Kapitel 15

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Josys Sicht:

Ein lautes seufzen entwich meiner Kehle bevor ich sie nochmal ansah. Ich hatte nichts zu verlieren oder?

„Ich weiß es nicht genau." gelogen war es nicht, keine Ahnung was zwischen mir und Markus eigentlich genau war.

„Magst du ihn?" kam es prompt von der blonden zurück.

Mochte ich ihn? Wahrscheinlich schon, aber ich sollte nicht.

„Das darf ich nicht." schnell schüttelte ich meinen Kopf, als würde der Gedanke, das ich mehr für ihn empfinden könnte, von mir abfallen.

„Das war nicht meine Frage." grinste sie.

„Ich weiß es nicht. Ich vertraue ihm und würde ihm auf der Stelle alles sagen was es von mir zu wissen gäbe. Ich wünsche mir nichts anderes als bei ihm zu sein aber ich kenne ihn auch noch nicht so lange und ich verstehe einfach nicht was überhaupt los mit mir ist." es tat gut mir das endlich mal alles von der Seele zu reden, es war wie eine Last die von einem abfiel.

Vanessa nickte wissend: „Ich verstehe was du meinst, so ging es mir auch bei deinem Bruder. Bei ihm und mir war es Liebe auf den ersten Blick, doch wir waren damals noch viel zu jung und stolz um uns das einzugestehen, doch ich hatte die selben Gefühle ihm gegenüber."

Keine Ahnung was ich dazu hätte sagen sollen, deswegen sagte ich einfach nichts und sah weiter auf den Boden.

„Weißt du, ich habe noch nie gesehen das Markus jemand so anschaut wie er es bei dir tut. Ich war heute zum ersten Mal dabei als ihr in einem Raum wart, aber seid du rein gekommen bist, lag sein Blick auf nichts anderem mehr. Vergessen wir mal nicht das er seit Wochen inzwischen Düse so gut wie aus dem Weg geht. Ihr fällt das nicht auf, sie ist eh nicht die hellste aber mir und auch Leon ist das schon länger aufgefallen." die Freundin meines Bruders wartete auf eine Reaktion meinerseits.

Ich konnte nicht verleugnen das mich ihre Worte glücklich machten.

„Ich weiß nicht was ich machen soll. Zwischen uns ist schon soviel passiert was nicht hätte sein dürfen." überrascht zog sie die Augenbrauen zusammen.

„Okay, ich dachte ihr hättet euch nur zu gut verstanden aber ich dachte nicht das da mehr gelaufen wäre. Darf ich fragen was?" ihre Stimme klang so ruhig und es lagen keineswegs irgendwelche Vorwürfe oder Anschuldigungen darin.

„Naja wir haben mehrmals miteinander geschlafen." nuschelte ich, doch an ihrem geschockten Gesichtsausdruck musste ich wohl leider feststellen das sie es verstanden hatte.

Noch ein paar Sekunden sah sie mich so an, bevor sie quietschend rum hüpfte wie ein kleines Kind.

„Ähm alles gut bei dir?" belustigt sah ich ihr dabei zu.

„Natürlich, das ist das beste was du je hättest sagen können. Eigentlich alle von uns hassen Düse und wir wären froh wenn Markus endlich mal jemand normalen hat." endlich blieb sie auch mal auf der Stelle stehen.

„Vanessa nein, das geht nicht. Wir beide sind in einer Beziehung und ich weiß das Markus bestimmt ähnliche Gefühle hat, das sehe ich ihm an, aber es geht nicht! Schon alleine meine Brüder stehen uns im Weg." erinnerte ich sie mal an das Wesentliche.

Völlig meine Aussage ignorierend, redete sie weiter: „Als ihr vorher eigentlich beide aufs Klo musstet, wart ihr da auch?"

Ertappt biss ich mir auf die Unterlippe und mied ihren Blick.

„Omg! Erzähl es mir." ich musste mir ein kleines Schmunzeln verkneifen, Vanessa war wirklich eine gute Seele.

„Nun Ja, wir hatten vor einer Woche Streit gehabt, wo er mir Sachen an den Kopf geworfen haben die gar nicht gingen. Doch als ich dann ins Bad wollte, quetschte er sich an mir vorbei und drückte mich gegen die Tür, bevor ich auch nur irgendetwas hätte sagen können küsste er mich. Natürlich erwiderte ich das ohne zu zögern und als er sich löste meinte er nur das wir uns um 22 Uhr am Teufelstopf treffen würden. Es ist wie als wüssten wir beide das wir voneinander entfernt bleiben müssen aber wir können es nicht, verstehst du wie ich mein?" die Augen der blonden funkelten bei meiner Erzählung.

„Das hört sich ja besser an wie in jedem kitschigen Liebesfilm." schwärmte sie und ich musste deswegen lachen.

„Wir sollten vielleicht wieder zurück." teilte ich nach an paar Minuten der schönen Stille mit.

Sie nickte: „Ja du hast Recht, trotzdem hoffe ich das du und Markus das hinkriegt."

Naja, das wir das hinkriegen würden, da hatte ich so meine Zweifel.

„Hast du Lust Morgen was zu machen?" ungläubig sah ich sie an.

„Kuck nicht so, nur weil du dich mit deinem Bruder nicht verstehst, heißt es nicht das ich dich nicht sympathisch finde." lachte sie herzlich.

Auch ich musste kurz grinsen und stimme dann schließlich zu. Bevor wir zurück ins Haus gingen, gab ich ihr noch schnell meine Nummer...

Nur Spaß oder doch Liebe? (Markus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt