Epilog

186 3 0
                                    

Montag, 02. März 2020

Bella

Die letzten zwei Jahre hatte ich damit verbracht, mich in meinem Zimmer zu verkriechen, doch das meine ich nicht negativ. Als meine Mutter vor zwei Jahren verstarb, hatte sich viel verändert. Ich muss zugeben, eine halbes Jahr lang hatte ich mich in meinem Zimmer versteckt, um den Tatsachen aus dem Weg zu gehen, um nicht daran denken zu müssen. Doch als dann die Beerdigung meiner Mutter stattfand, hatte es Klick gemacht, so konnte es nicht weitergehen. Ich kam immer mehr wieder aus mir raus, unternahm wieder mehr mit Freunden und entschied mich tatsächlich, was ich nach der Schule machen wollen würde. 

Hätte mir jemand vor drei Jahren gesagt, dass ich mein Wochenende lieber lernend in meinem Zimmer verbringen möchte, als mich mit irgendeinem Typen volllaufen zu lassen, hätte ich denjenigen ausgelacht. Doch tatsächlich so war es. Zwei Jahre lang arbeitete ich auf die verschiedensten Stipendien hin und falls ich das nicht tat, half ich Mel bei ihren Bewerbungen oder ihren Aufsätzen, in einem Café natürlich. 

Von Anderen Leuten entfernte ich mich unauffällig, ich merkte, dass die Meisten kein guter Umgang für mich sind. So stand ich am Ende der zwölften Klasse nur noch mit vier Freunden da: Mel, Dean, Eric und Caleb. Richtig, Caleb und ich haben angefangen uns richtig gut zu verstehen.

Doch all diese Zeit, das ganze Büffeln und dass ich mein Leben in den Griff bekommen habe, hat sich gelohnt. Denn nun stehe ich hier: Am Gate für den Flieger in die Schweiz. All die Stipendien waren hierfür. Ich möchte ein Auslandsjahr in der Schweiz machen, tatsächlich habe ich mich an einer Uni beworben und wurde angenommen. Neben mir mein Koffer mit den nötigsten Sachen, den Rest habe ich verkauft. 

Mit einem Lächeln gebe ich meinen Koffer ab und steige in den Flieger. Später Mal kann ich sagen, dass ich mein Leben gelebt habe. 

Mel

"Das ist so verrückt, kannst du dir das vorstellen?", ich strecke meinen Arm nach rechts und lege meine Hand in Calebs Nacken. "Was meinst du mein Herz?" "Dass sie ein Jahr in der Schweiz verbringen wird, ich meine kann sie überhaupt die Sprache dort?", von der Seite sehe ich ihn an, er lacht. Jedes Mal, wenn er das tut, geht mein Herz auf. Noch vor zwei Jahren war Alles anders. Wir hatten eine richtige Tiefphase, ich meine damit nicht, dass wir uns getrennt hatten, jedoch hatten wir uns nie so selten gesehen, wie zu dieser Zeit. Doch es wurde immer besser. Bella und Caleb halfen sich gegenseitig, es war einfach wunderschön mit anzusehen, wie die beiden sich immer besser verstanden. "Sie wird schon klar kommen, wenn sie eine Sache nicht schafft, dann ihren eingeschränkten Handykonsum", er schlag nach Links in Richtung Parkplatz ein. Ich hätte nie gedacht, dass Caleb seinen Porsche so lang fahren würde, nicht weil das Auto nicht mehr in Ordnung ist, sondern weil ich mir vorstellen könnte, dass er sich aus Langeweile ein Neues kaufen würde. "Ich bleibe bei meiner Meinung, sie wird es schaffen, nur einmal im Monat anzurufen." Das war Bellas Regel, Caleb und ich hatten Wetten abgeschlossen, ob sie es wirklich schaffen würde. 

"Weißt du was verrückt ist?", als Caleb und ich aus dem Auto ausstiegen, griff er nach meiner Hand. Verwirrt sehe ich ihn an. "Das hier", er nickt auf das Haus vor uns. Besser gesagt nicht auf das Haus, sondern auf die Wohnung darin. Unsere Wohnung. "Verrückt ist, dass sie mich angenommen habe." Nachdem ich viel Zeit mit Caleb in Harvard verbrachte, gefiel mir dieser Ort immer mehr. Irgendwann sah ich mir die Kurse an und fand das, was mir gefiel: Journalismus. Als ich Caleb sagte, dass ich mir vorstellen könnte hier zu studieren, tat er es: Er mietete diese Wohnung. "Ich glaub nichts, was wir tun ist ganz normal. Aber wen interessierts, genieß das Hier und Jetzt, über die Zukunft kannst du später nachdenken. Man weiß nie, wann es zu spät für Etwas ist." Er hob meine Hand um sie zu küssen, ich folgte der Bewegung und blickte auf den strahlenden Diamanten an meinem Ringfinger. 

Change me if you can.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt