vierunddreißig

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Das neue Cover wurde von @RebbelSam gestaltet und daher widme ich dir dieses Kapitel. Vielen lieben Dank dafür🥰
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Ich sah mich etwas in dem Hotelzimmer um. Es war geräumig, hatte ein großes Bett, ein paar Schränke und eine Kommode, eine Minibar und eine kleine Kochecke.

Sehr gut, so musste ich nirgendwo hin, um über mein Leben nachzudenken.

"Also..." Finn betrat das Zimmer. "Du gehst nirgendwo hin, ohne es uns mitzuteilen. Deine Sicherheit hat oberste Priorität."

Als Finn aufsah, sah ich zum ersten Mal das Veilchen, das ihm von Matt zugefügt wurde, und konnte mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.

Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Matt das wirklich getan hatte, doch nun hatte ich den Beweis. Nie hatte ich ihn wütend gesehen, nicht mal aufgebracht. Gewalt war für ihn nie eine Lösung gewesen- im Gegenteil; Er war eher der Streitschlichter geworden und wollte immer ruhig und sachlich über alles reden.

"Willst du mich jetzt weiterhin anstarren? Ja, dein Mann hat mir ein blaues Auge verpasst." Finn verdrehte seine Augen. "Und ja, ich habe es verdient, das gebe ich zu. Ich habe-" "Sprich nicht weiter", unterbrach ich ihn. "Ich bin genau so viel schuld an der Sache wie du. Ich hätte mich beherrschen sollen, das habe ich nicht. Weil einfach alles in mir hochkam. All die ganzen tollen Momente mit dir."

Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen. "Du bist der erste, der mich deswegen nicht anschreit." "Warum sollte ich? Es ist ja mein Fehler. Ich habe meine Ehe zerstört."

Meine Hände fingen an zu zittern, weshalb ich sie kurz zu Fäusten ballte, aufstand und zur Minibar lief. Dort holte ich mir einen kleinen Taschenrutscher Schnaps, öffnete die Flasche und kippte mir den Inhalt runter.
Finn beobachtete das ganze nur stumm.

"Ich wäre gern allein", meinte ich und sah ihn an. "Dann komme ich später noch einmal." Finn verließ das Zimmer und ich legte mich wieder auf das Bett.

Auf meinem iPhone sah ich auf meinen Bildschirm.

Oh, Matty. Es tut mir so leid.

Ich versuchte ihn erneut anzurufen, doch wieder erklang nur die Stimme der Mailbox,  also verfasste ich eine Nachricht:

Ich lebe.

Diese zwei Wörter würde er lesen können, das wusste ich.

"Ich lebe", murmelte ich. Dann wurde es mir klar. "Ich lebe!", sprach ich lauter und setzte mich auf.

Dann wählte ich die Nummer meines besten Freundes. "Ich lebe!", sprach ich und hörte Milo seufzen. "Das höre ich." Er klang müde. "Nein, Milo. Du verstehst nicht. Ich lebe!"

Ich holte mir ein Bier aus der Minibar. "Ich verstehe die zwei Wörter sehr gut. Du lebst." "Nein, ich will leben, Milo. Ich muss das alles hier beenden! Ich muss mein Leben leben! Ich muss..."

...diesen Psychopathen stoppen, damit ich mein Leben leben konnte.

Mit oder ohne Finn, mit oder ohne Matthew, das konnte ich erst entscheiden, wenn dieser Freak gestoppt werden würde!

"Und für diese Erkenntnis musstest du erst deine Ehe zerstören? Herzlichen Glückwunsch. Ich hab dich echt lieb, auch wenn du diesen Mist gebaut hast, aber ich bin hundemüde, okay? Hier sind alle drei krank."

"Was ist denn los? Ist es was ernstes?", fragte ich besorgt. "Nein. Sammy hat in der ersten Woche die Windpocken mit nach Hause gebracht, Danny hatte sie noch nicht und Nate auch noch nicht, wie wir gestern Nacht herausgefunden hatten. Hör auf zu kratzen!" Im Hintergrund hörte ich Nate aufschreien. "Du musst mich nicht gleich schlagen!", meckerte Nate.

"Du benimmst dich schlimmer als die zwei Jungs zusammen!", fauchte Milo genervt. "Also Spence", sagte er und widmete sich wieder mir zu. "Ich freue mich, dass du diese Erkenntnis gefunden hast, aber wir müssen ein andermal darüber reden. Nathaniel! Hör auf!"

Milo hatte aufgelegt.

Okay, wenn der Typ es auf mich abgesehen hatte, wenn man Finn zumindest glauben konnte, musste ich doch nur spazieren gehen oder irgendetwas anderes draußen machen, um ihn in die Falle zu locken, oder?

Eigentlich war es doch ganz einfach. Ich würde morgen spazieren gehen und diesen Typen dann..

Ja, was dann? Ich konnte ihn doch schlecht umbringen.

Hm.

Es würde doch nicht so einfach werden, wie ich dachte.

Vielleicht sollte ich erst einmal etwas essen.

Vielleicht mit Finn?

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt