Teil 38

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"Djamal", unterbreche ich den Kuss, "mit Sex kannst du dich vielleicht ablenken, mich aber nicht", ich schiebe ihn von mir weg und er fängt an zu schmollen wie ein kleines Kind. Ich sehe aus dem anderen Fenster und mache mir Gedanken über das Verhältnis zwischen Scheich Zahit und Djamal. Er gibt alles auf, nur um mit mir zusammen zu sein, ein ziemlich hoher Preis, für etwas, dass noch ganz frisch ist. Paco hält vor dem Burj Khalifa und die Trennscheibe fährt wieder nach unten.

"Scheich Bakir will dich morgen um zehn sehen", sagt Paco zu Djamal und der verdreht die Augen.

"Meinetwegen, hol uns um neun ab. Gute Nacht Paco", verabschiedet sich Djamal kurz angebunden.

Wir steigen in den Aufzug und fahren in Djamals Wohnung. Überall stehen Kartons rum und man hat nur einen kleinen Weg um in die verschiedenen Zimmer zu gelangen.

Ich bin müde, gehe duschen, ziehe eines meiner T-Shirts zum schlafen an und krieche erschöpft ins Bett, von Djamal fehlt jede Spur. Also stehe ich nach fünf Minuten nochmal auf und sehe nach ihm.

Er steht mit einem Glas Wasser in der Hand an der großen Fensterfront im Wohnzimmer und scheint ganz in Gedanken versunken zu sein. Um ihn nicht zu erschrecken, stelle ich mich neben ihn, er zieht mich an seine rechte Seite und legt einen Arm um meine Schulter.

"Das wird die Hölle morgen", sagt er leise, "lass mich nicht allein zu ihm gehen", bittet er mich.

"Wenn du mich dabei haben willst, komme ich natürlich mit. Aber du weißt wie er zu mir steht, du gibst viel auf um mit mir zusammen zu sein."

"Das ist mir egal. Lass uns schlafen gehen", Djamal nimmt meine Hand und wir gehen gemeinsam ins Schlafzimmer. Er geht duschen und ich lege mich ins Bett, bekomme nur am Rand mit, wie er sich von hinten an mich kuschelt.

Die Sonne kitzelt mich und ich öffne ein Auge, ziehe mein Handy vom Nachtschrank und sehe das es schon halb acht ist. Ich drehe mich zu Djamal der ganz friedlich neben mir schläft, streiche ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und lasse meine Finger über seinen Bart gleiten. Er holt tief Luft und sieht mich dann mit seinen warmen braunen Augen an.

"Wir sollten aufstehen", sage ich sanft und Djamal zieht mich an seine warme Brust.

"Fünf Minuten noch", flüstert er an meinem Kopf.

"Kannst du mir das Gericht zeigen, wo deine Scheidung vollzogen wird?"

"Ja natürlich. Warum fragst du?"

"Ich würde es mir gerne ansehen, ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl. So, die fünf Minuten sind um", sage ich und springe aus dem Bett.

Ich gehe in die Küche, mache den Kühlschrank auf und gucke in gähnende Leere. Na toll, der Tag fängt schon Scheiße an.

"Frühstück fällt aus, oder?!", rufe ich und Djamal kommt um die Ecke.

"Lass uns im Hafen frühstücken und wenn wir bei meinem Vater fertig sind, gehen wir für die restlichen Tage einkaufen", Djamal schlingt seine Arme um meine Taille und legt sein Kinn auf meiner Schulter ab.

"Du weißt wie ein Supermarkt von innen aussieht? Ich bin begeistert", ziehe ich ihn gespielt auf.

"Ja, ich habe schließlich fast vier Monate allein hier gelebt, okay, ich habe eine Putzfrau, aber kochen kann ich. Hast du ja bei deinem Auftrag erlebt", beschwert er sich und lässt mich los.

Wir ziehen uns an und gehen in ein kleines Restaurant im Hafen, das Frühstücksbuffet bietet alles was man sich wünscht. Ein Blick auf meinen Fitnessuhr sagt mir, dass Paco in einer halben Stunde da ist. Also machen wir uns langsam auf den Rückweg und als wir wieder am Burj Khalifa ankommen, wartet Paco schon auf uns.

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