Teil 8

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Langsam kehre ich auf den Boden der Tatsachen zurück und gehe in den Wohnbereich um auf Djamal zu warten. Er schafft es tatsächlich pünktlich fertig zu sein, in einem schwarzen maßgeschneiderten Anzug und einem weißem Hemd kommt er ins Wohnzimmer.

"Wir können los", sagt er kalt und steckt sein Handy in die Innentasche von seinem Anzug.

"Schön, fast pünktlich. Paco ist krank, dein Vater hat mir die Wahl des Wagens für heute überlassen."

"Schön, dann lass uns keine Zeit verlieren", Djamal geht mit großen Schritten an mir vorbei und ich folge ihm. Der Aufzug hält im Untergeschoss, der Boden hier, ist aus schwarzen Marmor und die Wände in einem Goldton gehalten. Wir gehen einen schmalen Flur entlang und kommen schließlich in einer großen Halle an.

"Oh mein Gott", ich kriege vor Staunen den Mund kaum zu. Bin ich hier in einem Autohaus?

"Kannst du alles fahren?"

"Natürlich, was soll die Frage?!", sage ich leicht beleidigt. Djamal grinst mich hinterlistig an und geht zu einem langen, in die Wand eingearbeiteten Schrank, um einen Schlüssel raus zu nehmen.

"Dann zeig mal was du kannst", er drückt die Fernbedienung und die Lampen von einem nachtblauen Maserati Levante blinken.

"Ich dachte du wolltest wissen ob ich fahren kann. Du beleidigst mich, SUV mit Automatik kann Jeder fahren", ich gehe auf den Wagen zu und plötzlich drückt mich Djamal an die Fahrertür.

"Reiz mich nicht Klara. Ich habe Scheiße geschlafen, noch nicht gefrühstückt und du raubst mir gerade den letzten Nerv", knurrt er mir mit seinem Pfefferminzatem ins Gesicht. Ich hebe mein Kinn und gucke ihm in seine, immer dunkler werdenden braunen Augen.

"Glaubst du, dass du auch nur die geringste Chance gegen mich hast?", fordere ich ihn heraus und drücke ihn mit beiden Händen von mir weg. Steige in den Maserati und halte die Hand für den Schlüssel auf. Djamal lässt die Schlüssel reinfallen und steigt auf der Beifahrerseite ein. Ich gebe die Adresse, die mir Zahit genannt hat im Navigationsgerät ein und fahre los. Die Fahrt bis zur Bank verläuft reibungslos. Djamal starrt die ganze Zeit auf sein IPhone und schweigt mal wieder eisern.

Ich parke in der Tiefgarage der Bank und bleibe dicht hinter Djamal. Der Aufzug öffnet sich im dreizigsten Stock, eine Empfangsdame in einem engen schwarzen Kostüm begrüßt Djamal und bittet ihn, ihr zu folgen. Sie klopft an eine große Tür und wir treten ein. Ich bleibe neben der Tür stehen, an einem großen ovalen Konferenztisch sitzen zehn Scheichs mit jeweils einem Anzugträger als Begleitung. Zahit erhebt sich, als er seinen Sohn bemerkt und weist ihm den letzten freien Platz zu.

Die Verhandlungen finden auf arabisch statt, ich stehe nicht allein in dem Raum, es sind noch vier weitere Personenschützer anwesend. Wir mustern uns von oben bis unten und zwei fangen an zu tuscheln, da ich das schon gewohnt bin, verdrehe ich die Augen und blicke aus dem großen Fenster und genieße die Aussicht.

Nach zwei Stunden tun mir die Füße weh und ich versuche das Gewicht ein bisschen hin und her zu verlagern. Plötzlich herrscht Aufregung am Tisch und ich sehe wie Djamal wütend sein Gegenüber mustert. Der Scheich spricht aggressiv und sehr schnell mit ihm, doch Djamal lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen und zeigt angestrengt auf ein Tablet vor ihm. Zahit erhebt sich von seinem Platz und es wird gespenstig still. Er verlässt den Raum, Djamal steht ebenfalls auf, schließt die Jacke von seinem Anzug und kommt auf mich zu.

"Wir sind hier fertig", flüstert er mir ins Ohr und ich folge ihm nach draußen. Im Aufzug zieht er sein Handy raus und hält es sich ans Ohr.

"Jason, wir treffen uns in zwei Stunden im Golfclub. Bring ein paar heiße Chicas mit." Er beendet das Telefonat und wir fahren zurück zum Anwesen der Bakirs.

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