nineteen

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Vorab: freut euch auf die nächsten Kapitel<33 mit Liebe geschrieben

Hand in Hand verschränkt liefen wir die Straße hinunter. Immer wieder stieß ich mit meiner schmalen Taille gegen seinen Körper, da meine zittrigen Beine mir nicht zuließen geradeaus zu laufen. Der Himmel war frei, der Mond schien auf uns und behellte die Straßen. Der Schnee lag in jeder Ecke verstreut und es knirschte unter unseren Schuhen. Vereinzelte Autos fuhren an uns vorbei, warfen Scheinlichter auf unsere Gestalten, die sich in Schatten wiederspiegelten.

Nachdenklich biss ich mir immer wieder auf die Lippe, die noch vor wenigen Stunden von Roman in Besitz genommen worden sind. Der Kuss irrte in meinem Kopf herum, ließ mich das Erlebnis nicht vergessen, dass mein Herz immer wieder Salto springen ließ. Mein Körper hatte nicht vorgehabt sich zu beruhigen, eher arbeitete er intensiver in der Nähe von Roman. Meine schwitzige Hand zitterte in seiner, trotz seiner strömenden Wärme. Er verursachte dieses ganze Spektakel, diese Schmetterlinge im Bauch und meine Nervosität.

»Ich muss dir was sagen, Roman.« Die Außenwelt hatte um uns herum nie existiert, wir waren zusammen und einzig allein im Moment. Schluckend stemmte ich meine Hand gegen seine, damit er einen kurzen Augenblick stehenblieb. Seit bereits ewigen Minuten schwirrten einige Sätze in meinem Kopf herum, von denen ich ihm berichten wollte. In der letzten Zeit stieg alles aufwärts, mir ging es besser und ich fühlte mich wahrscheinlich zum ersten Mal nach zwei Jahren wieder belebt. Es erschien mir so, als könnte ich nun die Luft wirklich tief ein und Ausatmen.

Nervös umschloss ich mit meinen kleinen Händen seine und strich mit meinen Fingerkuppen über seine maskuline Hand. Ich musste ihm diese Information einfach verabreichen, er musste sie wissen. Denn ich wusste überhaupt nicht, was das zwischen uns war. Eine tiefsinnige und schnell gefundene Freundschaft oder war da mehr? Einen intensiven Kuss interpretierte man doch normalerweise anders?

»Ich...ich genieße seit neuestem die Zeit sehr mit dir. Ich.. ich fühle mich glücklich, nur weiß ich nicht wie lange all das hält.« Irgendwo in naher Zukunft würde ich meinen Bruder oder meine Schwägerin erblicken. Ich konnte ihnen nicht aus dem Weg gehen. Vielleicht sah ich sie auf dem Weg zur Schule oder beim nächsten Einkauf im Supermarkt? Was müsste ich dann tun? Schließlich bin ich von Zuhause weggerannt und habe zusätzlich meinen Bruder verletzt, damit er mich gehen ließ.

Hätte er dich bei sich wollen, hätte er schon die Polizei gemeldet und dich versucht zu finden.

Eingeknickt senkte ich wieder meinen Kopf und löste meine mittlerweile kalten Hände von seine.

»Vergiss bitte, was ich gesagt habe. Ich bin total dumm und rede oftmals völligen Schwachsinn. Es ist auch schon spät und d-« Plötzlich beugte er sich mit seinem Kopf zu mir hinunter. Zärtlich wie je legte er seine Lippen auf meine und unterbrach somit mein überflüssigen Redefluss. Überrascht krallte ich meine Fingernägel in seine schwarze Jacke und legte den Kopf in den Nacken, damit er meine Wange mit seiner Hand umfassen konnte. Überflutet mit all den Gefühlen bewegte ich nur unsicher und steif meine Lippen gegen seine, genoss den Geschmack seiner Lippen.

Der Wind wehte sanft, automatisch drückte ich meinen Körper an ihn, um seine Wärme aufzunehmen. Wohlig seufzte ich in den Kuss hinein, legte meine dünnen Arme um seinen Nacken und ließ mich von ihm vollstens verführen. Meine Unsicherheit schluckte ich mit einem Mal runter. Langsam fielen die Schneeflocken auf uns und unterbrachen unseren intensiven Kuss. Grinsend streckte ich meine Zunge hinaus und lachte leise auf, als eine Flocke auf meine Zunge landete und sie verschmolz.

Roman schmunzelte und strich mir über meinen Haarschopf. Seine Hand verpflochtete er wieder mit meiner und gemeinsam schritten wir zu seinem Mercedes.

Inviolable touchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt