingen seinen Blick von ihr abzuwenden. Sie trug einen weißen, engen Pullover mit einem einladenden Ausschnitt, dazu helle Jeans. Ihre Haare waren offen und aus ihren grün-braunen Augen sah sie ihn unentschlossen an.
„Sir...", setzte sie an. „Ich muss mich wohl bei Ihnen bedanken."
Er hob eine Augenbraue. „Für was wollen Sie sich bedanken, Miss Garden?", fragte er kalt und sie seufzte.
„Dafür, dass sie mir...dass Sie mich..." Die Worte schienen nur schwer über Lippen kommen zu wollen. „...dass Sie mich gerettet haben.", sagte sie dann schnell.
„Ohne den Befehl des Schulleiters wäre ich nicht dort gewesen.", erwiderte er und seine Schülerin warf ihm einen verärgerten Blick zu.
„Ja, Sir."
„Dann sind Sie vielleicht heute so gütig und machen die Tische sauber?" Es war mehr ein Befehl als eine Bitte und zu seiner Überraschung machte sie sich ohne ein Widerwort an die Arbeit.
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Yara - Ein Licht in der Dunkelheit
FanfictionYara kehrt auf Dumbledores Wunsch als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Während die junge Hexe versucht ihrer neuen Stelle gerecht zu werden, trifft sie auch auf ihre ehemaligen Professoren. Gegenwart und Vergangenheit treffen aufeinander. Für den Dunk...