fünfundzwanzig

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Spencer Morningstern

Als ich aufwachte, stand ich lustlos auf und machte mich fertig. Ich hatte üble Kopfschmerzen. "Guten morgen." Ich zuckte total zusammen, als ich Milo in der Küche traf. "Was tust du hier?" Er stellte mir ein Glas Wasser auf den Tisch, daneben legte er eine Tablette. "Ich habe hier übernachtet, damit du keine Dummheiten anstellst. Nach dem Frühstück fahre ich dich zu deiner Therapeutin und danach möchte dich Kayden im Café treffen." Ich seufzte. Lust hatte ich absolut keine!

Ich trank einen Schluck und warf mir die Tablette in. Dann stellte mir Milo einen Teller mit Rührei und Toast vor die Nase. "Iss, wir müssen dann los." Er sprach monoton. Also war er sauer. Verübeln konnte ich es ihm nicht.

"Also, was ist los mit dir? Ist es, weil Finn in der Stadt aufgetaucht ist? Oder wegen diesem duschgeknallten Freak, der dich angegriffen hat?" Ich zuckte mit den Schultern und fing an zu essen. "Beides", nuschelte ich mit vollem Mund. Milo seufzte.

"Der Spacken wird erst gehen, wenn sie diesen Irren gefangen haben", dachte Milo laut nach und schüttelte seinen Kopf. "Aber kann man ihn nicht von dem Fall abziehen? Wegen eines persönlichen Interessenkonflikts oder sowas? Gibt's sowas?", dachte er weiter. "Ist doch egal. Es ist sowieso alles kaputt", murmelte ich, als ich daran dachte, dass ich meinen Ehemann betrogen hatte.

"Was meinst du?" Milo setzte sich gegenüber von mir auf einen Stuhl. "Was hast du getan?", hakte er nach. "Nichts", murmelte ich und aß den Teller leer. "Können wir dann? Ich würde den Tag gerne hinter mich bringen." Ich stand auf und räumte alles in den Geschirrspüler. "Okay."

Milo ahnte etwas. Das wusste ich. Doch so lange ich nichts erzählen würde, würde er auch nicht zu Matt rennen.

Hoffte ich.


Bei meinem Therapeuten saß ich die meiste Zeit der 40 Minuten einfach schweigend da. Und wenigstens schrieb sie mich wegen psychischen Problemen wieder zwei Wochen krank.Immerhin musste ich dann nicht diese dummen Fratzen auf Arbeit ertragen, wo mich sowieso alle hassten. Und ich konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Ich stellte das Krankenhaus in ein schlechtes Licht und Dad akzeptierte meine Kündigungen nicht, was wiederum dazu führte, dass alle hinter meinem Rücken über mich redeten, dass ich ja Daddys kleiner Junge bin und ich keinen Finger für mein Geld kaum machen müsse. Doch das ich schon drei Kündigungen eingereicht hatte und mein Vater diese nicht ernst nahm, glaubte mir wiederum keiner. 

Ich meine, warum konnte er mich nicht einfach gehen lassen?! Ich hasste diesen Job und wir waren auch schon lange nicht mehr gut aufeinander zu sprechen, was wiederum von meiner Seite kam, da ich ihm das einfach nicht verzeihen konnte, dass er mich all die Jahre angelogen hatte, obwohl er immer etwas von Wahrheit und Vertrauen redete, es aber selbst nicht eingehalten hatte.

Mag sein, dass er sich schon unzählige Male entschuldigt hatte, doch ich konnte ihm einfach nicht verzeihen. Vielleicht wäre mein Leben anders verlaufen, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, was mir widerfahren war. Doch ich würde es niemals wissen, es blieb ein was wäre wenn.


Im Café wartete bereits Kayden. Milo hatte mich nur abgesetzt, sich vergewissert, dass ich auch das Café betrat und bei meinem Bruder ankommen würde. 

"Was gibts?", fragte ich, nachdem ich mich gesetzt hatte. "Oh, hey." Er zuckte leicht zusammen. "Ähm, ich brauche deine Hilfe. Ich brauche etwas zum anziehen." Beth begrüßte Mich und brachte uns zwei Tassen mit heißer Schokolade. 

"Und wofür?", fragte ich und lehnte mich zurück. "Amalia möchte mit mir Essen gehen. Also so richtig. So ein Date. Und ich war noch nie auf ein Date und ich möchte weder mich, noch sie blamieren, in dem ich etwas unpassendes trage. Verstehst du?" Ich nickte leicht. "Hallo? Erde an Spencer?" "Äh, ja, sorry", erwiderte ich. "Naja wir können ja nach unserem Kakao shoppen gehen", erwiderte ich, damit ich es hinter mir hatte.

"Du bist schlecht drauf, oder?", fragte er dann leiser. Doch ich blieb einfach stumm.

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt