Schniefend kuschelte ich mich an das kuschelige Kissen, warf einen Blick in die Küche und begutachtete den breiten Rücken des Mannes, der in dem weißen Shirt besonders zur Geltung kam. Er rührte meinen Tee und legte zu dem Teller noch einige Kekse hinzu. Lächelnd verfolgte ich ihn mit meinen Augen, als er zu mir schritt und mir meinen Tee in die Hand drückte. Darauffolgend landete ein zärtlicher Kuss auf meiner erhitzten Stirn.
Genüsslich schlürfte ich nun also an meinem Schwarztee, knabberte dabei an den Schokoladenkeksen. Entweder teilten ich und Roman denselben Geschmack oder er wusste bloß, was ich liebte.
»Du musst dir keine Sorgen machen, was deine Dinge betreffen, die noch bei deinem Bruder sind. Wir werden sie hierher schaffen.« Er ließ sich breitbeinig auf den Sessel vor mir fallen, griff zu seiner Whiskeykaraffe und schenkte sich gemütlich ein Glas ein. Mit dem Glas in der Hand lehnte er sich zurück, legte dabei einmal seinen Kopf in den Nacken und seufzte leise in die Stille hinein.
Der Fernseher der leise lief, warf immer helle und dunkle Lichter auf unsere Gesichter, erbrachte mir einen deutlich bedeutenden Schauer. Nervös drückte ich die Decke enger um meine Taille und legte den unteren Stoff zwischen meine Oberschenkel. Mit beiden Händen umfasste ich meine Tasse, schlürfte genüsslich an meinem Tee und konnte es nicht vermeiden immer wieder Blicke auf den Mann zu werfen, der nur so von Männlichkeit und Dominanz schrie.
»Hast du vor ihnen Angst?« Verriet mich das ständige Schlucken und das nervöse aufgucken oder doch das ständige reiben an meinen Oberarmen? Roman hob seinen Kopf wieder und blickte durch meine Augen hindurch, ertastete langsam meine Seele. Unsicher zuckte ich mit den Schultern, ignorierte das stechende Ziehen in meinem Unterleib. Wie konnten sich Menschen in seiner Nähe vernünftig verhalten, ohne aufzudrehen oder zu schwitzen?
Seine Frage ließ mich intensiv über Cadon und Magdalena nachdenken. Noch nie hatte ich ernsthafte Angst vor ihnen verspürt, die beiden konnten mit ihrer Autorität bei mir nichts anfangen. Hätte mich niemals gefügt. Doch vor ihrer Reaktion fürchtete ich mich. Wie würde mich mein Bruder anschauen, wenn ich vor seiner Tür stand und um meine eigenen Sachen bat? Vermutlich hatte er unseren Eltern bereits alles erzählt, aber was hatte er davon?
»Ich weiß nicht so Recht...es verwirrt mich so. Warum rufen sie nicht die Polizei?« Verzweifelt suchte ich die Antwort in seinen Augen, doch diese beinhalteten die Dunkelheit, sodass sie mir keine Gefühle noch eine Antwort liefern konnten. Schwer ausatmend lehnte ich nun meinen Rücken gegen die Lehne und legte meinen Kopf in den Nacken. Anstatt über meine Freiheit eine Party zu eröffnen, stellte ich mir solche Fragen.
Kurze Stille dominierte das Wohnzimmer, bis ein dumpfes Geräusch ertönte und die Couch neben mir einwenig hinuntersackte. Schluckend schloss ich meine Augen und genoss augenblicklich die Berührungen, die von den starken Händen an meiner Wange ausging. Roman fuhr über sie, umfasste sie und glitt mit seinem Kopf hinunter zu meiner Halsbeuge. Erschrocken riss ich meine Augen auf und starrte hinauf in die Decke.
Sein warmer Atem stieß gegen meine Halsbeuge, verursachte wiedereinmal eine angenehme Gänsehaut an meinem Körper. Vorsichtig krallte ich meine Hand um seine und erschauderte, als dieser einen kleinen Kuss auf meine Halsschlagader setzte. Betulich atmete ich immer schwerer aus, versuchte das panische Klopfen meines Herzens anderweitig zu beruhigen, doch die andere Hand des Mannes schlüpfte unter die Wolldecke und legte sich auf mein Oberschenkel nieder.
Fest umhielt seine Hand meine Wange, ließ mir keinen Spielraum. Roman spielte nach seinen Regeln.
»Wenn ich da bin - « Er drückte mir noch einen Kuss auf meinen Hals. »Brauchst du niemals Angst zu haben - « Noch ein Kuss, wieder auf meiner pochenden Halsschlagader. »Und sie werden die Polizei niemals rufen... - « Er ließ seinen Finger blitzschnell zu meinen Kinn gleiten, um mein Gesicht hinunterzuziehen. Überwältigt und mit einem offenen Mund blickte ich ihm in die dunklen Augen. »Da sie genau wissen, dass du mir einzig und allein gehörst, Tracy.«
Sprachlos ließ ich meinen Kopf wieder in den Nacken fallen, während Roman sich daran zu schaffen machte. Kleine Küsse landeten auf meinem Hals, hinauf zu meinem Ohr und hinunter zu meinem Dekolleté. Die mittlerweile eiskalte Tasse in meiner Hand drückte ich fest zusammen, bis sie mir entnommen wurde. Das dumpfe Geräusch am Glastisch verriet mir, dass er sie zur Sicherheit abgestellt hatte.
Nun konzentrierte er sich vollkommend auf mich. Seine Hand an meinem Oberschenkel rutschte hastig hin und her, empfand ihr Bleibend nicht als gut. Nach nur wenigen Sekunden plazierte er seine Hand an meinen Innenschenkel, an dem er Gefallen fand. Keuchend legte ich auch meine Hand auf seine nieder, um den aufkommenden Strom unterdrücken zu können. Doch die zärtlichen Küsse und sämtlichen Berührungen an meinem Körper, ließen das innere Feuer in mir endgültig entfachen.
Roman wusste genaustens, was er mit meinem Körper anstellte.
Plötzlich verschwanden seine Hände und mit ihm die sämtliche Wärme, die er ausstrahlte. Er war aufgestanden und blickte nun dunkel zu mir hinunter. Und sein Blick war so viel mehr als vielsagend. Mit zitternden Glieder krallte ich mich mit meinen Fingern in das Polster, um meinem Gegebenüber standzuhalten und nicht ohnmächtig zu werden.
»Lege dich auf das Sofa, Tracy.«
Und wie befohlen ließ ich meinen Körper zur Seite kippen, legte mich langsam auf den Rücken und beobachtete Romans Handlungen genaustens. In meinem Kopf schwirrten abprubt unendlich viele Dinge hindurch, die mir das Atmen immer schwerer machten. Unauffällig ließ ich meine Hand zu meinem Bauch gleiten, doch dass Roman meine Hand mit seinem Blick einffing, ließ mich augenblicklich wieder sofort stoppen.
Verzweifelt atmete ich laut aus, als sich dieser zu mir hinunterbeugte. Seine Knie dicht an meiner Taille. Schweigsam ließ ich meine Hände hinauf zu meinem Kopf gleiten, ließ diese in den Kopfkissen krallen. Wie ein kleiner Wurm wand ich mich unter seinem Körper, bettelte um weitere liebevolle Aufmerksamkeit. Doch Roman vergnügte sich stattdessen mit seinen Augen. Diese glitten meinem Körper langsam immer wieder hinauf und hinunter, sahen sich absolut nicht satt.
»Verinnerliche dir, dass du das wunderschönste Mädchen bist.«
Wie auf Knopfdruck lief ich Hochrot an. Mein Herz setzte für eine Sekunde aus, um im nächsten Moment noch kräftiger zu schlagen. Verlegen klappte ich meine Augen zu und versteckte mich hinter meinen Händen, um seinem dunklen Blick nichts hilflos ausgeliefert zu sein. Doch Roman schien genau dies zu stören, er umfasste nämlich sanft meine Unterarme und plazierte sie wieder über meinen Kopf.
»Deine roten Wangen sind wirklich mit Abstand der schönste Anblick.«
Wahrscheinlich brauchte ich einen Krankenwagen, wenn Roman nicht sofort aufhören würde. Ich sah mich bereits in der fernen Zukunft, wie ich in Ohnmacht fiel. Und das seinetwegen. Nur seinetwegen!
Sein gutduftender Aftershave hinderte mich zu atmen. Hinderte mich nachzudenken. Ich war kaum zu etwas fähig. Nur zum ständigen befeuchten meiner Lippe war ich momentan fähig. Mit welchen Mitteln spielte er denn so gut, um mich nur in wenigen Sekunden so wahnsinnig zu machen? Er beherrschte die Kunst des Verführerischen Mannes, der mit einem Fingerschnipsel alle Frauen vor sich knien hatte.
Und auch er hatte geschafft in meinen Kopf einzudringen, mich einknicken zu lassen. Roman zog sich die fehlenden Fäden zusammen und entwickelte ein komplett neues Spiel, mitsamt all seinen Lieblingsregeln. In diesem Spiel beherrschte der König die Menschen und warf die Feinde von seinem Spielfeld. Seine Spielzüge waren durchdacht, Intelligent und so unvorsehbar.
»So langsam verliere ich meine Geduld, was machen wir denn da...?«
Ich weiß es nicht, Roman...
★★★
Ich weiß es auch nicht, Tracy.... Was meint ihr? Wie hat es euch gefallen? 😍🔥
DU LIEST GERADE
Inviolable touch
RomanceDARK ROMANCE »Wer auch immer versucht, dich zu verletzen oder zu belästigen, der ist bereits unter uns« Angst würde die Achtzehnjährige Tracy nie wieder bei Ihm verspüren. Er ließ sie anders fühlen, verstand sie und liebte sie. Zeigte ihr die andere...