[Negan- TWD] Carry on as if nothing really matters...

I Just Died in Your Arms

Den richtigen Raum zu finden war nicht schwer, trotz der vielen verwinkelten Gänge. Die Musik dröhnte schon gedämmt durch den Flur und das Gemurmel verschiedener Stimmen war nicht zu überhören.

Als Carmen den Raum betrat, spürte sie, wie geradezu alle Augen auf sie fielen. Etwas unsicher schaute sie sich um. Die Gäste, dieser absurden ‚Party', bestanden zum allergrößten Teil aus Männern. Der Raum war relativ klein für die Anzahl der Menschen, weshalb es ein ziemliches Gedrängel war.
Es lag ein unangenehmer Geruch von Aftershave und Männerschweiß in der Luft.

Ihr Blick blieb bei Negan stehen. Er unterhielt sich gerade mit einer seiner Ehefrauen, wie man unschwer an ihrer Kleidung erkennen konnte. Gott, war Carmen froh etwas anderes tragen zu können.
Als ob er es spüren konnte, wanderten auch Negan Augen für wenige Sekunden zu ihr, doch dann sah er wieder zu der Frau mit den braunen halblangen Haaren und gab dieser einen sanften Kuss auf die Lippen.

Für Carmen fühlte es sich an, wie ein Schlag in die Magengrube. Was hatte sie denn erwartet? Natürlich küsste er seine Ehefrauen, er schlief schließlich auch mit ihnen. Darüber hatte sie sich niemals irgendwelche Illusionen gemacht. Aber ein harmloser Kuss, direkt vor ihren Augen, traf sie dann doch viel mehr, als sie vermutet hatte. Sie presste ihre Zähne so fest aufeinander, dass ihr Kiefer sich verspannte.

Entschieden ging sie zu der kleinen provisorischen Bar, die eher ein hoher Tisch war und hinter dem ein Mann mit langen schwarzen Haaren und dichtem Bart stand. Dieser war eigentlich nur damit beschäftigt Bierflaschen auszuteilen und ziemlich gestresst zu wirken.

Carmen lehnte sich weit über den Tisch und stütze sich dabei mit den Händen ab.

„Hast du auch etwas anderes als Bier?" fragte sie. Der unbeholfene Barkeeper schaute ihr zuerst in den Ausschnitt, bevor seine Augen zu ihrem Gesicht wanderten.

„Ähm, ja ..ich denke schon, ich hab' nur leider keinen Plan was das ganze Zeug hier ist ..." sagte er unsicher.

„Sekt? Champagner? Wenigstens irgendein Mixgetränk?" sie lehnte sich noch weiter nach vorne, um zu sehen, was sich in dem kleinen Kühlschrank befand, dessen Tür aus Glas bestand.

Er holte eine große Flasche Prosecco heraus und hielt sie ihr vor die Nase.

„Für's erste, ja!" sagte sie und zwinkerte ihm zu.

Unbeholfen öffnete er die Flasche, goss ihr ein Glas ein und brachte es zum überschäumen.

„Vielen herzlichen Dank, hast du denn gar nichts zum anstoßen?" fragte Carmen, nahm das Glas, leckte das übergelaufene Getränk von ihren Fingern und musterte ihn.

„Oh, oh.." Er drehte sich im Kreis, um seine Bierflasche zu suchen. Als er sie endlich gefunden hatte, stieß Carmen ihr Glas dagegen.

„Auf einen schönen Abend.. wie heißt du eigentlich?" fragte sie gespielt interessiert.