Prolog

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"Ich trage doch hoffentlich eine schwarze Kappe, oder?" Ich sah auf. Mein kleiner Bruder setzte sich gegenüber von mir hin. "Ja", erwiderte ich und lächelte. "Gut." Kayden setzte die Kappe ab und legte sie auf die Sitzbank neben sich.

Fast jeden Tag trafen wir uns in diesem kleinen Café, während ich Mittagspause, oder frei, hatte. Es war noch recht neu, existierte erst seit einem Jahr, aber das Essen war wirklich spitze!

20 Jahre war mein kleiner Bruder bereits. Seine blonden Haare waren leicht zerzaust, seine Augen mittlerweile nur noch grau und trüb, doch durch seine Blindenbrille war dies für Außenstehende nicht zu erkennen.

"Hallo, ihr Hübschen." Beth kam zu uns. Wie Immer war sie freundlich. Aber wahrscheinlich musste sie das sein, denn sie war ja die Besitzerin des Lokals. "Hey, Beth!", strahlte mein kleiner Bruder. "Was kannst du uns heute empfehlen?" "Ich habe mich von euch inspirieren lassen und habe eine Schwarzwälderkirschtorte gebacken." "Wir nehmen vier Stück, bitte! Dazu Kaffee und Kakao." "Kommt sofort!" Beth lächelte uns an und verschwand hinter dem Tresen.

"Also, du wirst morgen dreißig. Am Freitag steigt bei Mum und Dad die Party." Ich seufzte. "Ich brauche keine Party." "Doch, die brauchst du. Und Leslie backt ihre tolle Schokoladentorte. Nur für mich. Mum macht eine Erdbeer-Cookie-Torte, nur für dich. Und es gibt Geschenke und abends machen wir ein Barbecue. Das wird toll werden."

Beth stellte uns die Teller mit Kuchen vor unsere Nase. Dazu Kaffee mit Sahne und Kakao mit Sahne, Marshmallows und Smarties. "Das geht heute auf's Haus. Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du morgen Geburtstag hast." Beth legte lächelnd ihre Hand auf meine Schulter. "Lasst es euch schmecken!" Ungewollt lächelte ich. "Danke dir."

"Wie geht es Matt?", fragte Kayden, nachdem Beth verschwunden war. "Gut. Sein Auftrag ist fast fertig. Wir telefonieren heute Abend." "Wo ist er denn gerade?" "Keine Ahnung, ich frage nicht nach, sonst mache ich mir zu viele Sorgen und Gedanken." Mein Bruder nickte. "Kann ich verstehen."

"Erzähl du mir lieber mehr über den zweiten Teil deines Buches. Hast du schon weiter geschrieben?" "Ja, ein bisschen. Katie wird auf jeden Fall bald aus dem Koma erwachen. Aber wehe, du verrätst etwas."

Kayden war Schriftsteller. Sein erster Teil des Buches war ein riesiger Erfolg und nun warteten alle auf den zweiten Teil. "Es ist kaum zu glauben, dass ich aus Lust und Laune angefangen habe und es dann so ein Erfolg geworden ist. Hätte ich niemals gedacht!"

Eigentlich hatte er damit angefangen, als er den Tod seiner besten Freundin Mackenzie verarbeiten musste. Doch Kayden würde es nicht zugeben, das wusste ich. Vor vier Jahren war sie von uns gegangen und seit vier Jahren hatte Kayden nur noch eine Freundin: River, die Tochter von Nathaniels Bruder Peter.

Die Glocke an der Tür klingelte. Die junge Frau betrat das Lokal. Sie kam seit einigen Wochen ebenfalls fast täglich. Braune, lange Haare, schlank und was man so erkennen konnte, war sie recht hübsch. Allerdings fielen ihr die langen Haare immer ins Gesicht. Sie war ein bisschen mysteriös.

Als sie an unserem Tisch vorbei ging, lächelte sie kurz und setzte sich schräg gegenüber an den Tresen.

Kayden atmete ihren Duft ein. Jedes Mal. Das Parfüm war etwas süßer, irgendwie erinnerte es mich an Beeren.

"Das Parfüm riecht so gut", flüsterte Kayden und nahm die Gabel wieder locker in seine Hand. "Sprich sie doch an. Sie ist in deinem Alter." "Nein. Was soll eine normale Frau mit einem Blinden? Mit mir kann man nichts anfangen."

Ich verdrehte meine Augen. "Du bist selbstständig unterwegs und hast sogar eine eigene Wohnung. Du brauchst keine Hilfe, es sei denn, du bekommst Post."

Kayden stopfte sich den Kuchen in den Mund und schüttelte seinen Kopf.

Herzlich willkommen zu TROUBLEMAKER!

(Das cover ist nicht final, also wer es besser kann, darf sich gerne dran versuchen🙈)

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt