Rose Dawson

429 13 0
                                    

Rose lag mit dem Kopf auf Jacks Händen und weinte. Sie weinte um ihn. Er war tot. Ihr Jack war jämmerlich erfroren. Und nur weil er sie retten wollte. Währe sie doch nur in diesem Rettungsboot gewesen. Dann hätte er sich nur um sich kümmern müssen und hätte eine Chance gehabt. Doch nun war es vorbei. Was sollte sie nur ohne ihn tun? Sie liebte ihn doch so sehr, sie konnte unmöglich ohne ihn leben.

Rose war schon dabei aufzugeben, als sie sich an das Versprechen erinnerte, dass sie Jack kurz vor seinem Tod gegeben hatte. Sie hatte ihm versprechen müssen, dass sie nicht aufgab. Also nahm sie Jacks Hände mit Tränen in den Augen und küsste sie noch ein aller letztes Mal. Es tat weh zu wissen, dass das nun ein Abschied war. Ein Abschied für immer.

»Ich liebe dich Jack. Ich werde es nie vergessen.« sagte sie ein letztes Mal bevor sie Jacks Hände schweren Herzens losließ und seinen leblosen Körper in die Tiefen des Ozeans entließ. Roses Tränen rannen über ihre Wangen. Nun hatte sie ihn für immer verloren. Sie hatten die Liebe ihres Lebens verloren. Mühsam kippte sie sich von der Tür herunter und paddelte zu einem toten Mann mit Trillerpfeife. Ihr Körper war steif vor Kälte.

Doch die Kälte des Wassers spürte sie kaum noch. Grob nahm sie der Leiche die Trillerpfeife aus dem Mund und Pfiff so laut sie konnte. Ihr Pfiff hallte über den Ozean und kam bei dem verzweifelten Männern an, die mit einem Rettungsboot umgedreht waren um noch überlebende aufzunehmen. Die Männer sahen sich um und lauschten woher der Pfiff kam. Dann ruderten sie in die entsprechende Richtung.

Als sie Rose sahen wurden sie ganz aufgewühlt. Sie zogen die junge, halb erfrorene Frau aus dem eiskalten Wasser und wickelten sie sofort in eine Wolldecke ein. Die drei Männer, halfen Rose sich hinzulegen. Auch die anderen Leute die zu guter letzt doch noch gerettet worden waren, kümmerten sich so gut es ihr eigener Zustand erlaubte um sie. Rose war jedoch alles egal. In die Decke eingekuschelt starrte sie in den Sternenhimmel.

Sie hatte alles verloren. Die Titanic und der eiskalte Ozean hatten ihr das genommen, was sie Liebte. Doch sie hatte alle ihre Tränen ausgeweint. Das Boot schaukelte über das Meer. Sie hörte die Leute in dem Boot reden und die Wellen rauschen. Irgendwann, als die Sonne gerade aufging, sah man in der Ferne ein Schiff. Es war noch nicht einmal halb so groß wie die Titanic und hatte auch nur einen Schornstein, aber es war ein Schiff. Sie waren gerettet!

Auf der Carpathia wurden die Überlebenden freundlich aufgenommen. Rose konnte einfach nicht verkraften, dass Jack tot war. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass er weg war. Einfach nicht mehr da. In eine Decke gekuschelt saß Rose auf dem Deck der 3 Klasse und starrte ausdruckslos vor sich hin. Von hinten hörte sie eine unbekannt Stimme: »Ich glaube nicht dass sie hier jemanden von ihre Angehörigen finden. Das ist die 3 Klasse!« Rose drehte ihren Kopf ganz leicht und sah wie Caledon Hockley suchend über das Deck lief. Suchte er etwa sie?

Schnell drehte sie sich wieder weg. Sie wollte ihn nie wieder sehen. Cal fand sie nicht, sondern verließ enttäuscht das Deck. Als das Schiff in New York eintrudelte wurde es schon erwartet. In der Zeitung stand ein Artikel über den Untergang der Titanic und die Kollision mit dem Eisberg. Rose sah verzweifelte Frauen die wussten, dass ihr Mann Tod war, jedoch trotzdem versuchten ihre Hoffnung zu behalten.

Rose erkannte sich in einer Frau wieder die ein Besatzungsmitglied anflehte, dass ihr Mann doch noch auf einem anderen Schiff ist. Dieser schüttelte jedoch nur den Kopf und die Frau sackte in sich zusammen. Rose wandte ihren Blick von der traurigen Szene   ab und verlies das Schiff. Sie drehte dem Atlantik und dem Hafen den Rücken zu. Rose lief durch New York und ließ ihre Tränen von der Sonne trocknen, die Jack ja nicht mehr erleben konnte. Sie dachte an ihn. Sie dachte an ihn, als sie in dem Auto Nähe teilen konnten. Sie hatten zusammen schlafen können.

Rose dachte an ihren ersten Kuss, ganz vorne am Deck der Titanic. Es hatte sich so richtig angefühlt. Sie waren sich so nahe gewesen. Und jetzt waren sie so weit von einander getrennt. Und das für immer. Rose hoffte dass er wenigstens im Himmel, an einem besseren Ort, war. Er hatte es mehr als verdient. Rose musste erst in einer Unterkunft untergebracht werden, da sie weder ein Heim noch Geld hatte.

Am Abend stand Rose vor der Freiheitsstatue und sah an dem mächtigen Bauwerk empor. Freiheit. Das war etwas, was sie durch Jack gelernt hatte. Einfach auf den Horizont zutreiben wann immer einem danach zu Mute war. Doch ohne Jack war ihr ihre neu gewonnene Freiheit nicht wichtig. Die Lichter, die an der Freiheitsstatue angebracht waren, leuchteten munter vor sich hin. Roses Augen standen immer noch unter Tränen, doch sie hatte sie endlich unter Kontrolle. Es machte Jack ja auch nicht mehr lebendig wenn sie die ganze Zeit heulte.

Die Zeit mit Jack auf der Titanic, war die schönste ihres Lebens. Sie würde immer Erinnerungen an sie haben. Aber leider auch an Jacks Tod. Sowas konnte man nicht vergessen. Plötzlich kam ein Mann zu Rose hinüber. Er hatte ein Klemmbrett und einen Stift in der Hand. »Dürfte ich nach ihrem Namen fragen?« fragt er höflich. Rose sah in unverwandt an. Sie zögerte kurz, bevor sie antwortete: »Dawson. Rose Dawson.« Der Mann nickte, schrieb den Namen auf und verschwand.

Rose sah wieder zur Freiheitsstatue empor. Sie hatte sich gerade eigenhändig von Rose DeWitt Bukater in Rose Dawson umbenannt. Doch das machte nichts. Hier in der USA kannte sie kaum jemand, im Gegensatz zu England. Aber sie war ja nicht mehr in England. Also konnte sie gut Jacks Namen annehmen. So konnte sie ihren Geliebten in Ehren halten. Und tief in ihrem Herzen wusste Rose, dass sie ihn immer lieben würde. Jack war hier weil er ein Teil von ihr war. Er lebte in ihr. Jack war die Liebe in ihr und er wird es immer bleiben. Er würde immer ganz nah bei ihr bleiben, weil ihr Herz, und sie selbst, ihn nie wieder vergessen konnte.

Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Er war immer da und wachte über sie. Von oben aus.

Mitten im Atlantik wurde gerade ein bewusstloser Mann von ein paar Fischern in ihr Boot gezogen. Zuerst sah es so aus, als währe es nur ein lebloser Körper, doch dann regte sich der Mann und öffnete seine blauen Auge so plötzlich, dass die Fischer zurückschreckten.

Titanic - You jump, I jump, remember?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt