Er hatte sich zu den Anhängern des Dunklen Lords gesellt, die versuchten die Schutzzauber der Lehrer zu brechen. Es waren so viele Todesser...Fast hatten sie es geschafft. Sie lauerten schon, konnten es nicht abwarten in die Schule einzudringen.
Doch gerade, als er dachte, der Schutzwall würde brechen, erstrahlte die Kuppel in gleißendem, kraftvollem weiß. Voldemort schrie auf vor Zorn.
„Das ist dieses dreckige Halbblut.", zischte er wütend. Severus wusste, dass er Yara meinte. Der Dunkle Lord beobachtete das Geschehen einige Minuten. Die Todesser hatten keine Chance diesen Schutzzauber in der nächsten Stunde zu brechen. Der Dunkle Lord schien das zu wissen, denn nun erhob er selbst seinen Zauberstab. Die Macht die von seinem Zauber ausging, war beinahe greifbar. Einige lange Minuten schien es, als könnte Yara ihm standhalten, doch dann brach der Zauber.
Der Dunkle Lord zeigte ein freudloses Lächeln. „Wie es scheint, ist sie nicht bei vollen Kräften. Sie gehört mir." Doch auch er schien geschwächt. Er ging voran Richtung Schloss, an seiner Seite Bellatrix Lestrange, die vor sich hin gackerte. Severus wollte ihnen folgen. Er konnte nicht zulassen, dass Yara etwas geschah! Doch er musste auch Potter finden! Wie sollte er den Jungen dazu bringen, ihm zu vertrauen? Er verlor Voldemort und Bellatrix aus den Augen. Der Dunkle Lord schien genau zu wissen, wo er nach der jungen Hexe suchen musste. Was würde er mit Yara tun, wenn er sie gefunden hatte? Würde er sie gleich töten? Oder würde er sie zuerst foltern, aus purem Vergnügen? Wenigstens schien der Dunkle Lord erst einmal von Potter abgelenkt zu sein. Das war seine Chance. Wenn er es nicht schaffte...Wäre alles umsonst gewesen.
Er bahnte sich seinen Weg durch die Todesser, wich seinen ehemaligen Kollegen aus und benutzte die Geheimgänge, damit die verbliebenen Schüler und Mitglieder des Ordens ihn nicht angriffen.
Er musste den Jungen finden! Wo steckte er nur? Auch Granger und Weasley hatte er noch nicht entdeckt. Sie mussten bei Potter sein, wie immer. Was hatten sie vor?
Um ihn herum herrschte Chaos. Riesen, Spinnen, Todesser. Der Dunkle Lord hatte alles aufgefahren. Die Schule wurde zerstört. Zeit spielte keine Rolle mehr.
Er bog um eine Ecke und stieß fast mit Lucius Malfoy zusammen.
„Der Dunkle Lord will dich sehen, Severus. Er wartet in der Heulenden Hütte." Severus nickte. Sein alter „Freund" hatte sich verändert. Nichts erinnerte mehr an sein einst so aristokratisches Auftreten. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. „Severus, hast du Draco gesehen?" Er schüttelte den Kopf. Dann ging er davon.
Der Dunkle Lord wollte ihn sprechen. Warum ihn?! Severus musste Harry Potter finden, um jeden Preis. Er würde den Dunklen Lord bitten, den Jungen suchen zu dürfen, um ihn dann auszuhändigen.
Da alle Zauber gebrochen waren, die das Schloss geschützt hatten, war es kein Problem mehr auf dem Schulgelände zu apparieren oder disapparieren. Er drehte sich auf der Stelle und im nächsten Augenblick fand er sich in einem alten, heruntergekommen Gebäude wieder. Boden und Möbel waren staubbedeckt. Die alten Dielen knarrten und seinen Füßen, als er das Zimmer betrat, in dem Voldemort wartete.
Und er war nicht allein. Nicht nur Nagini schlängelte sich zu Füßen ihres Herrn am Boden, sondern auch Yara kniete neben ihn. Sie war mit einem Fluch belegt, denn er merkte, dass sie nur ihre Augen bewegen konnte. Besorgt sah sie ihn an. Sie schien schwach und hatte einen Kratzer an der Wange, war sonst aber unversehrt.
„Mein Herr."
„Komm herein Severus." Er befolgte den Befehl und trat Voldemort gegenüber.
„Was kann ich für Euch tun, Herr?"
„Zuerst möchte ich dir das Vergnügen bereiten, zusehen zu dürfen, wie dieses kleine, wertlose Halbblut, das mir seit Jahren ein Dorn im Fleisch war, stirbt." Severus schaffte es kaum seine Maske aufrecht zu halten. Er würde sie töten! „Ich weiß, dass sie auch dir lästig war in den letzten Jahren." Er würde sie verlieren! Was sollte er tun? Er musste den Dunklen Lord davon überzeugen, dass Yara noch von Bedeutung für ihren Kampf sein könnte!
„Herr, wäre es nicht von Vorteil, wenn wir..." Doch es war zu spät. Die riesige Schlange, hatte ihren Kopf nach vorn schnellen lassen und Yara, die sich nicht hatte rühren können, in den Hals gebissen. Erschrocken schrie sie auf. Er sah das Blut, dass aus den beiden Löchern an ihrem Hals hervorquoll und er wusste, dass er sie verloren hatte. Für Naginis Gift gab es kein Gegengift! Yara fiel zu Boden und drückte sich die Hände auf die Wunde. Der Zauber hatte sich gelöst.
„Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Gift sie getötet hat.", verkündete Voldemort freundlos. Severus konnte seinen Blick nicht abwanden. Sie wand sich am Boden....Er...er musste ihr irgendwie helfen...sie durfte nicht...nicht so!
Voldemort durchbohrte ihn mit seinen roten Augen. Sei weiteten sich, als würde verstehen.
„Die kleine Hexe war dir wichtig, Severus, habe ich Recht?", höhnte er und Severus erwiderte seinen Blick. Seine Maske war nur für den Bruchteil einer Sekunde gefallen. Doch das hatte Voldemort genügt. „Keine Angst, du wirst ihr gleich folgen können. Ich dachte schon, ich müsste es bedauern, einen so treuen Diener, wie dich zu verlieren...Aber wie es aussieht, warst du gar nicht so treu." Es war vorbei. Er sah, wie Yaras Körper erschlaffte. Die Wunde hatte nicht sehr stark geblutet. Doch das Gift hatte seine Arbeit getan... Es war ihm jetzt egal, ob auch er sterben würde. Doch er hatte es nicht geschafft, Potter zu finden und ihm alles zu erklären... „Ich würde dich ja gerne Leiden lassen und dich zusehen lassen, wie sie ihren letzten Atemzug tut. Doch du hast Albus Dumbledore getötet und bist somit der Gebieter des Elderstabes geworden. Und nun muss ich dich töten, damit er mir treu ergeben ist. Der Elderstab hinterließ schon immer eine blutige Spur in der Geschichte der Zauberer. Nagini...töte!"
DU LIEST GERADE
Yara - Ein Licht in der Dunkelheit
FanfictionYara kehrt auf Dumbledores Wunsch als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Während die junge Hexe versucht ihrer neuen Stelle gerecht zu werden, trifft sie auch auf ihre ehemaligen Professoren. Gegenwart und Vergangenheit treffen aufeinander. Für den Dunk...