Kapitel 21

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Lizzys Sicht:
Pillen. Überall Pillen. Ich will zum Ausgang rennen, doch je länger ich renne, desto mehr scheint sich der Ausgang weiter zu entfernen. Da, da ist es wieder. Dieses Lachen. Diese böse Lachen eines alten Mannes. Dann ein Gesicht, dass ich weder definieren noch zuordnen kann. „Sherlock? Dad?", rufe ich verzweifelt, doch niemand kann mich hören. Plötzlich füllt sich der Raum immer mehr mit Pillen, immer mehr und mehr und mehr. Ich werde darunter begraben. „Finde die Richtige, Elizabeth. Kannst du es herausfinden?", dröhnt die Stimme wieder wieder durch den Raum. „Nein, Nein...
Ich schrecke auf. Schon fast kerzengerade sitze ich in meinem Bett. Ok, beruhige dich Lizzy. Es war nur ein Alptraum. Ich lasse mich wieder rückwärts in mein Kissen fallen. Ich atme ein paar Mal tief durch, dann geht mein Blick Richtung Fenster. Die Sonne scheint bereits durch einige Ritzen hindurch. Ich denke, es ist so zwischen 10 und 11 Uhr. Ich bleibe noch eine Weile im halbdunkeln Zimmer so liegen. Wieder einschlafen will ich nicht. Etwas später stehe ich auf, schlurfe ich ins Bad, spritze mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, kämme meine Haare durch und mache von der Toilette Gebrauch. Danach schlurfe ich, noch im Schlafanzug, die Treppe runter. Dad sitzt auf dem Sofa und liest Zeitung. Wortlos setze ich mich neben ihn und lehne mich an seine Schulter. Ohne seinen Blick gross von der Zeitung abzuwenden, gibt er mir einen Kuss auf den Kopf. Eine Weile sitzen wir nur so da. „Dad. Bist du gar nicht sauer?", frage ich ihn nach einer Weile. „Nein. Nur erleichtert, dass du im Grunde genommen heil aus der Sache herausgekommen bist. Ein Gefühl, dass ich grundsätzlich jeden Tag verspüre, wenn du von Sherlock wieder nach Hause kommst", antwortet er, ohne gross aufzuschauen. Oke, ich bin etwas verwirrt. Da ist doch was faul. Aber vielleicht hat er eingesehen, dass er mich nicht von den natürlichen Holmes-Instinkten und die daraus resultierenden Handlungen abhalten kann. „Aber kann ich trotzdem an deine Vorsicht appellieren Schatz?!", fragt Dad mich, während er seine Zeitung zusammenfaltet und mich anschaut. Obwohl die Frage wohl eher eine Aussage war. „Weil ich glaube, dass gestern Nacht auch Glück dabei war. Und davon hast auch du nicht unendlich viel. Und keine Alleingänge mehr", predigt er weiter. „Bitte", fügt er ganz am Ende noch hinzu. Er hat schon recht. Ich hatte unter anderem extremes Glück. Unter andrem das Glück, dass Sherlock, John und Kassy rechtzeitig geschaltet hatten und rechtzeitig da waren. „Ja versprochen. Ich... ich will das auch nicht mehr so erleben, was dort passiert ist. Also ich versprech's", nicke ich. Dad nickt, offenbar zufrieden mit der Antwort. „Also ich ähm... ich, also kann ich. Ich wollte...", stocke ich nun etwas herum. Dad seufzt: „Ja du darfst zu Sherlock, geh schon. Ich verlasse mich darauf, dass du dein Versprechen hältst". „Danke Dad, du bist der Beste. Hab dich lieb", lächle ich, springe vom Sofa auf und gebe meinem Vater noch einen Kuss auf die Wange. Dads Seufzen überhöre ich einfach gekonnt, als ich die Treppe hoch sprinte.

Hey
Krass, bald ist 2021 vorbei. Irgendwie ist so viel und doch gar nichts passiert. Gedanklich habe ich immer noch nicht mit 2020 abgeschlossen und in ein paar Wochen ist bereits 2022. Kennt ihr das Gefühl?
Mfg Lufiction ❤️

Lizzy Holmes-Im Zeichen der 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt