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"Und, wie war euer Urlaub?" Milo lehnte sich gegen die Wand. "Leider viel zu kurz." Matt nickte. "Oh ja. Aber ich bin ja noch eine Woche hier." "Gott sei dank." Lächelnd gab ich ihm einen Kuss. Dieser Urlaub hatte mir so gut getan!

"Genug geschmust! Ihr müsst Sammy kennenlernen!" Milo nahm jeweils eine Hand von uns und zerrte uns in das Wohnzimmer.

Auf dem Teppich sahen wir Nate mit Daniel auf dem Schoß, daneben ein Junge. Wie Milo erwähnt hatte, wer er sechs Jahre alt. Er hatte schwarze Haare und schaute konzentriert auf seine Spielkarten, weshalb ich nicht viel erkennen konnte.

"Sammy, ich möchte dir Spencer und Matt vorstellen. Meine besten Freunde und quasi deine Onkels." "Psht! Ich muss nachdenken!"

"Wollt ihr Kaffee?" Ich nickte. "Unbedingt", erwiderte Matt. "Alles klar." Milo lief in Richtung Küche. "Gewonnen!", quiekte der ‚neue' Sohn von den beiden und sah uns nun an.

"Hallo", sagte er schüchtern. Mit seinen eisblauen Augen sah er uns an, weshalb ich stockte. "Er sieht so aus wie du", flüsterte ich und sah meinen Mann an. "Stimmt. Aber soweit ich weiß, können Männer immer noch keine Kinder austragen und außerdem habe ich noch nie mit einer Frau geschlafen."

"Ich weiß. Das musst du mir nicht sagen, aber er sieht trotzdem aus wie du." "Das stimmt wohl." Matt war geflasht, das wusste ich.

"Ich bin Spencer und das ist Matt", lächelte ich und ging einige Schritte auf den kleinen Kerl zu, hockte mich vor ihn. Sofort kam Danny zu mir. "Hey, Kleiner. Magst du deinen großen Bruder?", fragte ich lächelnd. "Oh ja! Er ist toll!"

"Wollt ihr nicht auch langsam mal ein paar Familienpläne schmieden?" Milo kam zurück in das Wohnzimmer, mit seinen Händen trug er ein Tablett mit Tassen.

Ich sah Matt an. Darüber hatten wir noch nie wirklich gesprochen, denn ich war psychisch instabil und er war immer lange unterwegs.

"Ich glaube, wir sind nicht so ganz geschaffen für Kinder", lächelte Matt und sah mich dann an. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er log. Das er im Inneren vielleicht doch einen Kinderwunsch hatte.

"Wahrscheinlich bin ich nicht so ganz geschaffen für Kinder", erwiderte ich, betonte dabei das Wörtchen 'ich'. "Ach Quatsch. Ihr könnt ja die beiden öfter zum Üben nehmen." Milo lachte.

Ich sah zu Nate. "Warum hast du eigentlich noch nichts gesagt?", fragte ich und wechselte dabei geschickt dieses unangenehme Thema. "Oh, seine Stimme ist heiser. Und er will für Montag wieder fit sein", erklärte Milo. "Sperma soll helfen. Hab ich mal gehört", erwiderte Matt und wurde leicht rot. "Das ich das mal aus deinem Mund zu hören bekomme", flüsterte Milo sprachlos.

Matthew war der Typ, der über Sex und all dies nicht reden konnte. Bei solchen Themen wurde er ruhig, schüchtern und zurückhaltend. Wir konnten auch nur im eigenen Bett miteinander schlafen, woanders ging es bei ihm nicht. Nicht einmal auf der Couch oder auf dem Boden, in der Dusche oder in der Badewanne.

Aber sonst war Matthew der perfekte Ehemann. Ein Gentleman durch und durch. Ein Frauen- und Männerschwarm. Jeder wollte ihn. Und ich hatte ihn. Noch immer war mir unklar, warum. Er könnte jeden Mann bekommen und doch war er mir stets treu und half mir in meinen dunkelsten Stunden.

"Ach, ich war vorhin noch in der Buchhandlung, um Nates neue Lehrbücher abzuholen. Da habe ich was entdeckt." Milo lächelte und sprintete aus dem Wohnzimmer. "Stop!" Daniel stand von meinem Schoß auf und rannte hinterher.

Ich sah zu dem kleinen Sammy, welcher sich unsicher umsah. "Erzähl mal, was isst du denn am liebsten?" "Pizza." "Oh ja, Pizza mag ich auch total gerne." "Wenn ihr wollt, könnt ihr heute Abend mitessen." Milo kam zurück, hatte Daniel auf dem Arm und überreichte mir ein Buch.

Nicholas Sparks' neustes Meisterwerk!

"Oh wie cool, danke!", lächelte ich. Vor Jahren hatte ich angefangen, Bücher zu lesen. Denn nur dann war ich in einer anderen Welt und konnte meinen Mist für eine kurze Zeit vergessen.

"Das ist nett, aber ich habe schon etwas für heute Abend geplant", antwortete Matt auf Milos Frage. Lächelnd lehnte ich mich an ihn.

Milo lächelte uns an. "Wir vier werden später zusammen im gleichen Altersheim verbringen, das sage ich euch." "Lieber nicht. Selbst mit 90 würden deine Hände noch an gewisse Stellen wandern, wo sie nichts zu suchen haben", erwiderte ich. Milos Hand wanderte ziemlich oft zu unseren Körpern. Es grenzte eigentlich an ein Wunder, dass er Nathaniel treu blieb, so notgeil, wie er war.

"Wir haben uns damals versprochen, alles zu teilen." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Das ist mir neu." Ich sah zu den zwei Jungs, welche schon wieder total vertieft Karten spielten.

Ob Matt Kinder wollte? Er sagte zwar immer nein, als wir uns kennengelernt hatten, aber vielleicht hatte sich seine Meinung geändert und er traute sich nicht, es zu sagen. Wenn ich darüber nachdachte, könnte uns ein Kind gut tun. Vor allem mir. Es war eine Abwechslung und eine neue Art von Verantwortung. Doch Matt müsste auf vieles verzichten, wie das lange Reisen, und müsste sesshaft werden. Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Matt liebte seinen Job, er würde das niemals opfern.

Oder doch?

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt