Kapitel 2: neue Schule, neues Leben?

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Montagmorgen. Schulbeginn.

Wir lebten jetzt schon zwei Tage in unserem neuen Haus und ich fühlte mich pudelwohl.

Ich hatte endlich ein großes Zimmer, ein eigenes Bad und das Beste: Das Haus lag direkt am Strand!!

Heute würde der erste Schultag an meiner neuen Schule sein und ich wollte nicht sagen, dass ich aufgeregt war, aber.....OH MEIN GOTT ICH WAR JA SO AUFGEREGT!!!

Ich stand morgens mindestens eine halbe Stunde vor dem Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen sollte. Ich entschied mich für eine kurze Jeansshort, ein dunkelgraues Croptop und darüber meine schwarze Lederjacke.

Als ich unten in die Küche lief, sah Papa frisch und gut gelaunt aus. Zufrieden schaute er aus dem Terassenfenster aufs Meer und hielt dabei in der Hand seine Kaffeetasse.

"Tschüß Paps, ich gehe jetzt!"

Papa drehte sich um und lief schnell zu mir, um mir noch ein Abschiedsküsschen auf die Stirn zu geben. "Meine Kleine, ich wünsche dir ganz viel Glück an deinem ersten Tag! Pass gut auf dich auf, hast du gehört? Und mach mir ja keine Schwierigkeiten!" Er sah mich besorgt an.

"Ja Papa, du kennst mich doch!"

"Deshalb ja." Er lächelte mich liebevoll an.

"Ach und wärst du so lieb und holst heute Nachmittag Cora vom Kindergarten ab? Ich muss noch einiges mit meinem Chef klären. Ich hoffe, das ist nicht schlimm für dich. Ich schicke dir die Adresse des Kindergartens per SMS, ok?"

Ich nickte einverstanden.

Schell verabschiedete ich mich noch kurz bei Cora, um mich dann auf den Weg zur Schule zu machen.

Als ich an meiner neuen High School angekommen war, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war GENAUSO wie in den typischen Teeniefilmen. Überall standen kleine Grüppchen und jedes Image erkannte man sofort auf den ersten Blick.

Die Streber und Nerds: Brille, Hemd in der Hose, Zahnspange, Buch in der Hand.

Die Paris-Hilton-Imitats-Schlampen: Minishorts , die nur knapp über den Arsch hängen, hautenges, bauchfreies Top, kaugummikauend andere abwertig anglotzen und sich dann wieder an den nächst besten Typen werfen.

Die Footballer und Cheerleader: Uniformen oder Collegejacke, super muskulös und tolle Figur.

Footballer sind meistens heftig heiß, das weiß ich. Dennoch haben die einfach nichts in der Birne und häufig ist da auch grosser: MACHOALARM!!!

Ein blonder Footballer lächelte mir auffällig zu. Genervt verdrehte ich die Augen und betrat das Schulgebäude.

Als ich den Gang entlanglief, gafften mir viele Schüler hinterher. Das war ich gewohnt. In meiner alten Schule, hätte ich den Typen schon längst eine geknallt, aber jetzt war ich in Californien und hier war mein Plan: So wenig auffallen, wie möglich.

Plötzlich löste sich die Menge auf und man hörte aufgeregtes Mädchengekreische vom anderen Ende des Ganges.

Ich wurde neugierig, also beschloss ich spontan das Schulleiterbüro später aufzusuchen. Ich ging langsam den Gang entlang und erkannte dann was, oder besser wer der Grund für den ganzen Aufruhr war.

Drei SUPERHEIßE Typen liefen (fast dramatisch in Zeitlupe) den Gang entlang und alle Schüler herum wichen eingeschüchtert an den Rand. Die Mädchen seufzten verliebt in Richtung der drei Jungs, welche direkt auf mich zu liefen.

Sie sahen zwar wirklich gut aus, aber für mich war das ein klarer Fall von arroganter Arschlochkotze.

Sie gingen weiter auf mich zu. Ich stand mitten im Gang und ich dachte gar nicht daran, aus dem Weg zu gehen. Im Gegenteil. Was dachten sich diese Idioten, hier durch zu spazieren und alle anderen Platz für sie machen zu lassen.

Als die Jungs vor mir standen, blieb der Junge in der Mitte stehen. Ich musste schlucken. Er war mindestens einen ganzen Kopf größer als ich. Er sah mit seinem dunkelbraunen Augen zu mir runter. Sein markantes Gesicht machte einen kühlen und genervten Ausdruck. Er hatte seine Hände locker in die Hosentaschen vergraben und sein trainierter Körper markierte sich unter seinem weissen Tanktop.

Der Junge links von ihm, hatte einen Ohrstöpsel im Ohr und starrte unbeirrt die ganze Zeit auf sein Handy. Er hatte mich wahrscheinlich nicht mal bemerkt.

Auf der anderen Seite stand ein Junge mit krassblauen Augen. Ich war fasziniert und gleichzeitig bezaubert von diesen Augen, aber lies mich dennoch nicht einschüchtern.

Langsam sah ich wieder zum großen Braunhaarigen in der Mitte.

Erster Eindruck: Gutaussehend. Eingebildet. Durchschnittlich abgehoben.

"Könntest du bitte an die Seite gehen?", fragte ich unfreundlich.

Ein Raunen ging durch die Schule.

Der Mittige sah mich mit großen Augen an. Er zögerte kurz. "Wie bitte?"

"Ich sagte, könntest du bitte an die Seite gehen? Du und deine Wellenbrecher versperren den Gang.", wiederholte ich mit übertrieben deutlicher Aussprache für Dumme.

Wieder ging ein leichtes uhhhhh durch den Gang und jetzt nahm selbst der Linke mit den schwarzen Haaren seinen Ohrstöpsel aus dem Ohr und sah mich interessiert an.

"Hey Cam, gibt's ein Problem?", fragte er zum Mittigen gewandt.

"Nein. Gleich nicht mehr.", sagte wieder der Lulatsch und ging einen kleinen Schritt auf mich zu.

Die Schule verstummte und man hätte eine Stecknadel fallen lassen hören, so leise war es.

"Du weißt wohl nicht, wer wir sind?"

"Tut mir Leid. Das Vergnügen hatte ich noch nicht.", sagte ich todernst.

Ein paar fingen an zu kichern.

"Woah, die traut sich ja was.", sagte der Blauäugige und sah mich spöttisch an. "Wie heißt du?"

Ich ignorierte seine Frage gekonnt. Es ging ihn einen Dreck an, wie ich heiße.

Der Mittige lächelte schief.

"Bist wohl Frischfleisch? Weißt du, vielleicht sollten wir uns mal vorstellen. Ich bin Cameron, das hier ist Carter", er zeigte auf den Linken und machte dann eine leichte Handbewegung zu seiner Rechten,"...und das ist Nash. Klingelt jetzt etwas bei dir?"

"Nein leider nicht, aber ich sag dir was gleich klingelt: Die Schulklingel. Deshalb muss ich jetzt leider zum Unterricht. Es war nett euch kennenzulernen. Man sieht sich... oder hoffentlich auch nicht" Ich lächelte säuerlich, stieß Cameron leicht an die Seite und verlies erhobenen Hauptes den Gang. Ich fühlte tausend Blicke in meinem Rücken stechen. Na toll, was musste ich mich auch schon wieder mit jemanden anlegen?

Das wars dann mit meinem Plan, nicht aufzufallen...

California Boys (Magcon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt