California Boys (Magcon FF)

Kapitel 27: Flashback

Als ich aus dem Auto stieg und Cameron mir noch zuwinkte, waren meine Beine nur noch aus Gummi.

Hatte er mir gerade eine indirekte Liebeserklärung gemacht? Nein, das konnte nicht sein. Nicht Cameron.

Ich wollte gerade unsere Haustür aufschließen, als mir wieder ein Briefumschlag auf der Türschwelle auffiel.

Er war unbeschriftet, so wie die anderen zuvor auch.

So langsam, sollten die alten Arbeitskollegen von Papa aber auch begreifen, dass es heutzutage noch Telefone gibt.

Kopfschüttelnd schloss ich die Tür auf und betrat unser Haus.

Der Tisch war gedeckt und Cora saß angestrengt an ihrem Malblock.

"Na, Süße?" Ich gab ihr einen sanften Schmatzer auf die Stirn und warf einen Blick auf ihren Block.

Sonst malte sie leidenschaftlich gern Schmetterlinge, Pferde oder Regenbögen mit Feenprinzessinnen, aber heute erkannte man auf dem Bild ein kleines Mädchen mit dunkelbraunen Haaren und einen etwas größeren Jungen. Die Augen des Jungen waren säuberlich mit strahlendem Blau ausgemalt. Das kleine Mädchen und der Junge hielten Händchen und um ihre Köpfe hüpften viele, pinke Herzchen.

"Wer ist denn das?"

Geschockt blickte meine kleine Schwester zu mir hoch und packte hektisch ihren Block weg.

"Nix!"

"Cora?" Ich wollte nach ihren Block greifen, doch ihre Reflexe waren eindeutig besser, sodass sie den Block rechtzeitig wegziehen konnte und aus dem Zimmer rannte.

Im selben Moment, kam Papa aus dem Arbeitszimmer.

"Amber, meine Prinzessin! Wie war die Schule?"

Warte, Prinzessin? Hatte ich was verpasst?

"Ehm...gut, schätze ich?!" Verwirrt lies ich mich von meinem Vater fest umarmen. "Ist etwas passiert?"

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht setzte Papa sich an den Küchentisch und deutete, mich ebenfalls zu setzen.

Zögernd nahm ich auf dem Stuhl neben ihm Platz.

Er sah mich herzzerreißend an.

"Amber, ich muss es dir sagen."

In meinem Hals bildete sich ein kleiner Klos.
"W-was?"

"Es wird dich jetzt vielleicht überraschen..."

"Ich höre?"

"Anne..." Er machte eine kurze Pause. "Sie ist meine erste große Liebe gewesen."

Mein Puls fuhr Achterbahn. Tausend Fragen drehten sich in meinem Kopf.
"Was meinst du damit?"

Mein Vater holte tief Luft, als er fortfuhr.

"Damals, haben ich und Anne uns durch Zufall im Studium kennengelernt. Sie...war wirklich wunderschön." Er starrte verträumt Löcher in die Luft. "Ich hatte noch nie eine so schöne, liebevolle und lustige, junge Frau gesehen. Ich verliebte mich Hals über Kopf in sie. Eines Tages, hatten Anne und ich endlich ein Date in einer Bar. Jedenfalls, hatten wir an diesem Abend viel Spaß und schon etwas mehr getrunken..."

||CAMERONS SICHT : | |

"...ich hatte dummerweise meiner besten Freundin Victoria, Ambers Mutter, von dem Date erzählt und sie tauchte an diesem Abend zufällig auf."

Ich sah meine Mutter stirnrunzelnd an. "Warum erzählst du ihr auch davon?"

Sie seufzte. "Victoria ist manchmal ein bisschen stumpf und neugierig. Das machte mir aber nichts, denn sie war meine allerbeste Freundin. Ich hatte ihr nur nicht gesagt, es sei ein Date gewesen, deshalb war die Situation am Tisch auch so unangenehm..."