Nur Spaß oder doch Liebe? (Markus FF)

Kapitel 12

Josys Sicht:

Es war ca. 4 Uhr morgens, ich lag in Markus Armen und hörte seinem Herzschlag zu. Er beruhigte mich und holte mich von meinen ganzen Gedanken weg, die bald begannen mich von innen heraus aufzufressen. Ich lies den Abend nochmal Revue passieren. Der ganze Alkohol, den ich meine Kehle hinunterfliessen ließ, nur damit mir der blonde Torwart aus dem Kopf ging. Und dann? Im Endeffekt hatte ich es eh nicht geschafft. Wie kann man nur so blöd sein uns seinem eigenen Freund sagen das man einen anderen jungen verdammt heiß findet, obwohl er eh schon denkt das du ihn mit demjenigen betrügst. Und das schlimmste ist, er hatte Recht. Ich bin mehr als nur eine schlechte Person-

Meine Gedankenzüge wurden durch ein aufleuchtendes Handy unterbrochen. Ich streckte meine Hand danach aus und mich durchfuhr ein kurzer Schauer beim anfassen des kalten Metalls. Als ich drauf sah merkte ich das dies definitiv nicht meins war. Es war Markus seins. Auch wenn es mich nichts anging, meine Neugierde war zu groß. Ich löste mich also langsam und leise aus den Griffen des Torwarts und tapste ins Bad. Dort machte ich sein Handy an. Sein Hintergundbild zeigte ihn und noch ein paar Jungs. Sie standen in einer Reihe und hatten jeweils einen Arm um den anderen. Meine zwei Brüder waren auch zu sehen, doch sie und auch Markus sahen da noch ziemlich jung aus, daher schloss ich das dieses Bild wohl älter ist. Da allesamt aber ein Trikot trugen, waren das wohl die wilden Kerle. Doch nun fielen meine Augen auf das, was meine Interesse auf Markus Handy geweckt hatte.

Düse💓
Wo bist du eigentlich?
Du kannst mich doch nicht so lange alleine lassen und dann nur sagen, hab keine Zeit!
Bist du bei diesem Mädchen!
Stehst du auf sie?
Wenn ich herausfinde das du die letzten Nächte bei ihr verbracht hast dann ist es wirklich aus zwischen uns!

Sie hatte ihn mit Nachrichten zugespamt. Ein schlechtes Gewissen kam in mir auf, ich wollte nicht das Markus seine Beziehung wegen mir aufs Spiel setzte. Gerade als ich aus der Bad-Tür raus wollte, stieß ich gegen eine harte Brust. Mein Kopf schellte direkt nach oben und ich sah in Markus wunderschöne braune Augen. Er allerdings blickte ziemlich verschlafen drein. Eigentlich wollte ich mir gerade eine Ausrede einfallen lassen, doch dann sah er sein Handy in meinen Händen.

„Wieso hast du mein Handy?" seine raue stimme verpasste mir eine Gänsehaut.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also drückte ich ihm sein Handy in die Hand und wollte gerade an ihm vorbeilaufen, doch er hielt mich fest. Allerdings sah er nicht mich an, sondern er starrte gebannt auf sein Handy. Er las wohl gerade die Nachrichten seiner Freundin. Abrupt lies er meinen Arm los.

„Hast du ihr irgendwas geschrieben?" Okay, er war definitiv wütend.

Schnell schüttelte ich den Kopf: „Nein, ich würde niemals deine Beziehung ruinieren wollen."

Ein ironisches Lachen kam von ihm.

„Hast du das nicht längst schon an dem Abend als du dich an mich rangemacht hast?" fassungslos musterte ich ihn, hat er das gerade wirklich gesagt?

„Tu nicht so als wäre nur ich daran Schuld, ja ich hab den ersten Schritt gemacht aber ich habe dich nie zu etwas gezwungen." entgegne ich direkt.

Ich spürte wie meine Augen wässrig wurden.

„Du hast recht, aber musstest du wirklich einen auf Schlampe machen und dich auf meinen Schoß und alles setzen, ich meine du weißt selber wahrscheinlich ganz genau das man dir nicht widerstehen kann." seine Worte waren wie ein Messer das er in mein Herz rein rammte.

„Es wäre besser wenn du gehst." flüsterte ich kaum hörbar.

Er nickte, aber seine Gesichtszüge entspannten sich keineswegs.

„Das wäre es definitiv, ich hätte es niemals so weit kommen lassen sollen und das zwischen uns, was auch immer das war, vergiss es einfach." er ging an mir vorbei in mein Zimmer, während ich die Bad-Tür hinter mir schloss und langsam daran herunterrutschte.

Die Tränen bannten sich ihren Weg in die Freiheit und ich hatte nicht mal das verlangen sie zu stoppen. Warum taten seine Worte so weh? Warum war er so ein Arschloch? So hätte ich ihn niemals eingeschätzt. Er hatte recht, es war nicht okay von mir mich so an ihn ranzumachen, aber er kann nicht mir dafür die Schuld geben das er mitgemacht hat, egal wie ich aussehe oder ob man mir nicht widerstehen kann...