Enttäuscht schob ich mein Frühstücksteller mit Spiegelei immer wieder hin und her. Der Appetit war mir deutlich vergangen, nachdem ich gemerkt hatte, dass Roman bereits verschwunden war. Seufzend schaute ich auf die Wanduhr hinauf und stellte traurigerweise fest, dass ich mich bereits in wenigen Minuten auf den Weg machen müsste, um die Schule pünktlich erreichen zu können.
Die Ferien waren endgültig vorbei, es hieß wieder lernen und lernen. Und in diesem Apartment, wo sich bereits der Duft des wohnenden Mannes eingenistet hatte, konnte ich mich kaum konzentrieren, noch klar denken. Ich wusste nicht, wohin mit mir und was ich bloß tun sollte.
Die Verzweiflung ließ mir immer wieder Tränen in die Augen hochschießen, die ich nur mit Mühe unterdrücken konnte. Trotz des festliegenden Angebots von Roman, wollte ich nicht ewig hier bleiben. In den letzten Tagen kribbelte alles in mir, wenn ich ihn auch nur ansah und ich befürchtete, dies bedeutete etwas. Die bisherigen sämtlichen Küsse hatten mich alle völlig aus der Bahn gebracht, ich verstand sie nicht. Diese warme und innige Liebe verspürten wir doch beide.
Kopfschüttelnd sprang ich auf und stapelte schnell meine Teller in der Spüle auf, bevor ich mir mein Brot einpackte und mit einem letzten vermissenden Blick das Apartment verließ.
★★★
»Bevor wir uns umarmen, sagst du mir gefälligst - warum du so ein trauriges Gesicht ziehst?« Adalynn schob ihre Hände vor ihre Brust, als ich gerade meine Arme um ihren schmalen Körper legen wollte. Die Augenbrauen hochziehend schaute ich zu ihr herüber und verschränkte wissend meine Arme, dass sie es wütend machen würde und sie sich sowieso ihre Antworten bei mir holen würde.
»Dann gibt es keine Umarmung, wenn du dir sowas entgehen lassen willst...« Frech warf ich meine Haare nach hinten und zeigte ihr meine Zunge. Adalynn verdrehte genervt ihre Augen und warf sich in meine Arme. Kichernd drückte ich das schmale Mädchen an mich und ignorierte die Blicke der anderen Mitschüler. Ich fühlte mich unfassbar gut.
Abprubt schob meine beste Freundin mich von sich und grinste mich wissend an.
»Wir schwänzen beide, denn wir beiden hübschen haben nämlich wichtigeres zutun...« Grob umfasste sie mein Handgelenk, zog mich gezwungen aus dem Schulhof. Verwirrt ließ ich mich mitziehen, fragte nicht den Grund dafür. Wenn Adalynn Ideen im Kopf schwirrten, musste sie diese sofort umsetzen. Und leider ließ ich ihr diese verrückten Dinge sogar machen.
★★★
»Wir hatten noch ein Date gehabt...und ja und das nicht irgendwo, sondern an dem Hügel der Stadt. Gott...er war so romantisch. Du hättest meinen Puls messen sollen, Tracy... Ich wäre beinahe wie eine Wassermelone zersprungen...und sein unwiderstehliches Lächeln, wow...kommst du überhaupt mit?« Aufgeregt schlürfte sie an ihren Cappuccino, schlug dabei mehrmals mit ihren langen Wimpern auf.
Noch sichtlich irritiert über ihren Wechsel, nickte ich bloß langsam und bestellte mir noch einen Stück des herrlichen Käsekuchens.
»Ich weiß...dein Ausdruck sagt mir echt schon alles...nachdem ich mit ihr Schluss gemacht habe, habe ich wirklich viel darüber nachgedacht. Und ich finde ein Mann an meiner Seite macht mich vielleicht wieder glücklicher, als eine Frau wie sie...« Adalynn verzog ihr Gesicht und seufzte auf, als sie auf ihr Handy schaute. Trotz ihrer Aussage hatte sie nicht es geschafft, ihre Nummer und ihr Hintergrundbild zu ändern.
Es fiel schwer jemanden fallen zu lassen, ihn vollkommen aus dem Leben zu bannen. Ihn als einen Menschen abzustempeln, der nicht so war, wie man ihn doch eigentlich kennengelernt hatte. Betrug ließ einen Menschen das Herz brechen, es führte schließlich auch dazu, das Menschen weinten. Und dies verdiente keiner.
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Inviolable touch
RomanceDARK ROMANCE »Wer auch immer versucht, dich zu verletzen oder zu belästigen, der ist bereits unter uns« Angst würde die Achtzehnjährige Tracy nie wieder bei Ihm verspüren. Er ließ sie anders fühlen, verstand sie und liebte sie. Zeigte ihr die andere...