vierzehn

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"Bist du wütend?", fragte ich Matt vorsichtig. "Wütend? Oh Gott, nein. Eher schockiert." Matt nahm meine Hand. Wir saßen zusammen auf der Couch, in eine Decke gehüllt, tranken Tee und ich erzählte ihm von dem Vorfall namens Finn Morgan, McKinley, oder wie auch immer er sich schimpfte.

"Aber heißt das jetzt, dass dieser Verrückte es auf dich abgesehen hat? Ich meine, will er dich wirklich umbringen?" Matt zog mich näher an sich. "Das glaube ich irgendwie nicht", erwiderte ich leiser. "Warum nicht?" Matt fuhr mir mit seinen Fingern über meinen Arm. "Ist nur so ein Gefühl."

"Lass uns über etwas anderes sprechen. Wie geht es deinem Dad?" "Wie schon gesagt, ihm geht es sehr gut. Er ist nur nicht so erfreut, dass er seine Ernährung umstellen muss. Kein Kaffee mehr, dafür viel mehr Fisch und so. Aber du kennst dich ja damit aus." Ich nickte.

Ich legte meinen Kopf auf Matts Schulter und sah aus dem Fenster. "Wann geht dein nächster Flieger?", fragte Ich leise und verschränkte unsere Finger miteinander. "In drei Tagen." "Und wohin gehts?" "In die Schweiz." Leicht nickte ich und hob meinen Kopf, sah Matt an. "Und wie lange bleibst du dort?" "Wahrscheinlich drei Wochen."

Matt gab mir einen Kuss. "Aber ich weiß nicht, ob ich dich hier alleine lassen kann." "Natürlich kannst du das." "Könntest du nicht lieber zu Milo und Nate? Dann würde ich mich wohler fühlen." "Okay." Diesmal küsste ich ihn als erstes. "Ich meine es ernst", murmelte Matt gegen meine Lippen. "Schon klar." Diesmal wurde mein Kuss verlangender.

Ich wollte meinen Ehemann. Auf mir. Unter mir. Egal wie. Doch er sollte nackt sein. Definitiv!

"Lass uns heute Abend etwas bestellen. Nur wir beide. Den ganzen Tag." Dabei setzte ich mich auf Matts Schoß, zog ihm sein T-Shirt über den Kopf. Und er ließ es sich gefallen. "Klingt gut." "Und für morgen reservieren wir einen Tisch in unserem Lieblingsrestaurant. Wie klingt das?", flüsterte ich in sein Ohr. "Klingt noch besser. Wir gehen viel zu selten Aus." Ich nickte und küsste Matt erneut.

"Was wird das?", fragte er, als ich seine Hose öffnete. "Ich will dich. Ist das nicht offensichtlich?" Sanft küsste ich seinen Hals. "Dann sollten wir lieber ins Schlafzimmer gehen." Grinsend nickte ich, da hatte Matt mich auch schon hochgehoben und sprintete mit mir in unser Schlafzimmer. Als er mich auf unser Bett geworfen hatte, kicherte ich. "Da kann es ja jemand kaum erwarten."

Matt öffnete meine Hose und wollte mich gerade davon befreien, als es an der Tür klingelte. "Ist bestimmt der Postbote. Ich erwarte einen neuen Kameragurt. Wehe, du bewegst dich!"

Grinsend sah ich ihm hinterher. Kurz hörte ich Stimmen, dann schloss sich die Tür und Matt kam wieder ins Schlafzimmer. Doch er schien etwas genervt zu sein. "Zieh dich an. Dein Bruder will mit dir reden."

Ich verdrehte meine Augen und stand auf, schloss meine Hose und meinen Gürtel.

"Kayden, du hast echt perfektes Timing", seufzte ich, als ich das Wohnzimmer betreten hatte. "Entschuldige." Kayden hatte Matts T-Shirt in der Hand. Irgendwie sah er traurig aus. "Was ist los?", fragte ich und setzte mich zu ihm.

"Amalia war gestern bei mir." "Und warum bist du dann traurig?", fragte ich und nahm ihm Matts Shirt ab, schmiss es meinem Ehemann zu. "Weil ich blind bin. Das geht nicht gut." Ich legte meinen Arm um seine Schultern. "Und woher willst du das wissen?" "Weil ich blind bin." "Ist das jetzt deine Ausrede für alles?" Matt setzte sich auf die andere Seite neben Kayden.

"Naja sie geht zum Beispiel sehr gerne wandern. Das kann ich zum Beispiel nicht. Und Ich kann auch kein Auto fahren oder irgendetwas." "Jetzt mach dich doch nicht so runter! Du bist bisher super alleine zurecht gekommen! Und du bist der wahrscheinlich selbstständigste Kerl, den ich kenne. Und dieses Mädel steht auf dich! Also genieße es!" Ich konnte Matt nur zustimmen.

Wie er mit meinem kleinen Bruder umging, war einfach so süß!

"Sie würde sich bestimmt gut mit Dad verstehen", lächelte er verträumt. "Warum das denn?" "Sie studiert Medizin. Aber nächstes Jahr will sie dann eher in Richtung Psychologie. So ein weiterführendes Studium, oder wie das heißt. Und sie steht auf gutes Essen. Ich habe von Dads Paella erzählt. Die möchte sie unbedingt mal essen", plapperte er nun fröhlich drauf los.

"Ihr müsst sie einfach kennenlernen!" Ich lächelte. Diese Verknalltheit tat ihm gut! "Aber wir kennen sie doch schon." "Aber ihr müsst sie besser kennenlernen!" Ich lächelte. "Lern du sie erst mal besser kennen."

"Aber ich hab Angst. Ich habe damit keine Erfahrung!" Ich zog Kayden zu mir. "Das macht nichts. Sei einfach du selbst."

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt