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„Ich muss mal...” hörte ich San, welcher vor mir saß, murmeln. Wooyoung, welcher am Rande seiner Geduld zu sein schien, dies war das 5te Mal in so 10 Minuten dass San fragte und ich wette das 80ste mal in den letzten paar Stunden, zog die Beine hoch und auch Mingi musste sich erheben, damit Sanni sich durch die Sitze quetschen konnte.
San hatte bestimmt an die 2 Liter getrunken, bevor wir ins Flugzeug gestiegen sind, weil er die Wasserflasche nicht mitnehmen durfte (also durch die sicherheitskontrolle, danach kann man die auffüllen) und jetzt rannte er eben einen Marathon. Sollte mir recht sein.

Yunho neben mir pennte auf meiner Schulter, Yeosang hörte so wie ich Musik und döste vor sich hin und was hinter uns los war wollte ich nicht wissen. Auf jeden Fall hatte Hongjoong Kekse ausgepackt, die ihm von Seongwha direkt abgenommen wurden, damit er die in sich hinein stopfen konnte. Verfressen sind die hier alle mal, selbst Jongho hat sich auf die Kekse gestürzt, als gäbs kein Morgen.
„Leute, meine Mutter kocht uns was zum Mittag, hört auf die kekse zu essen!” meckerte ich, kickte Yunhos Kopf zu Yeosang, schien ihn nicht zu stören denn er pennte weiter, und griff über die Sitze nach der kekspackung.
Alle drei Herren warfen mir böse Blicke zu.
„Hee das wollten wir aber essen!”
„Denkt an eure Figuren, sonst schicken uns die Trainer wieder 80 mal um den Block...” murrte Yeosang und schubste Yunhos Kopf zurück zu mir. Leider verfehlte sein Kopf meine Schulter und krachte voll auf die Armlehne.

Einen wirklich sehr kurzen Augenblick starrten Yeosang und ich voller Entsetzen auf Yunho, welcher sich ächzend erhob und sich den Kopf hielt. Ihm entkam nur ein leises 'Aua' ehe er aus dem Fenster sah.
„Wir setzen ja bald zur Landung an!”
Nun starrten wir alle aus dem Fenster. Wir schwebten nicht mehr über der Wolkendecke und der Flug sollte auch bald zu Ende sein. Keine zwei Minuten später kam die durchsage, alle sollen sich auf ihre Plätze begeben und es gab ein aufstehverbot.
„Moment mal, was ist mit San?!” fragte ich geschockt, denn der Herr war von der Toilette immer noch nicht zurück gekommen.
Wooyoung zuckte die Schultern, „Nicht mein Problem, was trinkt er auch so viel.”

Wir setzten tatsächlich bald zur Landung an, nur um dann durch den halben Flughafen zu hetzen, um zu unserem Anschlussflugzeug zu kommen. Es gab leider keine Direktflüge mehr. Ziemliches Pech, aber was solls.
Ein Glück mussten wir unsere Koffer nicht mit uns schleppen. Das machte alles die Fluggesellschaft.

„Los doch Hongjoong!” rief Mingi dem leader zu, „Wir haben nur noch 10 Minuten!”
„Du hast leicht reden!” grummelte Hongjoong neben mir, welcher wie ich zwei Schritte gefühlt auf einmal nahm während Mingi das mit einem großen Schritt locker überdeckte. Angeber.
Wir stolperten also mehr zum Gate als liefen, doch wir kamen gerade rechtzeitig an, hatten uns in den schmalen Gang des Flugzeuges gedrängt, da kam die nächste Ansage, es solle sich gefälligst hingesetzt werden. Wir hechteten also auf unsere Plätze und ich plumpste beinahe mit Jongho auf den gleichen Platz. Ich quetschte mich vorbei, stieß mir den Kopf an der Gepäckablage und fiel auf meinen Sitz.
Was ein Stress.

Und weitere 5 Stunden fliegen. Wenigstens hatte San diesmal nicht wieder an die 3 Liter getrunken.

Aber apropos San. Der steckte auf der Toilette fest während der Landung. Soll ziemlich holprig zugegangen sein bei ihm aber er war unbeschadet, zwar etwas mit Wasser und seife bekleckert, zu uns gekommen.

Jedenfalls saßen wir dann alle und der Flieger hob wieder ab.
„Verzeihung, entschuldige, Verzeihung, tut mir leid, sorry, tschuldigung, Verzeihung!” jemand im Flugzeug rief seit geschlagenen 10 Minuten nach einer dieser Angestellten, die immer mit nem Wagen durch die Gänge fahren und Snacks und so anbieten. Die jedoch hatten gerade andere 'Kunden' und der Herr in der Reihe neben uns rief ununterbrochen.
„Wenn der nicht bald sein Maul hält stopf ich es ihm mit der nusspackung von Mingi UND San.” meckerte ich, die erwähnten guckten mich erschrocken an und Seongwha schüttelte nur den Kopf. „Lass es lieber, sonst fliegst du noch raus.”
Wooyoung, welcher neben mir saß, guckte verwirrt und drehte sich um, „Das hier ist kein Bus, die können sie ja schlecht aus einem fliegenden Flugzeug werfen oder?!”
„Oh... Ja Das hatte ich nicht bedacht.”
„Vielleicht...” überlegte Mingi, „Können sie ja Yuki trotzdem rauswerfen. Ich will meine Nüsse behalten.”
„Oder die werfen den Typ dort raus, sonst klatsch ich meine Nüsse eigenhändig ihm ins Gesicht.” grummelte San und hatte einen richtigen giftblick dem Mann zugeworfen.

„Eh, Verzeihung! Hier! Ja hallo! Tschuldigung!” ging es weiter und wir waren kurz vorm Nervenzusammenbruch. Plötzlich schoss Jonghos Kopf zu dem Mann, „Wenn sie was haben wollen dann bewegen sie ihren Fetten Arsch und holen es sich meine fresse, sie sehen doch dass die Dame am arbeiten dort vorne ist!”

Dann war es Muksmäuschenstill.

„Na dass ist doch mal angenehm...” seufzte ich lächelnd und lehnte mich zurück.
Anschließend ist nicht sonderlich viel passiert, der Mann begab sich murrend zu der Frau und wagte es nicht, auch nur einen Ton von sich zu geben. Die meisten von uns schliefen oder zockten am Handy und an sich war es recht entspannt. San war trotzdem an die 10 mal auf Klo.

„Sind wir bald daaaa?” jammerte Wooyoung, „Ich kann bald nicht mehr sitzen, mein Arsch tut so weh eh...”
„Ist dir schon Sitzfleisch gewachsen?” wollte Seongwha lässig wissen, erntete jedoch nur einen genervten Blick.
„Ich mein das ernst.”
„Ich auch.”
„Wir sollten bald da sein.” merkte ich schließlich an.
„Bald?” hängte sich Yunho rein, „Was ist denn bitte bald? 2 Minuten? 20? Eine Stunde?”
„10 Minuten...” nuschelte Yeosang nach einem kurzen Blick auf die Uhr.
„Huuuiiiii!” San klatschte aufgeregt in die Hände, „Ich freu mich ja schon so sehr deine Mutter kennen zu lernen!”
Anschließend folgte eine Predigt von Seongwha, dass die Jungs sich gefälligst benehmen sollten, wenn wir bei mir waren. Die predigt hielt sogar noch an, als wir auf dem Weg waren, unsere Koffer abzuholen und schließlich auch im Taxi ging es weiter, mit welchem wir auf dem Weg zu mir nach Hause waren.

„Und nur damit das geklärt ist, wir bieten immer unsere Hilfe an und ich sag euch eins, wenn dort nur ein Glas kaputt geht, ich mach euch den Hintern heiß!” und damit beendete Seongwha schließlich seine Predigt und wir standen vor der Haustür. Auf der Fahrt hier her, nochmal an die 5 Stunden, konnten wir zwar etwas von der Natur sehen, aber konzentrieren darauf war schlecht. Es war ein sehr grauer, nebeliger Tag, die Wolken hingen tief und es nieselte etwas. Und wir wurden durchweg zugelabert von Dingen, die passieren können, die nicht passieren sollten und Dinge, die unter keinen Umständen passieren dürfen.

Ich schloss die Haustür auf, „Macht euch mal keinen Kopf, meine Mutter ist sehr gelassen.”
Schließlich war auch noch der Fahrstuhl kaputt.
„Ist jetzt nicht wahr...” jammerte Yunho, nachdem ich die Nachricht überbracht hatte und wir unsere Koffer also alle Stufen bis in den 5ten Stock tragen durften.
Nicht sonderlich angenehm.

Stay... (Ateez ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt