9. Kapitel

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>Gewalt ist die Waffe des Schwachen; Gewaltlosigkeit die des Starken.< Mahatma Gandhi

~Was hat er gemacht?~

"Mum!" stürze ich weinend zu ihr. Sie zuckt heftig zusammen und zittert. Ich nehme ihr die Augenbinde ab. Sie öffnet schwer ihre Augen und sieht mich verheult an. Während ich ihr das Klebeband abnehme, stelle ich die Frage, die mir schon lang auf der Zunge liegt: "Was hat er gemacht?" Als ich auch ihre Hände und Füße befreit habe, zieht sie mich in eine Umarmung. "Er ist heute so aggressiv und ich wollte ihn beruhigen. Da ist er auf mich los." weint sie. "Shhh. Wir müssen die Polizei anrufen. Er muss in ein Entzugsgefängnis." "Nein. Er... Ich liebe ihn doch. Ich kann das nicht." "Mum, schau dich doch an. Dein Kinn muss sicher genäht werden und wir tun ihm damit doch nur einen Gefallen." "O-Okay, du hast r-recht."

~30 Minuten später~

Gerade kommen wir vom Krankenhaus zurück. Die Polizisten haben Vater bereits abgeholt. Wir setzen uns auf die Couch.

"Mum? Was genau ist passiert?" frage ich zögerlich. Sie schluckt und holt tief Luft. "Ich bin nach Hause gekommen und er war stockbesoffen. Er hat herum geschrien, wie arm er doch sei und das keiner hinter ihm stehe. Ich versuchte ihn zu beruhigen, aber dann h-hat er die V-Vase nach mir geschmießen." Sie macht eine kurze Pause, um wieder Luft zu holen. "Ich konnte gerade noch ausweichen und...und hab ihn angeschrien. Das hat alles zum explodieren gebracht. Er hat mich mit der Faust am Kinn erwischt und ich bin umgekippt. Ab da kann ich mich an nichts mehr erinnern, bis du gekommen bist." "Oh Gott. Das tut mir so, so leid." flüster ich und nehme meine Mutter in den Arm.

~Nächster Tag~

Völlig ausgelaugt komme ich an der Schule an. Angst macht sich in mit breit, als die Badboy Clique auf mich zu kommt. Allen voraus, Aydeb. Panisch sehe ich mich am Schulhof nach Mei um, der jedoch noch nicht da zu sein scheint.

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336 Wörter

Mobbingopfer - Ganz klein✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt