Kapitel 23

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Der eiskalte Wind blies mir auf dem Heimweg ins Gesicht. Ich bin so froh, wenn ich endlich zuhause ankommen würde und mich an den Ofen setzen kann.
Es war ein ekliges Herbst Wetter. Kalt und nass.
Nebel Schwarten und die Nacht hüllten den Wald in eine ungemütliche, Angst Einflößende Umgebung.
Ich freute mich wirklich auf zuhause.

Kurz nachdem ich auf dem Feldweg von Stadt Richtung zuhause ankam, hörte ich ein lautes Brummen, was immer näher kam.

Ich konnte es erst nicht identifizieren, doch als ich in den Himmel schaute sah ich es. Flugzeuge. Massen an Flugzeugen, welche relativ tief flogen. Zu tief für deutsche Flugzeuge, da es für sie hier keinen Landeplatz gab und zu tief um vorbei zu fliegen. Sie würden uns doch nicht bombardieren- oder? Eine Panik gemischt mit Angst überflutete mich plötzlich. Es war Nacht. Ich war alleine. Auch wenn die Stadt bis jetzt von Angriffen größtenteils verschont geblieben war, waren diese Flugzeuge viel zu tief um nach Mannheim oder Stuttgart zu fliegen.

Deshalb schwang ich mich wieder auf das Rad und fing an zu treten was das Zeug hielt. Ich wollte nach Hause. So weit weg wie möglich von dem Ort, wo ich soeben her kam.

Als ich in den Hof einbog ließ ich das Fahrrad einfach achtlos fallen. Stotternd stand ich nun in der Küche, komplett außer Atem.

Ich versuchte Sauerstoff zu gewinnen und gleichzeitig zu reden. Alle waren in der Küche und schauten mich nur Verständnis los an.
"... die Stadt... Flugzeuge... Bomben... Angriff"
Stotternd und nach Luft schnappend zeigte ich Richtung Norden, als meine Tante endlich verstand. Sie schlug sich die Hand vor die Mund. "Sie bombardieren jetzt auch hier" brachte sie schließlich hinaus. Alle im Raum schauten sie geschockt hat. Ich konnte nur zustimmend nicken.

"Glaubt ihr wir sind zu nah an der Stadt?" Fragte ich, als ich wieder Luft bekam.
"Ich glaube kaum, dass die Amerikaner so viele Bomben übrig haben und kleine Deutsche Dörfer zu bombardieren." Schaltete sich Onkel Bruno schließlich ein.
"Wir können aber nicht sicher sein" erwiderte Tante Helga nun wieder. Der Schock stand ihr noch ordentlich ins Gesicht geschrieben.

Aus der Entfernung hörte man nun ganz leise Bomben einkrachen, Sirenen, sowie den Alarm, der aber für diese Stadt zu spät kam.

Wir saßen im Haus am Küchentisch. Keiner sagte etwas. Sogar Iván und Pière waren bei uns, auch wenn es meinen Onkel nicht ganz passte, doch meine Tante pochte darauf.

Als nach einiger Zeit die Bomben Geräusche leiser wurden ging Onkel Bruno vor die Tür. Er machte sich auf den Weg auf einen Berg um die Stadt aus der Entfernung ansehen zu können. Ich begleitete ihn. Gegen seinen Willen.

Als wir Richtung Berg liefen konnten wir schon die Umrisse der Stadt sehen. Qualmend und feuerrot.

Oben angekommen konnte ich meine Augen kaum glauben. Vor nicht einmal einer Stunde war ich noch dort. An diesem Ort, der mir so bekannt war und den ich wahrscheinlich nie wieder so sehen werde. Schon von weit weg war es unvorstellbar, wie es vor Ort aussehen musste und erst jetzt wurde mir klar, wie knapp ich dem Tod entrunnen war.

Naaa, wisst ihr von welcher Stadt ich rede??
Ich weiß übrigens nicht in wie fern die Situationen realistisch zum 1944 sind, deswegen sorry... ich geb mein bestes.

Sage xx

Kann ich dich lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt