19. Kapitel

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>Wenn du wüsstest, wie oft ich an dich denke.< Unbekannt

~Unerwartete Hilfe~

Überlegend sieht Mirko zwischen seinen Freunden und mir hin und her, die jedoch gar nicht zu bemerken scheinen, dass er zurück geblieben ist. Kopfschüttelnd kommt er näher, während sich mein sowieso schon verschnellerter Herzschlag nochmals verdoppelt und Purzelbäume schlägt.

Was hat er vor? Will er einen drauf legen und mir noch mehr Schmerzen zufügen? Er hat dir sonst auch nie was getan, wieso also jetzt? fragt sich meine innere Stimme und meldet sich nach einer halben Ewigkeit auch mal wieder zu Wort. Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er auf diesen einen Moment gewartet?

Erschrocken zucke ich zusammen, als ich die Gedankenwelt verlasse und Mirko direkt vor mir hockend wiederfinde.

Aus Angst, er würde mir wehtun, rutsche ich sofort rückwärts. Er holt seine Wasserflasche aus seinem Rucksack und hält sie mir schweigend hin. Als ich sie jedoch nicht nehme, seufzt er einmal.

"Zum Reinigen deiner...Wunden." Er schluckt hörbar, als sein Blick auf meine Arme fällt. "Dann hast du aber nichts mehr zum Trinken." murmle ich leise.

Ist das wirklich das einzige, über das du dir Gedanken machst? Hey, der Typ vor dir gehört zu den Badboys! Da solltest du extra sein gesamtes Wasser verbrauchen!

"Mach dir darüber keine Sorgen. Ich kann sie ja ach wieder auffüllen." lächelt er mich an.

Ich wiederhole; Er LÄCHELT MICH an! ER! MIRKO! Einer von den BADBOYS!

Zögerlich nehme ich seine Flasche, schraube sie auf und lasse das Wasser über meine Unterarme laufen.

Wieso hilft mir Mirko überhaupt? Das kam für mich ziemlich unerwartet und Ayden scheint es auch nicht zu gefallen, so wie er uns ansieht und wieder näher kommt.

"Was soll der Scheiß Mirko?! Hilfst du allen ernstes dieser Nutte?!" brüllt Ayden außer sich. Ich schrecke zusammen und starre auf den Boden.

Bitte Gott, lass Ayden mich ein fucking mal verschonen!

"Ihr denkt halt echt nicht nach, oder?!" zischt Mirko wütend zurück.

Streiten die sich jetzt allen ernstes darum, ob Mirko mir helfen darf oder nicht?!

"Was soll das jetzt bedeuten?" fragt Ayden gereizt, aber auf jeden Fall ruhiger. "Wenn sich die Verletzungen entzünden, dann sind wir Schuld und müssen Schmerzgeld zahlen. Da drauf hab ich kein Bock."

Warum auch immer, zieht sich meine Brust bei Mirkos Worten zusammen. Er hat mir also doch nicht geholfen, da er anders ist, Mitleid hatte oder...mich insgeheim mag.

Irgendwie fühle ich mich gerade ziemlich verarscht, warum auch immer.

Ohne noch etwas zu sagen, stehe ich auf und gehe ins Schulgebäude. Die Blicke der anderen ignoriere ich vollkommen, wie auch das Getuschel. Bin es ja sowieso gewohnt.

~

436 Wörter

Mobbingopfer - Ganz klein✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt