Mittwoch, 17. Januar 2018
Mel
Wo bleibt sie nur? Bella ist heute den zweiten Tag in Folge zu spät, für ihre Verhältnisse natürlich, denn sonst war sie immer pünktlich. Dean und Eric hatte ich heute schon gesehen, aber sie kamen mit dem Bus und hatten mir nur kurz zugewunken, das bedeutet dass Bella entweder mit Caleb kommt oder....krank war. Na toll, ich war seit bestimmt einem oder sogar zwei Jahren nicht mehr ohne sie in der Schule. Natürlich sollte sie zu Hause bleiben, wenn es ihr schlecht ging, aber hätte sie mir Bescheid gegeben, wäre ich auch heut nicht zur Schule gekommen.
Ich habe kein Problem damit, ohne sie irgendwo hinzugehen, aber dennoch war das eigentlich nie der Fall, uns sah man immer zusammen. Mir geht es hierbei nicht darum, dass ich ohne sie irgendwie ein Nichts wäre oder mich niemand beachten würde, aber ohne sie habe ich hier keine Freunde. Natürlich kenne ich viele Leute aber als "Freunde" würde ich niemanden von denen bezeichnen. Das sind die "Freunde", die dich auf Party begleiten wollen, nur um mit dir aufzutauchen, oder mit deinen Leuten zu reden. Noch bevor Bella vor fünf oder sechs Jahren hierher zog, kannte mich niemand. Sie wurde beliebt (wie auch immer sie das schaffte) und dadurch dass wir schon immer so gut befreundet waren, bekam auch ich mehr Aufmerksamkeit. Aber nicht genug, dass ich mich mit jedem unterhalten könnte.
Das soll nicht falsch rüber kommen, ich habe das gern so. Ich gehe auf Partys und mit Jungs aus. Doch so wie Bella bin ich trotzdem nicht, ich beneide sie eher dafür, dass sie alles auf die leichte Schulter nimmt. Wenn sie feiern geht, endet sie betrunken im Bett und das auch nur, weil ich ihr dabei helfe, heil zu Hause anzukommen. Geht sie mit Jungs aus, bleibt es nicht nur bei einem Date. Entweder sie landen gleich zusammen in der Kiste oder werden es später einmal, oder öfter, je nach dem. Selten entsteht aus dem One-Night-Stand etwas Ernstes. Doch genau das will ich, das Ernste. Ich kann an einer Hand abzählen, mit wie vielen Jungs aus dem Lacrosse-Team ich ausgegangen bin. Zugegebenermaßen, ich bin noch Jungfrau, weil ich eben nicht mit dem nächst Besten Lacrosse- oder Footballspieler ins Bett springen will.
Ich sehe mich noch einmal auf dem Parkplatz um, doch weder Bellas Mini, noch sie selbst ist zu sehen. Gerade wollte ich einfach reingehen und es hinnehmen, dass sie krank war, als ich Calebs Porsche gesehen habe. Diese Familie hat wirklich Geld. Ein Glück, dann ist sie vielleicht doch hier. Wegen den verdunkelten Fensterscheiben seines Autos kann ich leider nicht erkennen, ob er allein ist, die Dinger hatten schon ihren Zweck. Er stieg aus und einen kurzen Moment drauf, öffnet sich auch die Beifahrertür, ein Mädchen steigt aus. Das ist nichts Neues, trotzdem hoffte ich, dass es Bella war. Ich bekam keine schwarzen Haare zu sehen sondern rote und als ich das Mädchen komplett sah, bemerkte ich, dass ich es nicht kenne. Ich nicke Caleb zu, welcher gerade in meine Richtung sieht und als Antwort winkte er mir zu. Das war das einzige, was ich bekam: ein Winken oder ein Lächeln. Wir kennen uns schon seit vier oder fünf Jahren, haben uns aber nie besonders gut verstanden. Nicht reden, wenn man nicht musste. Das Winken war mir allerdings Überzeugung genug, also entschied ich mich zu ihm zu gehen. Er unterhielt sich noch mit dem Mädchen, welches nach wie vor an der Tür stand, als ich zu ihnen stoß. "Hey Caleb, alles klar?", ich bin so schlecht im Smalltalk. Das Mädchen neben ihm hob eine Augenbraue als er mir antwortete: "Hey Melrose, ja klar. Was gibt's?" Ich wollte gerade antworten, als das Mädchen neben ihm mir ins Wort fiel: "Hallo? Hast du's bald oder bist du plötzlich stumm geworden?" Wow, was ist nur in die gefahren? Wenn sie dieses Spiel spielen will, dann tun wir das. Ich ging einen Schritt nach vorne, sodass ich jetzt vor ihr stand und warf provokativ meine Haare über die Schulter. "Ich wollte dich fragen, wo denn deine Schwester abgeblieben ist. Wie du weißt treffen wir uns jeden Tag hier, aber heute taucht sie einfach nicht auf. Ich dachte sie würde mit dir kommen, aber das ist ja nicht der Fall." Bei meinem letzten Satz blickte ich noch kurz über meine Schulter, zu dem Mädchen, welches mittlerweile schon rot war, oh je. Natürlich waren das viele unnötige Informationen, aber ich wollte einfach angeberisch wirken. Normalerweise war ich nicht so drauf. Caleb war sichtlich verwirrt:" Nein tut mir-" "Wie dem auch sei. Caleb, wenn du deinen Kinderkram erledigt hast, kannst du dich wieder melden", und weg war das Mädchen, die ist ja mal reizbar. Wütend sah Caleb in meine Richtung, ups. "Alyssa, was-", er seufzte: "Isabella ist krank, tut mir leid. Ich muss jetzt los." Er sperrte sein Auto ab und lief in die gleiche Richtung wie diese Alyssa. Das ist neu, dass ein Mädchen es ihm wert ist, ihr hinterherzulaufen. Bella erzählt mir immer, was ein Arschloch ihr Bruder gegenüber Mädchen doch ist. Um ehrlich zu sein bekomme ich das nicht so mit, wenn ich bei Bella bin ist er meistens nicht da. Er ist nicht einer der Lacrosse-Spieler, die mit ihrem Mädchen im Arm durch die Schulflure laufen.
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Change me if you can.
RomanceIsabella Ward lebt ihr perfekte Teenie-Leben: Jungs, Alkohol und Partys. Sie ist Cheerleaderin an ihrer Schule und damit auch sehr beliebt. Mit ihrer besten Freundin Melrose Jennings verbringt sie jedes Wochenende auf einer anderen Party. Ist dies i...