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"Meine Güte! Erschreck mich doch nicht so!" fluchte ich schon fast und drehte mich leicht aufgebracht rum.

Das war aber keine soooo gute Idee, wie sich schnell herausstellte....

Mit einem zu starken Schwung rutschte ich von der Bank und knallte auf meinen Po.

Etwas erschrocken starrten ich und mein Gegenüber uns an, bis er schließlich in lautem Gelächter ausbrach und ich nur vor mich hin fluchte, da mein Allerwertester ziemlich zu schmerzen anfing.

"Jetzt hör auf zu lachen und hilf mir lieber auf du Idiot!" aufgebracht meckert ich rum und bewarf meinen gegenüber mit meiner Falsche.
"Aua... Ja ist ja gut. Ich komme!"
Noch immer lachend half er mir auf und wir setzten uns gemeinsam auf die Bank.

"Also, was machst du hier? Sind deine Jungs nicht los?" wollte Jay von mir wissen.
Ich sah ihm ins Gesicht und meinte nur: "Tja, die Kindergartentruppe hat mich zurück gelassen."
Jay musste noch etwas lachen, bis er mir meine Wasserflasche gab und meinte, ich solle mehr trinken, da meine Stimme ziemlich grauenhaft klang.

"Ich bezweifle, dass das nur Trockenheit ist. Was ich eher denke ist, dass ich krank werde..." flüsterte ich und mein Blick war starr gerade aus gerichtet.
In diesem kleinen Park flogen erstaunlich viele Vögel umher, welche laut zwitscherten und etwas vom Boden aufpickten.

Es war echt schön hier...
Vielleicht sollte ich die Quatschtanten allein weiter nach Amerika schicken und ich bleibe hier, damit ich meine Ruhe haben kann.
Ja, das klingt gut. Das kl-
"Yuki!" Jay schnippste vor meinen Augen und erlangte dadurch meine Aufmerksamkeit.
Verwirrt sah ich ihn an.
"OK nochmal", lachte er, "Du solltest Urlaub nehmen."
Verduzt sah ich ihn an.

Wieso das denn?
Ich brauch keinen Urlaub. Ich komme gut zurecht.
OK, vielleicht bin ich krank. Aber nur ein bisschen.
Außerdem bin ich in drei Wochen eh in Deutschland, wo ich sowieso zwei Wochen bleibe.
Da hab ich genug Auszeit.
Davon mal abgesehen... Wer passt denn dann auf die Jungs auf?
Da bekommt das rohe Ei ja schon Beine, bevor es im Kochtopf zerplatzt.
Die kriegen ja nichts auf die Reihe.

Schließlich musste San damals ja nicht nur die Kräuter, sondern auch seinen Schober vom Asphalt kratzen...

Was da in der Küche los war...

Ich war danach zwei Stunden in dem Raum, nur um wieder etwas Ordnung rein zu bringen.

Stressig...

Und ich kann die Jungs ja schlecht immer Pizza bestellen lassen.
Da kommen die nach vier Tagen wieder und rollen über roten Ampeln, weil sie mit ihrem Fett zu langsam sind.

Wahrscheinlich zerquetscht der ganze Speck auch ihre Augen und ich darf Blindenhund spielen.

Nicht mit mir.
Die Jungs sind auf mich angewiesen und so traurig das auch klingen mag, ich auch auf sie.
Schließlich hängt mein Job an ihnen und nicht am Kochen, putzen oder das Sortieren der Kuscheltiere nach Fell, Namen und Größe...

Ziemlich entschlossen stand ich auf.
Ich wollte hoch gehen und mich umziehen, damit ich sofort nachgehen kann, um mich um die Jungs su kümmern.
Die haben heute ja auch Auftritt.
Und laut... Wem auch immer, bin ich ja der Glücksbringer der Gruppe...

Naja...

Ich war wohl etwas zu schnell aufgestanden, denn im nächsten Moment verschwamm meine Sicht und ich kippte leicht zur Seite.
Ein Glück stand da Jay, welcher mich auch gleich fest hielt.
"Du solltest heute wirklich hier bleiben." meinte er leise und sah mich eindringlich an.
"Nein, die Jungs brauchen mich..." meinte ich mit schwacher Stimme.

Plötzlich legte mir Jay seine Hand auf die Stirn und schüttelte anschließend mit dem Kopf.
"Du hast Fieber. Ziemlich hohes, so wie sich das anfühlt... Komm, ich bring dich auf dein Zimmer."
Vorsichtig nahm er meinen Arm und verhakte ihn in seinen, um mich etwas zu stützen.
"aber... Die jungs-"
"Können auch allein auf sich aufpassen. Du solltest später ausgeschlafen sein, wenn ihr weiterfliegen wollt."

Jay hatte ja recht.
In ein paar Stunden sollten wir schon wieder im Flieger sitzen und nach Amerika fliegen. Da bräuchte ich Power.

Wiederwillig ließ ich mich also von Jay in mein Zimmer bringen.
Dann holte er mir noch einen Tee und ich war mehr als dankbar.

"Dan-" wollte ich schon anfangen, doch meine Stimme versagte komplett...

"Ohje... Ich schreib schnell den Jungs, dass du krank bist." meinte er und ging mit seinem Handy in der Hand ins nächste Zimmer.

Erschöpft ließ ich meinen Kopf ins Kissen fallen und atmete tief aus.

Mein Hals schmerzte höllisch und das Schlucken konnte ich wie das Sprechen vergessen.

Wie sollte ich denn da die Jungs später zügeln?
Wenn die wieder Quatsch machen und ich nicht meckern kann....

Und dabei meckerte ich doch so gern...

Schon fast im Selbstmitleid ertrinkend setzte ich mich wieder auf, um meinen Tee zu trinken.

Die Brühe war leider schweine heiß, weshalb ich mich mega verbrannte und die Augen zu kniff.

"Was wird das?" kam es belustigt von Jay, welcher gerade wieder mein Zimmer betrat.
Ich gestikuluerte, dass der Tee heiß war und er lachte noch mehr.

"Der Tee rennt nicht weg, lass ihn noch etwas stehen."
Jay kümmerte sich den ganzen Tag um mich, obwohl ich nicht drum gebeten hatte geschweige denn es wollte.

Eigentlich hasste ich es, auf Menschen angewiesen zu sein, aber mit meiner Lage gerade konnte ich es vergessen, dass er mich einfach alleine ließ.
Ständig fragte er, ob ich etwas trinken oder essen wollte, er wollte auch immer wieder wissen, ob ich noch eine Decke oder ein Kissen bräuchte, oder ob er den Sender wechseln sollte.

Wir haben uns vor den Fernseher dieser Suit verfrachtet und ich lag eingekuschelt in einem Hoodie, drei decken und um mich herum lagen ca. 6 Kissen.

Ich wollte mich schon beschweren, dass Jay sich gefälligst ausruhen und hinsetzen sollte, doch sobald ich anfangen wollte zu reden, meinte entweder er, ich solle bloß nichts sagen oder ich konnte nicht mal flüstern.

Wenn mich die Jungs so sehen....

Da würden bestimmt alle die ganze Zeit um mich herum rennen und mich versorgen.

Aber das konnte ich nicht leiden.

Irgendwann schlief ich dann ein.
Die ganze Zeit fühlte ich mich wie überfahren...
Tja, ich war selten krank, aber wenn, dann so richtig.
Ich merkte noch, wie Jay mir meine ins Gesicht gerutschten Haare wegstrich und den Fernseher ausstellte, bis ich in eine traumlose Welt abdriftete.

Stay... (Ateez ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt