fourteen

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Wimmernd legte ich meine Arme um meinen zierlichen zitternden Körper. Seit bereits zwanzig Minuten stand ich unter einem Café Dach und hoffte innerlich, dass Roman zurückkehren wurde und mich Nachhause bringen würde. Ich dumme Kuh war einfach weggerannt, in mein eigenes Verderben. Schluchzend ließ ich mich an dem Fenster hinuntergleiten.

Kein einziges Auto fuhr die Straße hinunter. Kein Wunder, es schneite in Strömen. Es war fürchterlich kalt. Und ich war diesem Unwetter ausgesetzt, doch es war meine eigene Schuld. Warum ich bloß aus seinem warmen Auto gestürmt?

Unter dem dichten Schnee wusste ich allerdings nicht, wie ich voran gehen sollte. Ich wusste einfach nicht, wie ich zu seinem Apartment gelang. Ich würde hier verbleiben, hier erfrieren.

»Roman...« Rief ich verzweifelt in die Leere und schluchzte mehrmals auf. Ich brauche dich. Bitte. Meine Jacke war durchnässt, ich war nass und feierte wie verrückt. Mein Körper schmerzte bei jeder Bewegung, ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen. War hilflos ausgeliefert. Weinend sackte ich wie ein nasser Sack auf den Boden und flehte immer wieder.

Immer wieder wimmerte ich seinen Namen in die Finsternis, rief um Hilfe und Vergebung. Gedämpft ertönte ein leises Auto Brummen, Scheinwerfer warfen sich auf meinen schmerzenden Körper. Wimmernd hob ich meine Hand, um mich aufmerksam zu machen. Ein Knallen ertönte, schnelle Schritte, Hände unter meine Kniekehle, Wärme und Geborgenheit.

★★★

Sanftes knistern eines Feuers drang in meine Ohren. Stechende und doch so langsam unangenehme Wärme umgab mich. Mir war heiß. Gähnend schlug ich meine Hand auf meine vollgeschwitzte Stirn und pustete den eingehaltenen Atem aus. Langsam schlug ich meine Lider auf, stöhnte leise auf, als ein Ziehen durch mein Kopf strömte. Kopfschmerzen. Mit meinen Augen glitt ich durch die Umgebung, blickte durch die riesige Glasfront.

Ich war in seinem Apartment. Schluckend richtete ich mich langsam auf und zischte leise, als die Schmerzen meinen gesamten Körper einnahmen. Mit geschlossenen Augen schlug ich die Decke von meinem überhitzen Körper, der noch gestern vor Kälte gefroren hatte. Es hatte tatsächlich aufgehört zu schneien, doch der Himmel war noch immer dunkel und es würde bestimmt bald wieder schneien.

Er hatte mich wirklich gefunden und wieder zu sich gebracht.

»Du bist wirklich dumm, Tracy.« Automatisch glitten meine große Augen zu der tiefen Stimme, die unmittelbar in meiner Nähe ertönte. Roman saß da. Auf seinem Sessel. Wieder ein Glas in der Hand, der Inhalt war bräunlich. Wieder saß er so breit und präsentierte somit, wer das Sagen in diesen vier Wänden hatte. Er schüchterte mich wirklich ein, ob es nun gewollt oder ungewollt von ihm kam. Ich wusste es nicht.

Schweigend ließ ich seine Beleidigung über mich ergehen. Solche glitten mir tagtäglich in die Ohren, nur diesmal trafen sie mein Herz. Ich fühlte mich augenblicklich schlecht und wünschte mir, mich augenblicklich in Luft aufzulösen. Doch meine Wünsche bekamen nie den Wert der Realität. Ich saß hier, vor Roman. Er, mit einer säuerlichen Miene und einem angespannten Körper. Ich, eingewickelt in der Decke und traurig.

Er hatte meine Handlung überhaupt nicht verstanden. Er verstand einfach nicht, dass ich meine Eltern mit einem simplen Fingerschnipsel vergessen konnte. Schließlich hatten die beiden mich auf die Welt gebracht, mich erzogen und zu dem gemacht, was ich nun heute war. Ein sensibles Wrack, dass jede Sekunde untergehen könnte.

»Du Vers,-«

»Du bist so dumm und lieferst dich der nächtlichen Kälte aus! Verdammt, was geht eigentlich in deinem Kopf vor?« Aufeinamal schrie er - ziemlich herrisch - So konnte er also auch. Schluckend senkte ich wiedermals den Blick und bestaunte meine Gänsehaut überzogene Haut. Dies konnte er nur bei mir auslösen. Mit Tränen in den Augen, die durch meinen gesenkten Kopf auf meine Oberschenkel tropften, ließen ihn augenblicklich in seiner Wut stoppen.

Inviolable touchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt