Unwahrscheinlich

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„Professor Garden?" Überrascht sah sie von ihren Unterlagen auf.

„Mr. Potter, was machen Sie noch hier? Die anderen haben den Klassenraum doch schon verlassen." Unsicher sah er sie an. Dann atmete er tief ein und nahm seinen Mut zusammen.

„Ich dachte, vielleicht können Sie mir helfen. Hermine erzählt immer solche Sachen...Wissen Sie, wie viele Champions schon bei der letzten Aufgabe des Trimagischen Turniers gestorben sind?"

Sie sah zurück in seine grünen Augen und entdeckte Sorge darin. Bedächtig legte sie ihre Schreibfeder aus der Hand. Yara ahnte, dass es hier nicht nur darum ging Hermine Granger zu beruhigen.

„Wie Wahrscheinlich war es denn, dass ausgerechnet Sie zum Champion erwählt wurden? Wie wahrscheinlich war es, dass Sie die ersten beiden Aufgaben überlebten? Wie wahrscheinlich war es, dass Sie in letzter Sekunde immer Hilfe bekommen haben? Ein paar zu viel der Zufälle nicht wahr? Das Dunkle Mal steht am Himmel, Sie träumen vom Dunklen Lord, Sie werden Champion, Mr. Crouch verschwindet spurlos und er war nicht der erste. Menschen verschwinden. Die Chance, dass Sie überleben, Mr. Potter, ist minimal. Aber das war sie schon vorher, nicht wahr? Es war auch mehr als unwahrscheinlich, dass Sie den Todesfluch überleben. Sie haben Recht. Etwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und wenn Sie heute Abend dieses Labyrinth betreten, dann trauen Sie niemanden. Wer auch immer wollte, dass Sie diese Aufgaben überleben, wird ein Ziel verfolgen und ich fürchte es ist mit dem Ende des Turniers erreicht. Was auch immer zum Schluss passiert, wird passieren und wir können nichts dagegen tun, denn wir kennen den Plan nicht. Ich fürchte Sie müssen sich erst Sorgen machen, wenn die Aufgabe beendet ist, Mr. Potter." Sie schwieg, während er diese Neuigkeiten verarbeite. „Ich kann mich natürlich auch irren. Ich hoffe sogar sehr, dass ich es tue. Und ich wünsche Ihnen viel Glück und alles Gute. Aber ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen."

„Doch, das haben Sie schon, Professor. Danke."

„Ist alles in Ordnung, meine Liebe? Du wirkst nervös?", fragte der weißhaarige Schulleiter und sah sie über die Ränder seiner halbmondförmigen Brille an.

„Bin ich denn die einzige, die denkt, dass diese Aufgabe sofort abgebrochen werden sollte?! Albus, Victor Krumm stand unter einem Imperius-Fluch! Wie schlimm muss es denn noch werden?! Was wird am Ende der Aufgabe geschehen? Dass Harry an dem Turnier teilnehmen muss, ist doch kein Zufall und dass er seinen Namen selber eingeworfen hat, glaube ich nicht. Jemand will, dass der Junge gewinnt, sonst wäre er schon längst tot. Und was wird passieren, wenn er gewonnen hat?"

„Du machst dir zu viele Sorgen, Yara.", knurrte Moody, der sich gerade zu ihnen gesellt hatte. „Ich patrouilliere um das Labyrinth und habe ein Auge auf Potter." Ohne ein weiteres Wort wandte der Auror sich ab und lief weiter an der Hecke entlang. Yaras Blick folgte ihm.

„Ist es normalerweise nicht Mad-Eye, der hinter allem eine Verschwörung vermutet? Vielleicht hat er ja Recht und ich reagiere völlig über.", seufzte sie. Albus Dumbledore nickte als wäre er in Gedanken irgendwo weit weg.

Yara ließ sich wieder auf den Platz neben dem Meister der Zaubertränke nieder.

„Sie sollten Ihre Bluse höher zuknöpfen, Professor Garden.", flüsterte er ihr zu, ohne seinen Blick vom Labyrinth zu wenden. Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu. Was sollte das denn schon wieder?

„Haben Sie etwas gegen meine Kleidung?"

„Sie sind sehr freizügig."

„Man sieht doch kaum etwas..." Sie verstummte. Ein kaltes Gefühl stieg in ihr auf. Sie fühlte sich, als würde ihr die Luft abgeschnürt werden.

Yara - Ein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt