Teil 7

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Ich ziehe eine von meinen Sportleggings und ein Tanktop an, was Bequemes. Binde meine Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz, nehme mein Handy und klopfe fünf Minuten später an Djamals Tür.

"Komm rein", höre ich ihn durch die geschlossene Tür rufen. Ich drücke also langsam die Klinke nach unten und mache auf. Auch hier befindet man sich in einem Appartement, es ist doppelt so groß wie bei mir und ich stehe in einem riesigen Wohnbereich. An einem Esstisch für vier Personen, vor einer großen Küchenzeile, lehnt Djamal lässig in Jogginghose und nacktem Oberkörper.

"Ich hab schon gedacht, du kneifst", sagt er mit einem verführerischen Lächeln.

"Warum? Du hast mich zum Abendessen herbestellt, also, hier bin ich. Willst du dir kein Oberteil anziehen?", ich hebe unbeeindruckt die Schultern und deute mit dem Finger auf seinen nackten Oberkörper. Der ziemlich gut in Form ist, wo ich ihn nun genauer unter die Lupe nehmen kann.

"Nein, ich bin hier zuhause und wenn ich nackt rum laufen will, hat das niemanden zu interessieren. Auch nicht meinen Bodyguard, Francesco und ich haben sogar zusammen geduscht."

"Mach was du willst. Wir werden auf jeden Fall nie zusammen duschen. Das Essen riecht übrigens fantastisch", versuche ich schnell das Thema zu wechseln und deute auf den üppig gedeckten Tisch mit allerhand orientalische Köstlichkeiten.

"Sorry, nimm Platz", sagt Djamal, auf einmal leicht verlegen.

Ich verstehe ihn einfach nicht, in einem Moment ist er der absolute Machoarsch und im nächsten Moment ganz Gentleman. Er zieht einen Stuhl raus und wartet bis ich Platz genommen habe, dann setzt er sich neben mich.

"Also die Küche hat alles was man in Dubai so bekommt für uns zusammengestellt. Ich esse kein Fleisch und Fisch, aber ich habe dir extra eine Köstlichkeit ausgesucht, die du auf jeden Fall probieren musst." Er reicht mir eine kleine Teigtasche die mit Fleisch gefüllt ist, genießerisch schließe ich die Augen und summe bei dem tollen Geschmack.

"Möchtest du ein Glas Weißwein zum Essen?"

"Ja gerne, ich dachte man trinkt hier keinen Alkohol?"

"Doch, aber nicht in der Öffentlichkeit. In Restaurants und Bars kannst du natürlich auch Alkohol trinken." Er gießt uns zwei Gläser Wein ein und wir stoßen auf einen entspannten Abend an.

Nachdem ich das letzte Stück Fladenbrot mit Humus gegessen habe, lasse ich mich stöhnend an meine Rückenlehne fallen.

"Ich glaube, ich platze gleich." Djamal lacht und trinkt seinen Wein aus. Dieses Lachen kam aus tiefstem Herzen und ich lächle ihn an.

"Dann sollten wir es uns auf der Couch gemütlich machen, geh schon mal rüber. Ich gieße uns noch Wein ein und rufe in der Küche an, das wir mit dem Essen fertig sind."

Ich gehe in den Wohnbereich, wo leise Hintergrundmusik läuft und lasse mich auf die große cremefarbene Wohnlandschaft fallen. Wenn man hier aus den bodentiefen Fenstern blickt, hat man das riesige Anwesen der Bakirs im Visier. Die dunkelblauen schweren Vorhänge, verleihen dem Raum etwas gemütliches, Djamal beendet das Telefonat am Haustelefon und setzt sich zu mir.

"Das Personal kommt gleich, die bringen noch etwas Süßes mit. Blätterteig mit geschmolzener Butter, Rosinen und Nüssen. Das Ganze kommt aus dem Ofen und du musst es einfach probieren, auch wenn du satt bist."

Djamal ist gerade mit seiner Erklärung fertig als es zaghaft klopft. Er geht zur Tür, ich gucke um die Ecke und sehe vier Leute in weißer Uniform, die den Tisch abräumen und wie eine der Frauen, Djamal eine kleine Auflaufform reicht. Er bedankt sich und so schnell wie das Personal hier war, ist es auch schon wieder verschwunden.

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