Ärzte und Heiler

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Gedankenversunken wandte sie sich von dem wolkenverhangenen Himmel ab. Bald würde es schneien. Die Schüler und Schülerinnen die über die Weihnachtsferien hier geblieben waren, würden ein gemütliches Weihnachtsfest im Schloss verbringen. Genau wie Yara.

Es war ruhig im Schloss. Yara wanderte durch eines der oberen Stockwerke, als sich vom anderen Ende des Ganges etwas silbig Schimmerndes näherte. Ein leuchtender, weißer Phönix kam auf sie zu. Es war Dumbledores Patronus. „Komm sofort in mein Büro."

Yara wandte sich augenblicklich um. Dumbledores Tonfall ließ auf einen Notfall schließen! Was war passiert? Der Goldene Wasserspeier, der den Zugang zum Büro des Schulleiters versperrte sprang zur Seite, als sie sich näherte. Ohne anzuklopfen berat sie das geräumige Büro.

„Was ist geschehen?" Außer ihr hatte der Schulleiter scheinbar noch Severus Snape zu sich bestellt.

„Arthur Weasley wurde angegriffen, als er heute Nacht in der Mysteriumsabteilung Wache hielt. Wie du weißt, ist Voldemort hinter der Prophezeiung her, die der Orden bewacht.", erklärte der Schulleiter. Sie nickte.

„Von wem wurde er angegriffen und woher hast du diese Information mitten in der-" Sie unterbrach sich kurz. „Doch nicht von Harry?"

Dumbledore sah sie überrascht an und auch Severus richtete seinen Blick auf sie. „Arthur wurde von Nagini angegriffen und Harry hat davon geträumt."

„Geträumt? Harry hat solche Träume seit Wochen.", stellte sie besorgt fest. „Und scheinbar hat er mir, im Gegensatz zu dir, davon erzählt. Warum erzählt er es dir nicht mehr? Warum meidest du Harry? Mir ist nicht entgangen, dass du ihm aus dem Weg gehst."

Albus Dumbledore schwieg einen Moment. „Harry hat alles aus der Sicht der Schlange gesehen. Voldemort ist mit Nagini in Gedanken verbunden und diese Verbindung ist außerordentlich stark. Ich befürchte, dass es deswegen auch einen Weg in die andere Richtung gibt. Warum hast du mir nicht von Harrys Träumen erzählt, wenn du davon wusstest?"

„So lange weiß ich es noch gar nicht....Und dann habe ich es wohl im Stress der letzten Tage vergessen. Du glaubst, Voldemort könnte Harry beeinflussen und in seinen Geist eindringen, um dich auszuspionieren. Deswegen ist Professor Snape hier?" Yara wusste, dass der Meister der Zaubertränke ein ausgezeichneter Okklumentiker und Legilimentiker war.

„Ja. Er muss Harry beibringen seinen Geist zu verschließen. Aber jetzt ist es wichtig, dass du zu den Weasleys und Harry in St. Mungo gehst. Arthur wurde dorthin eingeliefert. Er liegt im Sterben."

Vor Arthur Weasleys Krankenzimmer warteten die Weasleys und Harry. Alle hatten bleiche, besorgte Gesichter. Die Ärzte wollten ihnen noch keine Auskunft um Arthur Weasleys Gesundheitszustand geben, doch es stand nicht gut um ihn...Harry machte sich Vorwürfe. Er war in der Schlange gewesen, er hatte Mr. Weasley angegriffen!

„Wie geht es ihm?", vernahm er eine vertraute, distanziert kühle Stimme.

„Er hat viel Blut verloren. Wir schaffen es nicht, die Wunden zu verschließen, das Gift verhindert es." Den Gang entlang lief seine Lehrerin, Yara, in einen schwarzen Reiseumhang gekleidet, ihre blonden Haare fielen in Wellen über ihre Schultern, begleitet von einer älteren Heilerin, die, genau wie der junge Heiler, der neben ihr lief, in einen grünen Umhang gehüllt war. Was tat Yara hier?! „Dumbledore hält große Stücke auf Sie.", bemerkte die Heilerin mit den grauen Haaren skeptisch.

„Ich war Ärztin in der Welt der Muggel." Die Heilerin schnaubte.

„Sie dürfen nur zu ihm, weil Dumbledore es wünscht. Und weil ich es erkenne, wenn eine..."

„Das spielt keine Rolle. Aber ich gebe zu, dass ich überrascht bin.", unterbrach Yara sie. Die beiden Frauen blieben vor der Tür zur Arthurs Zimmer stehen und maßen sich mit Blicken. Unbehaglich sah der junge Heiler zwischen ihnen hin und her und auch die Weasleys und Harry beobachteten das Geschehen. Worum genau ging es hier? Dann nickte die Heilerin und sie betraten das Zimmer zu dritt. Damit ging das unerträgliche Warten weiter. Was geschah in dem Zimmer? Konnte Yara helfen? Würde Mr. Weasley überleben?


Yara - Ein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt