Ich bin nach dem Zwischenfall mit Djamal sofort in mein Zimmer gegangen und wache daher ausgeschlafen um halb acht auf. Nach einem gemütlichen Frühstück mit den anderen Angestellten, mache ich mich auf den Weg zu meinem morgendlichen Gespräch mit Zahit in seinem Büro. Die Tür ist einen Spalt offen und ich klopfe an. Er bittet mich herein und ich nehme vor dem schweren Holzschreibtisch platz.
"Guten Morgen Klara, du hast es gestern wohl nicht so übertrieben wie die anderen. Djamal und Said habe ich heute noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich möchte mit dir den Plan für die nächsten drei Wochen besprechen."
"Prima, ich bin ganz Ohr", ich setze mich gemütlich in den Stuhl und höre mir die nächsten Termine an. Heute Nachmittag steht ein Golfturnier an, in den darauf folgenden Tagen sind nur kleinere Events und eine Gala geplant. Ich werde Djamal allein begleiten und bei einigen ist Faizah mit anwesend. Ich notiere alles in meinem Handy und verlasse danach Zahits Büro.
Als ich vor dem Aufzug nach oben warte, kommt Said in Laufklamotten um die Ecke.
"Hallo Klara. Hast du eine Minute für mich?", fragt er leicht außer Atem.
"Hallo Said. Kommt drauf an, wenn es um deinen Bruder geht - nein!", sage ich bestimmt.
Er guckt sich in alle Richtungen um und deutet an, dass ich ihm in den Garten folgen soll. Unter einem der großen Sonnenschirme nehmen wir Platz und ich verschränke die Arme unter der Brust.
"Djamal geht's nicht gut. Ich habe ihn noch nie so erlebt. Keine Ahnung was du mit ihm angestellt hast, aber er ist total außer Kontrolle."
"Said, ich habe dir gerade gesagt, dass ich nicht über Djamal reden möchte. Jetzt fängst du doch damit an. Ich werde meinen Job erledigen und basta. Und jetzt bin ich mit Paco verabredet, er wollte mit mir in die Stadt, damit ich noch ein paar Andenken für meine Leute zuhause kaufen kann. Du entschuldigst mich. Bist du später auch auf dem Golfplatz?"
"Ja, Mayla kommt in drei Tagen. Dann lernst du sie auch kennen. Unsere Schwester kann noch anstrengender sein als wir", grinst er mich an, ich stehe auf und verabschiede mich.
Als ich an meinem Zimmer ankomme, ist mal wieder die Tür offen und ich höre wie Livia mit dem Staubsauger hantiert. Ich gehe langsam rein und sie lässt gerade das Kabel im Schacht verschwinden.
"Hey Livia", begrüße ich sie.
"Hallo, wie kannst du nur so frisch und gut gelaunt sein. Ich bin froh, dass ich weiß, wie der Staubsauer funktioniert und mich nicht übergeben muss. Keine Ahnung wann ich im Bett war, aber definitiv zu spät", stöhnt sie und zieht den Staubsauger hinter sich her. Geradewegs über den Flur und klopft bei Djamal.
Als er nach dem zweiten Klopfen immer noch nicht aufmacht, öffnet Livia vorsichtig die Tür und kündigt sich an. Das Appartement liegt komplett im Dunkeln und sie macht das Licht im Flur an. Ich will gerade meine Tür schließen, als ein ohrenbetäubender Schrei aus Djamals Zimmer ertönt. Livia ruft hysterisch nach mir und ich renne sofort los, mache das komplette Licht an und sehe was Livia so erschreckt hat.
Djamal liegt verdreht auf dem Bett und eine weiße, schaumige Flüssigkeit läuft aus seinem rechten Mundwinkel.
"Scheiße! Such Said und sag ihm er soll sofort hoch kommen!", ich gucke Livia an, sie ist kreidebleich und bewegt sich keinen Meter. "Los Livia, beeil dich!", schreie ich sie an.
Ich springe aufs Bett, fühle den Puls, er ist schwach aber vorhanden. Ich drehe Djamal auf die Seite und er stöhnt dumpf bei der Bewegung. "Sehr gut", sage ich leise, springe wieder aus dem Bett, ziehe ihn an den Füßen kräftig nach unten, packe unter seine Arme um ihn ins Bad zu bringen.
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Steel Royal
RomanceKlara Stahl, Chefin einer renommierten Securityfirma bekommt einen mehr als lukrativen Auftrag. Sie soll für 90 Tage den Sohn von Scheich Zahit Bakir bin Arif Al-Thani bis zu dessen Hochzeit bewachen. Eigentlich kein Problem für die taffe Klara, w...