Kapitel 20

1.1K 66 19
                                    

„Das ist schrecklich. Ich will dass es aufhört." sagte ich.

„Dann mach dass es aufhört." sagte er erschöpft. Ich nickte, stand auf und ging auf Hanma zu. „Aufhören! Hör auf damit." sagte ich und sah ihm direkt in seine Augen. Er sah mich verwirrt an. „Du bist eine Verräterin was? Du wusstest nicht dass Kisaki zu uns gehört, ihr wolltet uns nur testen." stellte er fest. Ich nickte. „Ich hätte niemals für euch gekämpft Hanma." sagte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. „Wenn das so ist." er trat auf mich ein und ich flog, ich flog Meter weit über den Platz. Mein Rücken stieß an einem der Wägen an und ich sackte zu Boden, war aber noch bei Bewusstsein. Meinen Kopf stützte ich an meinen Knien ab und heiße Tränen flossen über meine Wangen, nicht weil es schmerzte, was es definitiv tat. Ich war verzweifelt.

Eine Hand legte sich an meinen Kopf und ich sah auf. Vor mir stand Rindou. Er streckte mir seine Hand entgegen und half mir dann auf. Kurz zischte ich auf, riss mich dann aber wieder zusammen. „Du solltest dir das ansehen." sagte er und deutete auf Mikey. Er ist verrückt geworden, er prügelte auf Hanma ein als wäre er ein Boxsack. „Verdammt." sagte ich und rannte auf die beiden zu. „Hör auf! Mikey hör auf!" schrie ich und riss ihn von Shuji weg. Ich klammerte mich an ihn und hielt ihn von ihm fern. „Was ist nur in dich gefahren? Du bist nicht mehr der Mikey den ich kenne." sagte ich und sah ihn genau an. Langsam beruhigte er sich wieder. Er setzte sich auf den Boden und stütze seinen Kopf an seiner Hand ab. Ich setzte mich zu ihm.

Kurze Zeit war es still. Bis... Er will doch nicht etwa? „Kei!" schrie ich, rappelte mich auf und rannte zu ihm. „W-Was tust du d-da?" fragte ich und ging langsam auf ihn zu. „Es tut mir leid." meine Augen füllten sich mit Tränen. „Sieh nur was ich angerichtet habe." sagte er und ich sah mich um. Überall lagen ohnmächtige Jungs, hier und dort saßen weiche die verletzt waren. Einige weinten sogar. Dieser Anblick war der Horror, es war schrecklich. „Das ist nicht deine Schuld!" sagte Chifuyu nervös. „Wäre ich nicht gewesen dann wäre es nicht soweit gekommen." sagte er. „Selbst wenn du uns nicht verlassen hättest wäre das passiert. Du kannst den Lauf der Geschichte nicht ändern. Das kann keiner." sagte ich. „Chifuyu. Pass auf Mikey und Y/N auf." sagte er. Dann holte er aus und stach sich das Messer in seinen Bauch. Ich hätte es fast gehabt, fast hätte ich ihm die Klinge aus der Hand nehmen können. Aber es war zu spät. Er sackte in sich zusammen. „Nein!" schrie ich und fing ihn auf. Sein Kopf lag auf meinen Beinen. „Warum Kei? Warum?" schluchzte ich. Er sah mich mit halb geöffneten Augen an und hielt meine Hand fest. „Ich liebe dich. Mehr als alles andere." sagte er und sein Griff lockerte sich. Mit einem Lächeln starb er in meinen Armen.

Ich schrie. Ich schrie als als hätte man mich erschossen. Es fühlte sich auch so an als wäre ein Teil in mir gestorben. Ich fühlte mich leer. Ich konnte nicht anders als schreien. „Warum?!" schrie ich und legte meine Stirn an die seine. Meine Tränen tropften in sein Gesicht. Auch Chifuyu saß am Boden und weinte. Er hielt seine Hand. „Warum?" flüsterte ich. Sein Oberkörper nun lag auf mir und ich umklammerte seinen leblosen Körper. „Komm zurück." flüsterte ich. Meine Stimme war weg, es war nichts weiteres als ein krächzen.

Ich spürte Hände an meine Hüften die mich wegziehen wollten. Ich schlug sie weg und klammerte mich noch mehr an ihn. Um mich herum war alles still. Valhalla und die Schaulustigen waren verschwunden. Auch Chifuyu war nicht mehr hier. Ich hörte wie jemand redete, blendete es aber aus. Ich wollte nicht von ihm weg.

„Hey kleines." ertönte eine fremde Stimme. Ich sah auf, ein Polizist und ein paar Sanitäter standen vor mir. „Ich weiß, es ist schwer. Aber wir müssen deinen Freund jetzt mitnehmen." versuchte er mich behutsam von ihm wegzubringen. „Nein." sagte ich und drückte ihn mehr an mich. „Aber er hat doch eine anständige Beerdigung verdient." sagte er. „Er bleibt bei mir." sagte ich. „Gut." er stand wieder auf und ging um mich herum. Seine Arme legten sich um meinen Oberkörper und versuchten mich von ihm zu ziehen. Ich wehrte mich, ich schrie, schlug auf seine Hände und wollte ihn beißen. Er darf ihn mir nicht wegnehmen. Ich entfernte mich immer weiter von Baji und fing an mit den Beinen zu strampeln. „Nein!" „Nein!" „Lassen sie mich los!" schrie ich, aber nichts half. Er übergab mich Mikey, der mich festhielt und über meinen Kopf streichelte. Ich beobachtete Keisukes Leiche weggebracht wurde und nur eine Blutlache zurück blieb. „Geh nicht." sagte ich und weinte wie ein Schlosshund. Mikey hielt mich fest und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, auch wenn weinte.

„Verlass mich nicht." flüsterte ich und schloss meine Augen.

Nanda | Baji x Fem ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt