Ein kurzes liebevolles Wiedersehen

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Jack und Jasmin trieben ihre Pferde in Richtung der Stadt in der Rose entführt wurde. Der Schweiß rann an den Tieren hinunter und Schaum tropfte aus ihren Mäulern. Trotzdem bissen sie die Zähne zusammen und stürmten weiter. Bis... »Was macht ihr denn hier?« rief Jack entgeistert, als die Pferde von einem Auto gebremst wurden und er durch das Autofenster Julian und Charles erkannte.

»Na wir wollen dir helfen.« sagte Julian, freundlich wie gewohnt. »Cal will Rose entführen, wir müssen uns beeilen!« Jack lenkte Oblivion an dem grauen Auto vorbei und treib ihn wieder an. Die anderen folgten.

Rose war immer noch Ohnmächtig als Cal sie die Stufen zum Schlafzimmer seiner Villa herauftrug. »Lovejoy! Spicer Lovejoy!« rief er seinen Komplizen und legte Rose vorsichtig auf dem Bett ab. Lovejoy kam zur Tür hinein und blieb erstaunt stehen als er Rose erblickte: »Du hast es geschafft! Du hast es wirklich geschafft Cal!« »Hab ich doch gesagt.« Cal grinste und streichelte Rose zärtlich über die Wange. Dann fuhr er mit der Hand ihren Körper entlang. Rose regte sich. Sie schlug ihre Augen auf und schrie aus Leibeskräften.

»Hey! Süße vor Freude mich wieder zu sehen musst du nicht so schreien.« Cal griff Rose am Arm. Diese riss sich panisch los und sprang vom Bett. Lovejoy stellte sich ihr in den Weg: »Wohin so hastig junge Lady?« Cal stand ebenfalls auf, jedoch nur um Rose gewaltsam wieder aufs Bett zu ziehen. Plötzlich spürte Rose einen heftigen stechenden Schmerz in ihrer rechten Wange. Der Schmerz war so stark, dass Rose einen Moment lang schwarz vor Augen wurde. Noch bevor Rose wusste was los ist setzte Cal sich auf Roses Unterkörper und begann sie zu küssen.

Oh nein! Das war zu viel. Erst die Ohrfeige und was sollte das jetzt werden? Vergewaltigung? Rose nahm all ihre Kraft zusammen und biss Cal so stark in den Oberarm wie sie konnte. Dieser schrie vor Schmerz laut auf und ließ von Rose ab. Diesen Moment nutzte diese um zu fliehen. Lovejoy war besorgt zu Cal geeilt und Rose schaffte es das Schlafzimmer zu verlassen. Sie rannte die Treppen hinunter, durch den Korridor und hinaus in die Freiheit. »Hilfe!« schrie sie,: »Ein Typ will mich...« weiter kam sie nicht.

Cal war ihr gefolgt und packte sie nun von hinten. Er hielt ihr den Mund zu und Rose konnte eine blutige Bisswunde auf seinem Oberarm erkennen. Wow. Hatte sie wirklich so viel Kraft? Was Rose nicht bedacht hatte war, dass sich die Villa ziemlich abseits im Viertel der Reichen befand. Hier würde ihr niemand helfen.

Plötzlich vernahm Rose aus dem Augenwinkel, wie eine braune Stute über den Zaun sprang und auf sie zu galoppierte. Sie stieg neben Cal auf die Hinterbeine und schlug mit den Hufe nach ihm. Dieser bekam Angst und wollte Rose nach hinten ziehen, doch Candy trat ihn gegen die Brust und er taumelte und fiel hin.

Sich krümmend vor Schmerz lag Cal auf dem Boden und er schien Sternchen zu sehen. Doch Rose kümmerte sich nicht um ihn. Sie wollte hier weg. Noch während sie aufstieg setzte Candy sich in Bewegung. Nach kurzem angaloppieren setzte Candy mühelos über den Zaun hinweg und galoppierte durch die Straßen.

Jack, Julian, Charles und Jasmin hatten New York erreicht und suchten nun nach Rose und Candy. Doch von den beiden fehlte jede Spur. Einige aufgewühlten Passanten kamen ihnen entgegen und erzählten von der Verfolgungsjagd. Doch nur eine alte Frau erzählte ihnen etwas hilfreiches: »Von der Verfolgungsjagd haben sie ja schon gehört wie mir scheint. Doch dieses Mädchen was gejagt wurde kam wieder hier vorbei.« »Wo ist sie hin?« rief Jack hektisch, aus Angst Cal könnte sie hier finden und ihr was antun.

Die Frau zeigte auf die dunkelste Gasse an der Kreuzung und Jack drückte Oblivion die Fersen in den Bauch. Erschrocken darüber, dass Jack plötzlich so grob war, preschte der Hengst los. Hinein in die Dunkelheit. Jasmin und die Fischer folgten in sicherem Abstand. Die Schatten der Häuser bedeckten die ganze Straße und die Häuser wirkten heruntergekommen. Jack lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Doch er trieb sein Pferd weiter. Nach einer weile erreichte sie eine Art Marktplatz. Nur in sehr klein und ohne Verkaufsstände an denen Leute versuchten ihr Zeug loszuwerden.

Beendet wurde alles von einer fetten, steinernen Mauer. Mitten auf dem Platz, sich hilflos umschauend, standen eine braune Stute und eine Frau mit roten Locken. »Rose?« hauchte Jack fassungslos.

Rose stand an einer Mauer. An ihrer Seite stand Candy. Beide blickten sich nervös und hilflos um. »Was sollen wir nur tun?« flüsterte Rose fassungslos. Auf einmal hörte sie eine merkwürdig vertraute Stimme. Eine Stimme die bei ihrem bloßen klang so viel Liebe in sich trug, dass Roses Knie ganz weich wurden: »Rose?« Rose begann zu zittern. War das...? Das konnte doch nicht. Von ihren Gefühlen benebelt drehte sie sich um und was sie sah, ließ sie Träume und Realität ganz verschwimmen.

Vor ihr, an der Seite eines Grauschecken, stand der Mann, nachdem sie sich die ganze Zeit so schrecklich gesehnt hatte. Der Mann von dem sie glaubte er sei Tod. Sie war sich sogar sicher gewesen. Doch jetzt stand er leibhaftiger ihr... »Jack?« ihre Stimme war dünn und kraftlos. Jack lächelte sanft und kam auf sie zu: »Oh Rose.« Glücklich schloss er sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren um den immer noch vertrauten Geruch einzuatmen.

So viel Liebe, Wärme und Zärtlichkeit. Und alles ging von einer Person aus. Roses Beine fühlten sich wie Wackelpudding an so instabil fühlte sie sich. So als müsste sie in jeder Sekunde anfangen loszuheulen. Von Gefühlen überwältigt schlang sie ihre Arme fest um Jack, der sie an sich drückte und festhielt, und ließ alles raus. Die ganze Trauer über die Trennung im Eismeer, die Angst der letzten Stunde und die Freude, dass er lebte.

Dicke Tränen rannen Rose über die Wangen, als sie sich an Jack drückte. Dieser hielt sie geduldig fest und streichelte sie. Nachdem Rose wieder einigermaßen mit der Situation klar kam lösten sie sich voneinander. Jack sah Rose mit seinen blauen Augen ernst an und flüsterte dann: »Ich hatte nicht vor dich im Stich zu lassen, aber ich verlor das Bewusstsein. Es tut mir so leid. Oh Rose.« Jetzt fing er auch noch an zu weinen: »Ich... ich hätte nie geglaubt dass ich dich wiedersehe.«

Rose strich ihm liebevoll eine Träne weg und erwiderte traurig: »Als du weg warst hat sich alles verändert. Ich hab mich verändert.« Jack nickte verständnisvoll: »Ich weiß. Das kann ich dir auch nicht verübeln. Es ist alles gut. Am Ende zählt nur, dass wir zusammen sind.« Rose nickte dankbar. Sie streichelte Jack durch die Haare und dieser strich ihr zärtlich über die Wange.

So hielten die beiden eine Zeit Blickkontakt. Roses Herz hüpfte vor Aufregung und in Jacks Bauch kribbelte es. Mit einem liebevollen grinste näherte er sich Rose noch weiter. Und dann küssten sich die beiden. Endlich! Endlich nach so langer Zeit. Und während dieses Kusses fühlte Rose sich zum ersten Mal seit Ewigkeiten einfach nur glücklich.

Nach einer Weile hörte Jack auf sie zu Küssen und legte stattdessen seine Stirn an ihre: »Ich werde dich garantiert nie wieder allein lassen. Du wirst mich nicht nochmal verlieren.« Rose lächelte leicht und antwortete: »Das will ich auch gar nicht.«

Plötzlich ertönte eine laute Stimme die die schöne glücklichen Stimmung kaputt machte: »Oh wie süß.« Die Ironie stach deutlich hervor. Jack fuhr herum und fand sich Auge in Auge mit einem alten Feind wieder den er eigentlich gehofft hatte nie wieder zu sehen. Rose umklammerte vor Schreck Jacks Hand. Cal hatte sie total vergessen. »Was machst du hier? Geh nach Hause!« fauchte Jack. Doch Cal lachte nur höhnisch: »Nicht bevor ich nicht das wieder kriege was mir gehört. Sei Bereit Jack. Das zwischen uns wird genau so wie auf der Titanic. Ich gewinne immer Jack. Ganz egal wie.«

Titanic - You jump, I jump, remember?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt