Sie stand gerade in der Küche und zwei Toastscheiben sprangen ihr aus dem Toaster entgegen, als es an ihrer Wohnungstür klopfte. Irritiert sah sie zu der Tür ihrer Penthouse-Wohnung. Sie hatte eine Klingel. Wieso klopfte man, wenn man auch die Klingel benutzen könnte?! Noch völlig verschlafen machte sie sich auf den Weg zur Wohnungstür.
Sie öffnete die Tür. Überrascht sah sie ihn an.
„Was machst du denn hier? Neben der Tür ist auch eine Klingel, Severus.", tadelte sie ihn. Yara Garden stand vor ihm, gekleidet in einen seidenen, schwarzen Morgenrock und weinrote flauschige Socken. Damit hätte er nicht gerechnet. Das ganze letzte Jahr über hatte sie immerhin Wert auf Perfektion bei ihrem Aussehen gelegt. Sie sah aus, als wäre sie gerade erst aufgestanden. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die langen blonden Haare, dann trat sie zur Seite. „Komm rein." Er betrat ihre offene, helle Wohnung und folgte ihr ins Wohnzimmer. Er sah sich kurz in dem großen Raum um. Hier deutete nichts darauf hin, dass sie eine Hexe war.
„Also, was willst du hier?", fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
„Der Orden braucht dich."
„Tut er das?"
„Es gibt einige Schwierigkeiten. Potter muss morgen früh vor den Zaubergamot. Scheinbar haben ihn Dementoren angegriffen. Und Fudge glaubt nicht, dass der Dunkle Lord wieder da ist. Wir stehen alleine da."
„Wer hätte das Gedacht?", seufzte sie. „Was hat Voldemort vor? Er wird weiter versuchen Harry Potter umzubringen, oder? Schon allein wegen der Prophezeiung..." Sie sah ihn aus ihren braun-grünen Augen an, die so unwirklich wirkten und wieder einmal musste er feststellen, dass er darin keinerlei Emotionen erkennen konnte. Sie hatte sich verändert...und war in gewisser Weise doch gleich gelblieben. Obwohl sie nie die Chance gehabt hatte, richtig Kind zu sein, hatte sie doch auch diese Seite, wie er wusste.
„Die ganze Prophezeiung befindet sich in der Mysteriumsabteilung. Der Dunkle Lord wird alles versuchen, um an sie heran zu kommen. Doch sie ist gut geschützt."
„Und ich nehme an, der Orden wird sie noch besser schützen. Was habe ich jetzt mit der Sache zu tun?"
„Heute Abend wird Potter von seiner Tante abgeholt und ins Hauptquartier gebracht. Das ist bei..."
„Sirius, ich weiß.", unterbrach sie ihn, doch er sprach unbeirrt weiter.
„Du sollst dort bleiben."
„Wie bleiben?!"
„Der Schulleiter hält es für das Beste, wenn du dort bleibst. Du sollst das Vertrauen von Potter, Granger und den Weasleys gewinnen."
„Nimmst du mich auf den Arm? Es sind Ferien! Ich habe Urlaub! Es reicht ja wohl schon, dass ich morgen im Ministerium als Zeugin vorgeladen bin!", empörte sie sich.
„Im Orden hat man keinen Urlaub. Du sollst es schaffen, dass sie mit all ihren Problemen zu dir kommen und sie von leichtsinnigen Aktionen abhalten. Bevor sie sich wieder einmal in Schwierigkeiten bringen."
Sie verbarg das Gesicht in ihren Händen und nickte ergeben. „Sowas kommt natürlich am frühen Morgen. Das geht ja gut los."
„Es ist elf Uhr."
„Sage ich doch. Früh. Wo soll ich überhaupt schlafen?"
„Ich schätze, das wirst du früh genug erfahren. Wir müssen los. Wir haben noch eine Besprechung."
„Geh schon, ich komm nach."
„Yara! Meine Güte!", wurde sie begrüßt und die kleine, rundliche Molly Weasley umarmte sie.
„Hallo Molly." Yara verzog das Gesicht nicht zu einem Lächeln. Sie hatte nicht gewusst, wie man sie willkommen heißen würde. Würde man ihr kritisch gegenüber stehen? So wie damals, als sie noch ein Kind gewesen war? Sie sah sich in der kleinen, gemütlichen Küche im Anwesen der Blacks um. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Sie erkannte Harry Potter, Hermine Granger, Ron, Ginny, Fred und George Weasley sowie ihren Vater, den echten Mad-Eye Moody, Remus Lupin, Minerva McGonagall, Sirius Black und Severus Snape. Außerdem war da eine junge Frau mit herzförmigem Gesicht und rosa Haaren.
„Du bist groß geworden." Sirius Black grinste sie an. Yara hob eine Augenbraue.
„Du hast dich kein bisschen verändert, Tatze.", konterte sie und er versuchte sich erfolglos an einem beleidigtem Gesicht.
„Du bist spät dran.", knurrte Mad-Eye.
„Endlich wieder ganz der Alte, was?", schmunzelte Remus und zwinkerte ihr zu.
„Schön, dass du gekommen bist."
„Für die, die sie nicht kennen, das ist Yara Serafina A-", setzte Mad-Eye an.
Eilig fiel sie ihm ins Wort. „Yara reicht wie immer vollkommen." Einige der Anwesenden, lachten und Yara stimmte ein. Die Schüler sahen sich verwirrt an. Die Frau mit den rosa Haaren kam zu ihr, als Molly sie auf einen leeren Stuhl drückte.
„Hallo, ich bin Tonks. Mad-Eye hat mir schon viel über dich erzählt.", schoss sie gleich los. Yara sah überrascht auf.
„Hat er das? Ich dachte immer, er hat etwas gegen mich."
„Anscheinend nicht.", grinste die andere. „Deine Eltern scheinen genauso kreativ bei der Namenswahl gewesen zu sein, wie meine."
„Meine Mutter hat meinen Namen noch gerettet. Der von meinem Vater war noch schlimmer. Was ist dein Vorname?"
„Nymphadora." Jetzt musste auch Yara schmunzeln. „Aber nenn mich bitte Tonks, okay?"
„Kein Problem. So lang du Yara sagst." Tonks war großartig. Sie fragte Yara über ihre Arbeit in Hogwarts aus und Yara war fasziniert, als sie erfuhr, dass Tonks ein Metamorphmagus war. Sie konnte ihre Haarfarbe, die Formen ihres Gesichtes einfach so ändern, wenn sie es denn wollte
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Yara - Ein Licht in der Dunkelheit
FanfictionYara kehrt auf Dumbledores Wunsch als Lehrerin nach Hogwarts zurück. Während die junge Hexe versucht ihrer neuen Stelle gerecht zu werden, trifft sie auch auf ihre ehemaligen Professoren. Gegenwart und Vergangenheit treffen aufeinander. Für den Dunk...